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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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Hauptgebäudes. In einer flachen Vertiefung ruhte ein Gleitboot, gerade groß genug, um einen einzigen Pseudo-Ertruser an Bord zu nehmen. Shtelp stieg ein. Er hätte es sich leichter machen können, indem er eine andere, weniger voluminöse Form annahm. Er hatte Mühe, sich durch den Einstieg zu zwängen, und der Sitz faßte seinen mächtigen Körper kaum. Aber er war fest entschlossen, seine Rolle als Anführer der Eisigen weiterzuspielen. Die Niederlage, die er soeben erlitten hatte, übte eine merkwürdige Wirkung auf ihn aus. Oh, er hatte wohl Angst um sein Leben; deswegen war er bemüht, den Gleiter so rasch wie möglich in Bewegung zu setzen. Aber er wollte sein Glück an anderer Stelle noch einmal versuchen. Er wollte Kazzenkatt beweisen, daß er die Lage auf Chort sehr wohl unter Kontrolle zu halten vermochte.
    Das Gleitboot schoß in die Höhe. Shtelp überprüfte die Anzeigen der Instrumente und stellte befriedigt fest, daß er nicht verfolgt wurde.
    Tormsen Vary mochte es gelungen sein, das Fort Nevis zu erobern. Aber sein Doppelgänger war unterwegs, um ihm an anderem Ort von neuem Schwierigkeiten zu machen.
     
    2.
     
    Die Landschaft war trostlos. Der tropische Wald, der noch vor wenigen Tagen die Hänge und Kuppen der Hoystam-Berge in üppiger Dichte bekleidet hatte, war unter der Einwirkung des Frosts zu einer häßlichen, graubraunen Masse zerfallen, die das Land wie ein schmutziges Leichentuch deckte. Reif hatte sich hier und dort gebildet. Die Temperatur außerhalb der Bordwand des Gleiters lag zehn Grad unter dem Gefrierpunkt.
    Voraus erstreckte sich einsam und öde das weite Start- und Landefeld des Raumhafens Bleichstriit. Fast alles Leben an der Oberfläche von Gatas war entweder erloschen oder in todesähnliche Starre versunken. Milliarden Gataser hatten in den ausgedehnten subplanetaren Anlagen Schutz vor der mörderischen Kälte gesucht.
    Die drei Insassen des automatisch gesteuerten Fahrzeugs beobachteten die Szene in grimmigem Schweigen. Perry Rhodan und der Nexialist Les Zeron waren kurz vor Ankunft der Eisigen Flotte auf Gatas gelandet, teils um den Gatasern ihre Solidarität zu demonstrieren, teils um die Auswirkungen des Angriffs der Eisigen als Augenzeugen an Ort und Stelle mitzuerleben. Drei Tage waren seitdem vergangen. Fünf Tage, hatte die Hamiller-Tube erklärt, werde es dauern, bis der Effekt des Psychofrosts die Aura, die Gatas zum Chronofossil machte, ausgelöscht hätte. Fortschritte waren bisher nicht erzielt worden. Kazzenkatt brauchte nur zu warten, und die Zentralwelt der großen Blues-Nation würde ihm wie ein reifer Apfel in den Schoß fallen.
    Der dritte Passagier des Gleiters war Zhiü-Nii, der Sonderbeauftragte der gatasischen Regierung. Als Sonderbeauftragter hatte Zhiü-Nii alle Vollmachten der Regierung übernommen und für die Dauer der Krise gewisse Bestimmungen der Verfassung außer Kraft gesetzt. Er regierte als Diktator. Gegenüber Perry Rhodan verhielt er sich zurückhaltend und mißtrauisch. Er glaubte nicht an die Bereitschaft der GAVÖK, Gatas zu Hilfe zu kommen. Immerhin hatte er es dem Terraner überlassen, an seiner Stelle mit Kazzenkatt zu verhandeln.
    Aber jetzt schien seine Geduld am Ende.
    „Ich gebe euch noch zwanzig Stunden", sagte er mit der charakteristisch hohen, schrillen Stimme der Blues. „Dann bricht unsere vereinigte Flotte von Nirwin auf und greift die Eisigen an."
    Nirwin war eine hochzivilisierte Industriewelt, achtzig Lichtjahre von Gatas entfernt und ebenfalls innerhalb des Sternenkorridors gelegen, durch den die Endlose Armada in die Milchstraße einfliegen sollte.
    „Soviel werden wir nicht brauchen", antwortete Perry Rhodan nicht übermäßig freundlich. Das Mißtrauen und die ewige Nörgelei des Sonderbeauftragten gingen ihm auf die Nerven. „Der Bordcomputer der BASIS arbeitet an den Alternativstrategien, die Les Zeron entwickelt hat. Ich erwarte seine Antwort zu jeder Sekunde."
    „Wird eure Strategie aber auch erfolgreich sein?" zweifelte der Blue.
    „Keine Sorge. Zusammen mit seiner Entscheidung liefert Hamiller uns die Wahrscheinlichkeitswerte, mit denen sich unsere Erfolgsaussichten genau beziffern lassen."
    „Ich hoffe, die Ziffern sind gut", schrillte der Blue. „Das Volk der Gataser hat genug gelitten. Es wird Jahrhunderte dauern, bis wir unsere Welt wieder aufgebaut haben."
    In diesem Augenblick meldete sich der Radiokom. Aus dem Empfänger drang die ein wenig spöttisch und leicht überheblich klingende Stimme
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