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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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flammenumhüllten
Geschöpf. Es versuchte nicht, die Flammen zu löschen, und lag völlig still.
    „Sein Leben wie sein Sterben ist voller
Rätsel, Towarischtsch", meinte Iwan Kunaritschew. „Er hat einfach den
Geist aufgegeben. Und das kann nicht allein mit dem Feuer zu tun haben. Obwohl
es zuletzt schließlich den Ausschlag gegeben hat. Ich habe schon von der Nacht
der langen Messer gehört. Aber dies ist offenbar die Nacht der großen Feuer. In
London ... in Frankensteins Labor ... und jetzt bei dem Monster ... Und wenn
ich es so vor mir sehe, muss ich an seinen Schöpfer denken und dann fällt mir
etwas auf. Der liegt auch da, als hätte ein böser Geist seinen Körper verlassen
...“
     
    ●
     
    Sie kümmerten sich zuerst um Petra Mahler,
die verstört und entkräftet hinter dem Baum lag und über deren Lippen alles
sprudelte, was sie erlebt hatte. Der junge Mann, den das Frankenstein-Monster
durch die Luft geschleudert hatte, hatte eine leichte Gehirnerschütterung und
den Arm gebrochen. Seine Freunde schienten ihn vorsichtig mit Ästen, die sie
von den Bäumen brachen.
    Dann eilten Larry und Iwan zu den drei
Menschen zurück, die Iwan dem sicheren Flammentod entrissen hatte. Die beiden
Pauschalreisenden von der Soho-Bühne waren noch immer betäubt, aber Dr.
Frankenstein kam zu sich. Er stöhnte, schlug die Augen auf und blickte
verständnislos um sich.
    „Was ist passiert?“, fragte er verwirrt und
richtete sich langsam auf. Abwechselnd blickte er auf Larry Brent, auf Iwan
Kunaritschew und die beiden Betäubten.
    „Können Sie sich denn an nichts erinnern,
Towarischtsch?“, fragte der Russe nicht weniger verwundert, dem jedoch ein
Verdacht gekommen war. „Ihre beiden Opfer liegen noch bereit. Sie sind bloß
nicht dazu gekommen, letzte Hand an sie zu legen. Dafür ist Ihnen Ihr
Übermensch erneut vortrefflich gelungen.“
    Dr. Frankensteins Augen verengten sich. „Was
reden Sie da für einen Unsinn? Was wollen Sie hier überhaupt? Wissen Sie. wen
Sie vor sich haben?“
    „Leider nein. Ich wüsste es jedoch gern ...“
    „Ich bin - Roald Donker, der Besitzer dieses
kleinen Hauses, das Sie vor sich sehen.“
     
    ●
     
    Der Dialog, das Frage- und Antwortspiel, das
sich danach entwickelte, gab Antwort auf alles Unbekannte. Roald Donker, der
verschollene, spleenige Millionär, der sein Haus am Meer jungen Leuten zum
Übernächtigen und Kampieren zur Verfügung stellte, hielt sich seit mehreren
Monaten wieder im Land auf. Aber das wusste niemand.
    Donker berichtete, dass er das Haus
seinerzeit von einem alleinstehenden Mann erwarb, der die Geheimtür in die Wand
eingebaut hatte. Eines Tages bei Renovierungsarbeiten hätte er diese Geheimtür
entdeckt und näher untersucht. Dabei wäre er auf den in den Berg führenden
Stollen und das alte Labor gestoßen, das ihn an eine Alchimistenküche des
Mittelalters erinnerte. Nachdem er jahrelang unerkannt durch die Welt gezogen
war, kehrte er vor genau sieben Monaten wieder auf die Insel zurück und suchte
heimlich das Labor auf. Eine unerklärliche Unruhe hatte ihn dorthin gezogen. Er
schlief in dem Labor und träumte den gleichen Traum, den Larry Brent durch
Angie Welling erfahren hatte. Während des Schlafes fuhr ein böser Geist, der in
diesen Mauern hauste, in den Leib des Engländers, der von dieser Stunde an
reagierte und agierte wie einst Viktor Baron von Frankenstein. Ein dämonischer
Geist, einst Frankensteins Begleiter, übernahm die Kontrolle über Roald Donker.
    Donker wurde Dr. Frankenstein, erhielt durch
die Geister der Finsternis alles Material, das er für seine unseligen Versuche
benötigte und das, was vor eineinhalb Jahrhunderten an einem anderen Ort unter
dem Seziermesser des echten Frankenstein entstand, wiederholte sich durch die
dämonischen Geister, die Frankenstein einst beschwor und die ihm dienten. Die
Geisterwelt des Unsichtbaren beschaffte alles, was der echte Frankenstein
seinerzeit aus den Anatomiesälen oder durch Leichenräuber erhielt.
    Gleichzeitig, so begriff Larry, wurden durch
die Aktivitäten des Besessenen alle Geister aufgescheucht, die Frankenstein mit
seinen Beschwörungen erreichten. Dazu gehörte auch die Erscheinung im Haus der
Wellings. Der Auftritt des Dämonenboten in Gestalt des Magiers Petrelli war
auch ein Teil dieser massiven Manifestation des Bösen. Dies alles hatte
Frankenstein einst bewirkt, und dadurch, dass Roald Donker auf die Idee kam,
jenen verfluchten Ort hinter der Geheimtür aufzusuchen, wurde
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