Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Titel: Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald
Autoren: Julie Campbell
Vom Netzwerk:
Ein stürmischer Vormittag

    „Die Vorhänge sehen großartig aus, Brigitte“, rief Trixie Belden begeistert. „Ich habe nicht geglaubt, daß wir sie so schnell fertigbringen würden.“
    Brigitte nickte und stieg von der Leiter. Dann sahen sich die beiden Freundinnen stolz im Klubhaus um. Es gehörte den Mitgliedern des „Rotkehlchen-Klubs“. Dazu zählten auch Trixies Brüder und Brigittes Stiefbruder Uli.
    Das Klubhaus, ein ehemaliges Pförtnerhaus, war ein Teil des großen Besitzes, der Brigittes Eltern gehörte. Daneben lag das kleinere Grundstück, auf dem Trixie mit ihren Eltern und Brüdern lebte.
    Trixie und Brigitte waren beide vierzehn. Sie sahen völlig verschieden aus: Trixie war ziemlich klein und kräftig gebaut, mit blauen Augen und kurz geschnittenen blonden Haaren. Ihre beste Freundin dagegen war groß und schlank; sie hatte braune Augen und schulterlanges goldbraunes Haar.
    „Wenn ich mir vorstelle, wie das Klubhaus ausgesehen hat, ehe wir uns darum gekümmert haben“, meinte Trixie gerade. „Eine richtige Bruchbude war es! Nur der Boden müßte unbedingt noch mit neuen Brettern ausgelegt werden. Er ist zum Teil schon ganz morsch. Aber ich fürchte, in unserer Kasse ist Ebbe!“
    Eine der Klubregeln war, daß die Mitglieder das Geld für die Renovierung des alten Hauses selbst verdienen mußten. Obwohl Brigitte Willers Vater sehr reich war, hatte sie sich streng an diese Vorschrift gehalten und sich gegen einen ansehnlichen Stundenlohn des ewig vollen Flickkorbs der Familie Belden angenommen. Trixie, die nichts mehr haßte als Handarbeit, verdiente sich ihr Taschengeld, indem sie ihrer Mutter im Haushalt half und auf ihren kleinen Bruder aufpaßte. Den Jungen war es nicht viel besser ergangen: Sie hatten in ihrer Freizeit ebenfalls hart gearbeitet, um ihren Beitrag zu leisten.
    „Ich frage mich nur, was wir gegen die Kälte tun sollen“, murmelte Brigitte, während sie die Leiter beiseite stellte. „Gestern war es noch so warm, daß wir in Shorts herumlaufen konnten. Aber wenn das so weitergeht, müssen wir jedesmal Pelzmäntel anziehen, wenn wir unsere Klubtreffen abhalten wollen.“
    Trixie kicherte. „Du vergißt, daß keiner von uns einen Pelzmantel hat“, sagte sie. „Aber es stimmt schon, seit heute früh weht ein eiskalter Wind.“ Sie schauderte und schlüpfte schnell in den Pullover, den sie um ihre Schultern gelegt hatte.
    Brigitte zog ebenfalls ihren Pulli über. „Brrr!“ sagte sie. „Es ist elf Uhr. Mir scheint fast, der Wind wächst sich zu einem handfesten Sturm aus. Übrigens wird’s langsam Zeit, daß wir uns für das Hochzeitsessen fertigmachen.“
    Trixie gab ein unwilliges Brummen von sich, als sie die Tür des Klubhauses hinter sich schloß. „Ach, wenn ich bloß so hingehen könnte, wie ich bin“, murmelte sie. „Ich hasse es, mich in Schale zu werfen. Aber heute werde ich meine Jeans wohl mit einem sittsamen Kleid vertauschen müssen.“ Celia, das Hausmädchen der Familie Willer, heiratete an diesem Tag den Chauffeur Tom Delanoy.
    „Wenn ich nur genug Geld hätte, um den beiden ein Hochzeitsgeschenk zu kaufen“, murmelte Trixie und seufzte tief. „Von meinen Eltern bekommen sie ja schon etwas, aber ich möchte ihnen doch auch ein Geschenk machen.“ Sie griff in ihre Hosentaschen und förderte ein Zehnpfennigstück zutage. „Glaubst du, daß sie sich über ein Päckchen Zahnstocher freuen würden?“
    Brigitte lachte. „Das nennt man Galgenhumor. Aber das Klubhaus frißt wirklich unser ganzes Taschengeld auf. Schnell, Trixie, du mußt dich beeilen, damit du rechtzeitig nach Hause kommst.“ Sie stieg die breite Treppe zur Terrasse des Hauses hinauf, und Trixie rannte den Pfad entlang, der zu dem kleinen weißen Landhaus ihrer Eltern führte.
    Als sie dort ankam, sah sie, daß ihre Brüder Klaus und Martin eben die Winterfenster eingehängt hatten. Sie trugen eine lange Leiter über die Veranda und begrüßten Trixie mit sauren Mienen.
    Martin sah fast genauso aus wie Trixie; manchmal hatte man ihn sogar schon für ihren Zwillingsbruder gehalten. Allerdings war er ein gutes Stück größer als Trixie. Er sagte wütend: „Wo warst du, wenn ich fragen darf? Du weißt genau, daß du versprochen hast, die Winterfenster zu putzen, ehe wir sie einhängen.“
    „Ach, wirklich?“ fragte Trixie, obwohl sie wußte, daß er recht hatte. Sie hatte es einfach vergessen.
    „Ja, wirklich!“ Klaus strich sich mit müder Bewegung eine schwarze Haarsträhne aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher