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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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von lebenswichtiger Bedeutung waren.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit den Projektoren zu. Wenn irgend möglich, hatte er vor, sie auf unauffällige Art zu deaktivieren. Wenn es ihm gelang, den großen Feldschirm des Forts abzuschalten, ohne daß die Maske etwas davon bemerkte, dann hatte Tormsen Vary, wenn er mit dem Gros der Truppe nachrückte, leichteres Spiel. Allzu viel Zeit wollte er mit der Suche nach dem Abschaltmechanismus allerdings nicht verbringen. Die Lage war kritisch. Er durfte sich hier nur ein paar Minuten aufhalten. Der Gegner würde bald erkennen, daß das, was sich im Vorwerk abspielte, nur ein Ablenkungsmanöver war.
    Vor einer der Armaturen hielt er an. Ragoposch schwebte in der Nähe des Eingangs.
    „Jetzt kannst du zeigen, wieviel du weißt", sagte Ellert. „Wie lassen sich die Projektoren deaktivieren?"
    „Es ist ein komplizierter Vorgang", antwortete der Posbi. „Zahlreiche Sicherungen sind eingebaut, damit eine Deaktivierung nicht unabsichtlich erfolgt. Du beginnst mit..."
    Ein greller Blitz ließ die Umrisse des kleinen Raumes vor Ellerts Augen verschwinden.
    Der Donner einer schweren Explosion tobte sich in der Enge der Projektorenkammer aus, Der Metamorpher fühlte scharfe, brennende Schläge gegen Leib und Arme. Instinktiv aktivierte er den IV-Schirm. Bunte, flackernde Leuchterscheinungen waren das erste, was die von der Explosion geblendeten Augen wieder wahrnahmen. Der Schirm hatte Kontakt mit den Aggregatkästen der Projektoren. Aus einer Armatur drang blauschwarzer Qualm.
    Soviel für die Idee mit dem unauffälligen Abschalten, dachte Ernst Ellert grimmig.
    Ragoposch war verschwunden. Seine Trümmer waren es gewesen, die den Metamorpher bombardiert hatten. Besorgt überprüfte Ellert die Kontrollen des SERUNS.
    Das schwere, widerstandsfähige Material der Montur hatte der Belastung standgehalten.
    Es war Zeit, daß er sich um den heimtückischen Angreifer kümmerte.
    Mit einem raschen Manöver glitt er zum Ausgang. Hinter ihm wurde der Qualm dichter.
    Die Projektoren hatten unter dem Bombardement wesentlich mehr gelitten als sein SERUN. Kaum hatte er die Öffnung erreicht, da flammte sein IV-Schirm in grellem Weißblau. Ein Warnsignal erschien im Videosektor der Helmscheibe: 40% Kapazität.
    Draußen, über dem ebenen, deckungsfreien Gelände schwebte eine Schar von Posbis, fünfzehn insgesamt nach Ellerts Schätzung. Er sah die silbernen Krebsgestalten der Kriegselemente, die den Robotern anhafteten. Die Maske hatte zu guter Letzt also doch Verdacht geschöpft und die wahre Absicht des Gegners erkannt.
    Ellert sah seine Chance. Ein einzelner Treffer aus den Waffen der Posbis belastete den IV-Schirm nur zu vierzig Prozent seiner Leistungsfähigkeit. Eine Überlastung bis zu 300 Prozent war kurzfristig möglich. Mehr als sieben simultane Volltreffer vermochte der Schirm zu neutralisieren. Das gab ihm ein paar Sekunden Zeit. Trotz der Gefahr, in der er sich befand, flog ein spöttisches Grinsen über das Gesicht des Metamorphers, als er sich vorstellte, wie er dem Feind die Schmutzarbeit überlassen würde, die eigentlich er selbst hätte verrichten sollen.
    „Höchstbelastung, beliebiger Kurs - auf Zuruf", präparierte er das Gravo-Pak für das bevorstehende Manöver.
     
    *
     
    Zunächst schien alles nach Plan zu gehen.
    „Ragoposch erkannt und zerstört", meldete ein Posbi über Audiokom. „Der Terraner befindet sich im Innern der Projektorstation."
    Eine Videofläche materialisierte. Shtelp sah das würfelförmige Gebäude der Station. Der Eingang war gewaltsam geöffnet worden. Nur Teile des schweren Stahlschotts waren noch vorhanden. Mehrere Dinge nahm Shtelp gleichzeitig wahr, und es begann ihm zu dämmern, daß die Taktik, die die Posbis unter dem Einfluß der Elemente des Krieges verwendeten, womöglich nicht die ideale war. Qualm drang durch das zerschossene Schott aus dem Innern der Station; eine humanoide Gestalt erschien für Sekundenbruchteile unter der Öffnung; einer der Posbis feuerte einen Schuß ab, aber der Humanoide trug einen Schutzschirm, der den Treffer mühelos absorbierte; die Gestalt verschwand zurück ins Innere der Station.
    Von einer Sekunde zur anderen wurde Shtelp des drohenden Fiaskos gewahr.
    „Feuer einstellen!" gellte sein Befehl. Doch er kam zu spät.
    Eine gebündelte Salve von mindestens fünf Strahlschüssen fuhr durch die Schottöffnung. Grelle Glut waberte im Innern der Station. Durch die Lohe schoß eine menschliche Gestalt, in einen
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