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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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lodernden Feldschirm gehüllt, mit der Geschwindigkeit eines Projektils. Sie glitt in die Höhe. Mehrere Schüsse folgten ihr, aber die meisten verfehlten ihr Ziel, und die wenigen Treffer vermochten dem Schutzschirm nichts anzuhaben.
    Dagegen barst die Glut jetzt durch die Wände des würfelförmigen Gebäudes. Die Projektorenstation verschwand in einer flammenden Explosion, die das Gelände ringsum mit einem apokalyptischen Regen glühender Trümmerstücke bedeckte.
    Starr vor Entsetzen verfolgte Shtelp den Vorgang. Seine eigenen Truppen hatten die Station zerstört! Drei Posbis wurden von Trümmerprojektilen getroffen und gingen schwer beschädigt zu Boden. Shtelps Blick suchte den Terraner, der ihm diese Schmach angetan hatte, aber der war längst verschwunden.
    So fassungslos war der Margenan, daß er die Stimme des Kommunikationsspezialisten erst dann wahrnahm, als dieser eben dazu ansetzte, seine Meldung zum drittenmal zu wiederholen.
    „Ich bitte um deine Aufmerksamkeit, Herr. Es nähert sich eine weitere Truppe dem Fort.
    Sie macht Anstalten, die Mauer zu durchdringen, nachdem sie den Feldschirm offenbar mühelos passiert hat."
    Unglaube schwang in den Worten des Posbis. Seine bionische Bewußtseinskomponente konnte sich nicht erklären, wie jemand unverletzt das Energiefeld durchstoßen könne. Aber Shtelp wußte Bescheid. Das Feld existierte nicht mehr! Seine eigenen Kämpfer hatten die Projektoren vernichtet.
    „Zeig mir ein Bild", forderte er barsch.
    „Ein Informationsspezialist ist auf dem Weg zur Szene des Geschehens", antwortete der Kommunikator. „Ich weiß nicht, ob er schon nahe genug ist..."
    „Das Bild!" schrie Shtelp.
    Eine zweite Projektionsfläche erschien. Aus der Ferne war die hohe Mauer des Forts zu sehen. Entsetzt erkannte Shtelp, daß in dem Bollwerk, das früher so undurchdringlich gewirkt hatte, torbogenförmige Öffnungen entstanden waren. Sie waren bisher von Ausläufern des großen Schirmfelds maskiert worden, so daß sie aussahen, als seien sie solide Flächen aus Mauerwerk wie der Rest des Walls auch. Jetzt, da das Feld verschwunden war, fiel auch die Tarnung.
    Durch zwei Torbogen strömten Horden von Wesen, deren Identität Shtelp aus dieser Entfernung noch nicht auszumachen vermochte. Aber je näher der Informationsspezialist der Szene kam, desto deutlicher wurde, daß die Schar der Eindringlinge sich hauptsächlich aus Posbis zusammensetzte. Hier und da waren, während der Blickwinkel sich verengte, auch humanoide Gestalten und die charakteristischen Tellerkopfformen von Blues zu erkennen, ja sogar der Koloß eines Haluters gehörte zu der Meute der Angreifer.
    Shtelp glaubte zu wissen, was ihn erwartete. Mit panischer Intensität suchten seine Sehorgane die Videofläche ab. Das erste Bild, auf dem zu sehen war, wie der Qualmpilz der explodierten Projektorstation sich zu Ruß und Asche verwandelte und rasch wieder zu Boden sank, interessierte ihn nicht mehr.
    Er fand ihn ohne große Mühe. Er hielt sich in der Nähe des Haluters auf, zu dessen zyklopischer Gestalt der Blick immer wieder zurückkehrte. Er war, obwohl ein Zwerg im Vergleich mit den Abkömmlingen von Halut, immer noch ein Riese unter seinen Kampfgefährten: zweieinhalb Meter groß und von unglaublicher Schulterbreite, unverkennbar ein Ertruser.
    Der Strom durch die beiden Toröffnungen versiegte, Shtelp schätzte, daß der Trupp der Eindringlinge aus wenigstens dreihundert Individuen bestand. Und einer unter ihnen war der Kryosmat: der echte Tormsen Vary.
    Er rechnete sich seine Chancen aus, während der Kommunikationsspezialist mit aufgeregter Stimme zu ihm sprach.
    „Herr, einer von ihnen sieht genauso aus wie du!"
    Shtelp antwortete nicht.
    „Herr, hast du Befehle?" drängte der Kommunikator.
    Für eine Sekunde befreite sich Shtelp von der aufsteigenden Panik.
    „Ja", sagte er. „Sämtliche Eindringlinge sind mit allen Mitteln zu bekämpfen und so rasch wie möglich unschädlich zu machen."
    „Das wird nicht leicht sein", antwortete der Kommunikationsspezialist. „Niemand wird es wagen, auf Wesen zu schießen, unter denen sich dein Ebenbild befindet..."
    Den Rest hörte Shtelp nicht mehr. Im Hintergrund des Raumes, den er mit behaglicher Einrichtung versehen hatte, öffnete sich eine Tür, die bisher durch die Musterung der Wand verborgen gewesen war. Der Margenan trat hindurch und gelangte in einen Antigravschacht, der aufwärts gepolt war. Sekunden später befand er sich auf dem Dach des
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