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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen
Autoren: Tate Hallaway
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DIE LIEBENDEN
    A STROLOGISCHE Ü BEREINSTIMMUNG : Z WILLINGE
    Flitterwochen mit dem Vampir-Ehemann in Transsylvanien - was könnte es Schöneres für eine Hexe geben?
    Na ja, wie wär's zum Beispiel damit, dass ausnahmsweise mal alles genau nach Plan verläuft und dieses Flugzeug noch in diesem Leben zur Startbahn rollt?
    Die Leute aus Minnesota sagen bei solchen Gelegenheiten gern »Könnte schlimmer sein« oder »Ich kann nicht klagen«, aber ich lebe jetzt schon seit ein paar Jahren in Madison,
Wisconsin, also braucht mir damit keiner zu kommen. Außerdem wäre meine Hochzeit fast ein Fehlschlag geworden, weil Sebastians Ex Teréza aufgetaucht war, die zudem noch ein Zombie ist. War es denn da wirklich zu viel verlangt, dass meine Flitterwochen wenigstens eine Spur besser ausfielen?
    Ich hätte mich ja vermutlich gar nicht beklagt, wenn die Fluglinie nicht solchen Mist gebaut hätte, dass sie Sebastian und mich nicht in der ersten Klasse unterbrachten, sondern uns Plätze gaben, die zwei Sitzreihen voneinander getrennt waren. Ich saß eingezwängt zwischen einem Sumoringer und einem Teenager mit strähnigem Haar, dessen MP3-Player so laut lief, dass ich jedes von SlipKnot herausgebrüllte Wort verstehen konnte.
    Und dann war da auch noch das Essen mit meinen Cousins und Cousinen aus Minnesota gewesen, die es nicht zu meiner Hochzeit geschafft hatten. Meine Mutter war nicht davon abzubringen gewesen, dass wir sie besuchen, bevor wir unsere Flitterwochen antreten, obwohl Sebastian und ich mit der ultrakonservativen, fundamentalistisch christlichen und Fleisch
essenden Seite meiner Familie überhaupt nichts gemeinsam haben. Mein Magen beklagte sich noch immer darüber, dass ich aus Höflichkeit etwas von dem in Speck gewickelten und in vor Fett triefender Marinade schwimmenden Hühnchen gegessen hatte. Ich glaube, bei ihnen gab es im ganzen Haus nicht ein winziges Stückchen Gemüse. Und dann erst das Hochzeitsgeschenk! Wer würde schon ernsthaft eine schwere antike Porzellanfigur, die zwei Engel darstellte, den ganzen Weg bis nach Europa mitschleppen? Natürlich hätten wir sie mit der Post nach Hause schicken können, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr, weil das Unwetter anrückte und wir unseren Flug erwischen mussten.
    Ich wollte dieses grässliche Ding gar nicht erst in meine Nähe lassen, und Sebastian scherzte, wir sollten es einfach irgendwo am Straßenrand liegen lassen. Doch das Geschenk kam von lieben Verwandten, und jetzt nahm es wertvollen Platz in meinem Koffer weg.
    Mein Magen grollte vor Missvergnügen.
    Der Heavy-Metal-Basslauf stampfte im gleichen Rhythmus, in dem mein Kopf dröhnte.
    Konnten wir nicht wenigstens endlich starten?
    Ich verdrehte meine Hüften auf dem schmalen Sitz und sah um den Bauch des Passagiers auf der anderen Seite herum aus dem Fenster auf die glänzende Tragfläche.
    Zugegeben, Sebastian und ich hätten uns für die Flitterwochen keine schlechtere Jahreszeit aussuchen können. Aber wegen der Feiertage zum Jahreswechsel waren die Flüge wenigstens im Sonderangebot. Graupelschauer regneten vom deprimierend grauen Himmel herab. Die gestrige Fahrt von Madison zum Saint Paul/Minneapolis International Airport war schon bedrückend gewesen. Ohne diese »Oh-ich-verspreche-dir-du-wirst-dich-prächtig-mit-ihnen-verstehen«-Cousins und -Cousinen wären wir schon vor langer Zeit in Richtung Süden zum O’Hare gefahren und von dort ohne Umsteigen nach Österreich geflogen, aber nein ... Stattdessen hatten wir dem Glatteis auf den kurvigen Abschnitten der Interstate 94 getrotzt, bei dem ich mir nicht anders zu helfen wusste, als mich so sehr in die Armlehne zu verkrallen, dass
meine Knöchel weiß hervortraten. Der Schneefall begann dann irgendwann mitten in Menomonee, und danach war das Wetter immer schlechter und schlechter geworden. Ehrlich gesagt hatte es mich gewundert, dass sie uns überhaupt an Bord gehen ließen. Ich war davon überzeugt gewesen, dass der Flug gestrichen werden würde.
    Irgendwie wünschte ich mir sogar, sie würden ihn streichen. Dann könnten Sebastian und ich uns in eine Pension zurückziehen und, unter einer kratzigen Decke eng aneinandergekuschelt, über unsere Missgeschicke lachen.
    Eigentlich hätte es mir schon gereicht, wenn wir nebeneinander hätten sitzen können.
    Ich drehte mich um, weil ich Sebastian einen Blick zuwerfen wollte, da rammte mir der Teenager den Ellbogen in die Brust. Mein Magen machte einen Satz und rief mir zu: »Du fällst,
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