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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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und der
Geruch der Konserve hing jetzt noch in der Luft.
    Dann war es also doch so, dass sich Petra zum
Strand begeben hatte ...
    Jörg Vernau schälte sich aus den Shorts, die
er trug, und sauste nach draußen. Hier in der einsamen Bucht, von keiner Seite
her einsehbar, konnte er es wagen, nackt ins Meer zu laufen. Wahrscheinlich
hatte das auch Petra getan. Obwohl er sich nicht erinnern konnte, ihren Pyjama
beim Schlafsack gesehen zu haben. Er überquerte den steinigen Strand. Der
Himmel war wolkenlos blau, die Luft noch etwas frisch, aber das störte ihn
nicht. Leise rauschten die Wellen. Jörg Vernau hielt vergebens nach seiner
Freundin Ausschau. Er sah sie weder am Strand, noch auf einem Felsen zum
Sonnenbaden, noch im Wasser.
    „Petra!“, rief er einige Male laut ihren
Namen, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Er lief ins Wasser und blickte
sich nach allen Seiten um. Nirgends war eine Spur. „Mach keinen Quatsch!“, rief
er in das Rauschen der Wellen und in die Einsamkeit, die ihn umgab. „Gib mir
endlich ein Zeichen, wenn du in der Nähe bist.“
    Noch immer erfolgte keine Antwort. Da nahm Vernaus
Unruhe zu. Er schwamm ungefähr hundert Meter hinaus und blickte in die Bucht
zurück, in der Hoffnung, doch noch irgendwo seine Freundin zu erhaschen. Nach
zehn Minuten kehrte Jörg Vernau beunruhigt zum Haus zurück. War etwas passiert?
Er kam nicht von diesem Gedanken los. Es war kaum damit zu rechnen, dass Petra
sich um diese Zeit in die Stadt begeben hatte.
    Es war wenige Minuten nach acht. Bis nach
Clacton on Sea waren es eineinhalb Meilen. Wenn sie früh losgegangen war, um
gleich nach dem Öffnen der Geschäfte dort zu sein, musste sie auch bald wieder
zurück sein.
    Jörg Vernau ging nicht gleich ins Haus. Er
lief auf dem schmalen, steinigen Weg rund herum und spähte hinter den Schutz
eines Gebüschs über den gewellten, grasbewachsenen Boden, der sich dahinter
ausdehnte. Weit und breit war niemand zu sehen. Vernau ließ eine Viertelstunde
verstreichen, ehe er ins Haus zurückkehrte. Er suchte als Erstes Petras Pyjama.
Der war nicht da. Das war die erste Überraschung, die er verdauen musste. Dann
stellte er fest, dass alle ihre Kleider an den Wandhaken hingen. Es war
unwahrscheinlich, dass Petra mit dem Pyjama nach Clacton spaziert war. Sie war
zwar unkompliziert und neigte ein wenig zu Extremem, aber so verrückt, mit
ihrem rosaroten-Panther-Pyjama im Seebad hemmzulaufen, war sie auch wieder
nicht. Da stimmte etwas nicht!
    In aller Eile zog Vernau sich an. Er musste
Petra suchen. Da hörte er das Geräusch ...
    Es kam aus einem auf der Nordseite liegenden
Raum. Die Rückwand des Hauses war hier direkt an die Klippen gebaut. Die beiden
Zimmer auf dieser Seite waren extrem düster und kühl, wurden aber auch, wenn
das ehemalige Sommerhaus des verschwundenen Millionärs voll belegt war, als
Schlafräume benutzt. Auf die Idee, dort nachzuschauen, war er erst gar nicht
gekommen. Alle Sorgen, die er sich eben noch gemacht hatte, wichen einem
Gedanken, der so einfach war, dass er alles erklärte. Petra war in der Nacht
offensichtlich deshalb ausgezogen, weil er geschnarcht hatte.
    Vorsichtig legte er die Hand auf die Klinke
und drückte sie herab. Im Zimmer dahinter war es stockfinster. Das Licht, das
von hinten durch die kleinen Fenster und die halboffene Tür fiel, bewirkte ein
leichtes Aufhellen der Umgebung, in der Dämmerung erblickte Jörg Vernau die
Umrisse zweier Menschen. Die einer Frau und - eines Mannes.
    Der Fremde, schäbig gekleidet, war mindestens
zwei Meter groß, hatte breite, kantig hochgezogene Schultern und auffallend
lange Affenarme. Die Silhouette kam Jörg Vernau irgendwie vertraut vor: Dies
war der Schattenriss von - Frankenstein! Und daneben - Petra in ihrem rosaroten
Pyjama!
    Vernau war so perplex, dass er im ersten
Moment daran zweifelte, ob er dies alles wirklich sah. Ein solch verrücktes
Bild mit den unmöglichsten Situationen und der Verleugnung von Raum und Zeit
konnte nur im Traum entstehen.
    Die Silhouetten verhielten sich abwartend.
    Petra?!“, fragte Vernau leise ins Halbdunkel
und setzte den Fuß über die Schwelle.
    „Jörg?!“, erklang die Frage aus dem fensterlosen
Raum.
    Neugierig und interessiert trat der junge
Mann näher. Er ließ die beiden Gestalten nicht aus den Augen.
    „Was ist los, Petra? Was hast du hier zu
suchen?“
    „Das ist genau die richtige Frage, Jörg. Ich
habe etwas gesucht - und etwas gefunden. Ich habe ein Geheimnis entdeckt.“
    „Da
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