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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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scheint wohl irgendwann mal ein Künstler
übernachtet zu haben, der ein Frankenstein-Fan war, wie? An hässlichen
Regentagen hat er sich hierher zurückgezogen und eine Statue nachgebildet. die
jedes Kind kennt. Nur komisch, dass wir sie nicht bemerkt haben, als wir nach
unserer Ankunft das ganze Haus unter die Lupe nahmen.“
    Er wunderte sich darüber, dass sie ebenfalls
reglos wie eine Statue neben der breitschultrigen Monstergestalt stand und
keine Anstalten machte, ihm auch nur einen einzigen Schritt entgegenzugehen.
    Da durchquerte er schnell den Raum. Vernaus
Rechte kam nach vom, er wollte nach der Freundin greifen und sie zu sich
herüberziehen. Doch dazu kam er nicht mehr ...
    Monster Frankenstein rührte sich. Seine
klobigen Hände zuckten, als würde plötzlich elektrischer Strom durch den Körper
geleitet. Jörg Vernau wurde von dem Angriff völlig überrascht. Der junge
Deutsche hatte mit einer solchen Möglichkeit überhaupt nicht gerechnet.
    Das war ja gar keine Wachsfigur! Der Kerl
lebte! Jörg Vernau wurde förmlich nach vom gerissen, direkt auf den aus
Leichenteilen zusammengesetzten Menschen zu. Er taumelte dem Monster an die
breite Brust. Erst dann wurde ihm die Ungeheuerlichkeit des Geschehens bewusst,
und er löste sich aus dem Bann, der ihn sekundenlang gelähmt hatte. Er wollte
die Arme hochreißen und sich aus der Umklammerung lösen. Aber Frankenstein war
schneller und - kräftiger.
    Mit einem Arm umschlang er den Rücken des
ahnungslos Eingetretenen, die andere Hand presste sich mit aller Kraft auf Jörg
Vernaus Mund. Die Luft wurde ihm abgestellt, und er war außerstande zu
schreien. Doch selbst wenn er gellend um Hilfe gerufen hätte, niemand wäre in
dieser Einsamkeit gewesen, um ihn zu unterstützen. Außer - Petra ...
    Doch die stand nur da und lächelte abwesend
und selbstvergessen vor sich hin, als ginge sie das alles nichts an. Jörg Vernau
knallte gegen den breitschultrigen, nach Moder und Feuchtigkeit riechenden
Körper, als wäre dieser gerade erst dem Grab entstiegen. Der Deutsche wehrte
sich verzweifelt, schlug und trat um sich. Vernau war alles andere als ein
Schwächling. Doch gegen die große Monstergestalt hatte er keine Chance. Es
schien, als würden Frankenstein immer mehr Kräfte zufließen. Kantig, aber
kraftvoll wehrte er jeden Angriff ab, und es gelang Vernau nicht mal, seine
Daumen unter die große, fahle, angenähte Hand zu schieben, die ihm Mund und
Nase verschloss. Vor seinen Augen bildete sich ein pulsierender Nebel, und er
merkte, wie die Luft knapper wurde. Seine Lungen standen unter derartigem
Druck, dass er meinte, sie würden im nächsten Moment platzen. Dann erlahmte
seine Gegenwehr völlig. Mit hartem Ruck zog Frankenstein das Opfer herum. Dies
geschah mit einer solchen Vehemenz, dass es in Vernaus Halswirbeln vernehmlich
knackte. Vom gleichen Augenblick an konnte Jörg Vernau keinen Finger mehr
rühren. Das Monster hatte ihm das Genick gebrochen.
     
    ●
     
    Frankenstein hielt den Toten mit einer Hand
und drehte sich dann der Wand zu, vor der er die ganze Zeit gestanden hatte.
Mit der freien Linken drückte er fest gegen die raue, unverputzte Fläche. Eine
geheime, steinerne Tür wich mahlend zurück und gab den Weg frei in einen
dunklen Korridor, der direkt in den Fels hinter dem Haus führte. Die
Monstergestalt schleifte den Toten hinter sich her. Petra Mahler bildete den
Abschluss des seltsamen Zuges. Hinter ihr schloss sich die Mauertür wieder, und
die Stelle, wo sich die Geheimtür befand, unterschied sich in nichts von der
allgemeinen Struktur der Wand. Der Eingang in das geheime Labor des Dr.
Frankenstein war perfekt getarnt.
     
    ●
     
    „ ln der letzten
Zeit“, sagte Larry Brent alias X-RAY-3, „scheinen Leichenhäuser und -hallen
bevorzugte Aufenthaltsorte für uns zu sein!
    Er äußerte dies zum Abschluss der
Besichtigungstour, die hinter ihnen lag. Sie - das waren Morna Ulbrandson, die
Schwedin, Iwan Kunaritschew, der kauzige Russe, und Larry Brent, der
Amerikaner-hielten sich zurzeit in London auf. Larrys alter Freund -
Chief-lnspector Edward Higgins - hatte die Hilfe der PSA angefordert. Dies war
nicht seine erste Zusammenarbeit mit ihr. Viele erfolgreich abgeschlossene
Fälle lagen schon hinter ihnen. Am bemerkenswertesten waren dabei die
gemeinsamen Aktionen gegen den unheimlichen Dr. Gorgo und Dracula, den
blutsaugenden Vampirgraf gewesen.
    „Diesmal, so kommt es mir vor, scheint Dr.
Frankenstein unser Gegner zu sein“, fuhr
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