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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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stemmte sich keuchend und ächzend gegen die sich aufschiebende Tür
und drückte sie zurück. Dann torkelte er in den Gang und hinter der fliehenden
jungen Frau her.
    Es ging immer nur geradeaus. Plötzlich war
der Gang zu Ende. Vor dieser Mauer stand keine Steinsäule. Der Mechanismus
funktionierte anders. Petra kannte den Punkt, gegen den sie drücken musste, um
die zweite Geheimtür zu öffnen, die direkt in das kleine alte Haus am Meer
mündete.
    Das war der Raum auf der Nordseite, kühl,
feucht und schmutzig. Petra Mahler stürzte in ihn und damit in die Dunkelheit.
Es war wieder Nacht. Ob die dritte, die vierte, die fünfte oder erst die zweite
nach ihrem Hypnosespaziergang, wusste sie nicht. Aber das interessierte sie in
diesem Moment auch nicht. Nur weg von hier, so weit wie möglich, Hilfe holen
und dieses Nest des Unheils und Unheimlichen ausheben lassen, das waren ihre
einzigen Gedanken.
    Sie rannte aus dem Haus. Vor ihr lag das
dunkle, rauschende Wasser, das sich endlos bis zum schwarzen Horizont
ausdehnte. Petra Mahler schlug einen Haken und lief ums Haus herum, mit nackten
Füßen über die großen kalten Steine hinweg, die den Weg säumten. Sie musste weg
von der Küste, weiter ins Hinterland ...
    Sie warf einen Blick zurück. Was sie sah, war
nicht dazu angetan, ihr viel Mut zu machen. Das Frankenstein-Monster war
bereits hinter ihr. Mit weit ausholenden Schritten setzte es ihr nach. Noch
hatte sie Schwung und konnte verhältnismäßig schnell laufen. Aber sie wusste
nicht, wie lange sie das Tempo durchhielt. Und der nächste Ort war weit.
Clacton on Sea lag drei Kilometer südwestlich.
    Es war nur ein Verfolger hinter ihr. Dr.
Frankenstein war im Labor zurückgeblieben. Dort musste ihn etwas aufhalten.
Petra Mahler glaubte auch zu ahnen, was es war. Durch ihr rabiates Verhalten
hatte sie offensichtlich mehr Unheil angerichtet, als sie dies vorher hätte
ahnen können.
    In dem kleinen Haus des spleenigen englischen
Millionärs gab es keine Elektrizität mehr, wohl aber in der Felsenhöhle, im
Labor des Dr. Frankenstein Tag und Nacht war dort das Geräusch des laufenden
Generators zu hören. Elektrizität spielte stets eine große Rolle in seinen
Experimenten. Nerven, Muskeln und Hirn konnten durch elektrische Energie am
Leben gehalten oder wieder zum Leben angeregt werden. Elektrizität - daran erinnerte
sie sich dunkel - war freigeworden, als Organpräparate umfielen, als die
stromführenden Kabel in Mitleidenschaft gezogen wurden. Funken waren
entstanden, und einige der vergossenen Flüssigkeiten waren mit Bestimmtheit
feuergefährlich. Vielleicht brannte es inzwischen in Dr. Frankensteins
unheimlichem Labor? Das allerdings hatte sie nicht gewollt. Die Menschen, die
auf mysteriöse Weise in das Labor gelangten, hatten von der Gefahr keine Ahnung
und waren verloren, wenn das Feuer um sich griff. Sie waren völlig hilflos und
betäubt und würden verbrennen ...
     
    ●
     
    Die Flammen loderten lichterloh, ln dem
kleinen Theater in Soho herrschte das Inferno. Sämtliche Notausgänge waren weit
geöffnet, und in wilder Panik stürmten die Menschen ins Freie. Der große
Vorhang war ein einziger, prasselnder Flammenschleier, der zischend in sich
zusammenfiel. Der falsche Petrelli und seine Assistentin eilten von der Bühne.
    Im Hof stand das Feuerwehrauto. Kommandos
hallten durch die Nacht, und der erste Schlauch wurde an den Hydranten
angeschlossen. Petrelli und seine Begleiterin kümmerten sich nicht darum.
Zufriedenheit kennzeichnete ihre Mienen. Es war zwar nicht alles nach Wunsch
gegangen, dennoch waren sie mit dem Verlauf ihrer irdischen Mission zufrieden.
Die Opfer für das Labor waren an Ort und Stelle angekommen. Alles andere würde
automatisch abrollen. Frankenstein würde wieder von sich reden machen. Alle
maßgeblichen Kriterien durch die Beschwörung, die über eineinhalb Jahrhunderte
hinweg nichts von ihrer Gefährlichkeit eingebüßt hatte und in dem Labor
jenseits des kleinen Hauses am Meer durch die Aktivitäten eines gewissen Roald
Donker in Gang gesetzt wurden, waren erfüllt. Der falsche Petrelli und seine
Assistentin konnten verschwinden.
    „Der Abgang ist genau richtig für uns!“,
sagte der dunkelhaarige Mann mit dem dreieckigen Gesicht. Seine Augen glühten
wie Kohlen, sein Gesicht drückte satanische Zufriedenheit aus. „In der
allgemeinen Verwirrung können wir untertauchen. Dem echten Petrelli aber
sollten wir noch die Möglichkeit geben, hinauszukommen, damit alles
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