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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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verrücktesten Gedanken gingen ihr plötzlich durch den Kopf Vielleicht
war dem Wasser ein Betäubungsmittel beigemixt worden, von dem sie nichts wussten?
Die Überlegung war absurd. Aber dies alles hier war ebenso absurd und forderte
solche Gedanken geradezu heraus.
    Vielleicht war das einsame Haus an der Küste,
in dem immer wieder junge Pärchen und Tramper übernachteten, weil ihnen das
Geld für anderweitige Unterkunft fehlte, gar nicht so verlassen. Vielleicht
trieb irgendein verrückter Kerl hier seltsame, absonderliche Studien. Und die
konnte er nur verwirklichen, wenn er Menschen in eine Falle lockte. Dann wäre
dieses Haus eine Menschenfalle, und die Organe und Gliedmaßen, die sie in den
Behältnissen sah, wären demnach ...
    Petra Mahlerzwang sich, nicht weiterzudenken.
Das alles war so schrecklich und unfassbar, dass sie sich gegen den Gedanken
sträubte, es könnte so sein, wie sie vermutete. Sie war von Angst erfüllt, aber
auch von Neugier, und so ging sie weiter in das unheimliche Labor hinein. Wie
gebannt starrte sie auf die Hand, die nach ihr griff und sie merkte, dass sich
die Finger sogar in ihrer Richtung bewegten. Petra Mahler lief es eiskalt über
den Rücken. Finger konnten doch nicht die Nähe eines Menschen registrieren!
    Im gleichen Augenblick, als sie diesen
seltsamen Gedanken hatte, erblickte sie in einem anderen Behälter, der nur die
Größe eines Einmachglases besaß, ein menschliches Auge. Es schwamm ebenfalls in
Konservierungsflüssigkeit. Das Auge war an haarfeine Drähte angeschlossen. Wie
gebannt blieb Petra Mahler stehen. Sekundenlang stockte ihr Atem. Das Auge
bewegte sich langsam, folgte ihren Bewegungen und senkte dann das Lid wieder herab.
Im gleichen Moment endete auch die Bewegung der greifenden Hand, die sich
direkt neben dem Auge befand. Petra stöhnte und presste erschrocken die Hand
auf den Mund. Hand und Auge waren getrennt - aber dennoch funktionierten sie im
Zusammenspiel.
    Was war das nur für ein grässlicher Ort, an
den sie geraten war! Sie musste weg von hier, so schnell wie möglich. Sie
machte auf dem Absatz kehrt. Dies geschah mit einer derart heftigen Bewegung,
dass sie mit dem Arm gegen eines der dicht stehenden Behältnisse stieß. Es fiel
um. Aus dem schmalen Hals schwappte eine kobaltblaue Flüssigkeit. Der Behälter
kippte über den Tischrand und zerschellte auf dem rauen Steinboden. Es gab
einen Knall, der sich anhörte, als wäre ein Schuss abgefeuert worden. Petra
Mahler fuhr mit einem Aufschrei herum. Da war nichts mehr zu retten. Der
ballonförmige Behälter lag in tausend Scherben. Ölig breitete sich eine
blauschwarze Lache auf dem unansehnlichen Boden aus.
    Die junge Frau stürzte davon. Keine zehn
Pferde konnten sie mehr an diesem schauerlichen Ort halten. Irgendwo musste sie
in dieses Gewölbe gekommen sein. Nur konnte sie sich seltsamerweise nicht daran
erinnern, wann und wie ... Also war doch ein Betäubungsmittel im Spiel! Nur so
wurde auch verständlich, weshalb sie sich zur Wehr setzte, während sie am
Anfang wie eine Schlafwandlerin einen ihr völlig unbekannten Weg gegangen war.
Vielleicht lag die Tür am Ende des langen Tunnels, den sie durchschritten hatte
und in dem ihre Erinnerung nach dem Abklingen der Wirkung des Betäubungsmittels
wieder einsetzte.
    Petra Mahler kam die Flucht vor wie ein
Alptraum. Hinter ihr lag das Frankenstein-Labor, vor ihr öffnete sich ein von
blakenden Fackeln erhellter Gang, von dem sie nicht wusste, wohin er führte.
Aber sie wurde all ihrer Gedanken enthoben. Petra Mahler kam nicht weit. In dem
Moment, als sie die unsichtbare Schwelle des Gewölbes erreichte, lief sie dem
Geschöpf direkt in die Arme.
    Diese waren lang, mit ausladenden Händen, die
sich ihr ruckartig entgegenstreckten und sie festhielten. Die junge Frau schrie
gellend. Ihr Schrei hallte durch das unterirdische Gewölbe.
    „Jörg! Hilf mir! H-i-l-f-e-e-e!“
    Dann wurde sie nach vom gerissen. Die großen
Hände des unfassbaren Wesens verschlossen ihren Mund und erstickten ihren
Schrei. Alles in Petra Mahler wehrte sich gegen das, was sie sah. Die Gestalt
passte in diese Umgebung und schien dem unheimlichen Labor entsprungen. Sie
hatte ein teigiges, fahles Gesicht und eine hohe Stirn mit blutroten Narben,
die senkrecht im Schädel saßen. Die Augen waren klein und wässrig, und rings um
den bleichen Hals lief ebenfalls eine blutrote, frische Narbe. Es sah aus, als
wäre der Kopf aufgesetzt worden.
    Aber das war bei der Gestalt, in
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