Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
darüber zu berichten, wenn in diesem Gebäude etwas Ungewöhnliches geschieht."
    Ellert glaubte, die eigentümliche Wortwahl richtig zu deuten.
    „Aber du hast es bis jetzt noch nicht getan?"
    „Nein. Zuerst wollte ich euren Bericht hören."
    „Ich weiß nicht, wie du über das denkst, was du von Ragoposch gehört hast", sagte Ernst Ellert. „Aber wenn du den echten Tormsen Vary sehen willst, läßt du uns gewähren.
    Wir fügen niemandem einen Schaden zu - außer vielleicht dem, der sich betrügerischerweise als der Anführer ausgibt."
    Daraufhin kam keine Antwort mehr. Ellert nahm es als Neutralitätserklärung.
    „Wir rücken vor", sagte er.
    Durch beide Eingänge drangen sie in das Gebäude ein. Beide führten in denselben Raum, eine düster erleuchtete Halle, die mit technischem Gerät vollgepfropft war.
    Von den Verteidigern war keine Spur mehr. Sie hatten sich zurückgezogen. Knappe Worte genügten Ellert und Delaidot, der den zweiten Teil der Gruppe anführte, zur Verständigung.
    „Haltet die Augen offen", sagte der Metamorpher. „Wir können dem Frieden nicht trauen.
    Die Maske weiß längst, daß wir hier sind."
    „Willst du wirklich allein gehen?" fragte Delaidot.
    Ernst Ellert hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Er schwebte auf den rückwärtigen Ausgang der Halle zu. Von dort aus gedachte er, das kleine, würfelförmige Gebäude zu erreichen, das sein Ziel war.
    „Wie abgesprochen", antwortete er. „Macht ihr nur inzwischen hier genug Durcheinander."
    Als er sich dem Ausgang näherte, spürte er, daß ihm jemand folgte. Er sah sich um und erblickte den verbeulten Zylinder, den ein seelenloses, positronisches Entwurfssystem als geeignete Körperform für den Posbi Ragoposch definiert hatte.
    Ragoposch bemerkte Ellerts fragenden Blick.
    „Ich horche", sagte er. „Bis jetzt hat sich von denen, die sich in diesem Gebäude aufhalten, noch niemand an das Kommunikationszentrum gewandt. Das heißt, die Maske weiß nicht, was hier vorgeht."
    „Die Maske?" antwortete Ernst Ellert verwundert. „Vor kurzem schienst du mir noch zu zweifeln."
    „Ich habe darüber nachgedacht", antwortete der Posbi. „Anfangs erschien mir eure Geschichte unwahrscheinlich. Aber dem Eindruck, den der echte Tormsen Vary hinterläßt, kann ich mich nicht entziehen. Ich vergleiche den einen mit dem anderen, und mir wird klar, daß wir bisher einem Betrüger gefolgt sind. Ich kann dir behilflich sein. Ich kenne mich hier aus."
    Ellert zögerte nur eine Sekunde.
    „Bleib an meiner Seite", sagte er. „Du weißt, was zu tun ist, wenn wir dem echten Tormsen Vary Zugang zum Fort verschaffen wollen."
    „Ich kenne dein Ziel", antwortete Ragoposch.
     
    *
     
    Shtelps Besorgnis steigerte sich allmählich zur Panik. Wie alle Margenane neigte er dazu, in Krisensituationen die Übersicht zu verlieren. Elemente der Maske fühlten sich sicher, solange sie wußten, daß sie sich mit Hilfe der Supermimikry einer bedrohlichen Lage entziehen konnten. Aber bei dem, was sich hier entwickelte, half Shtelp seine Verwandlungsfähigkeit wenig.
    Er hatte zehn Posbis zu sich beordert und sie mit Kriegselementen ausgestattet.
    „Vorwerk eins", erklärte Shtelp den Posbis. „Fremde sind dort eingedrungen. Ich erhalte keine Informationen. Ihr begebt euch auf dem schnellsten Weg an Ort und Stelle und berichtet mir. Falls ihr angegriffen werdet, macht die Eindringlinge unschädlich. Ansonsten erwartet ihr meine Befehle."
    Die Posbis schwebten davon. Shtelp wartete mit wachsender Ungeduld. Inzwischen trafen weitere Elemente des Krieges ein. Er orderte ein zusätzliches Kontingent Roboter herbei und versah sie mit Kriegselementen. Auf diese Weise schuf er sich eine zuverlässige Truppe, die er vorläufig in Reserve hielt, während er auf Nachrichten aus dem Vorwerk wartete.
    Eine Bildfläche leuchtete auf. Wüster Lärm drang aus der Audiokomponente des Kommunikationssystems. Shtelp erstarrte vor Schreck. Qualm erfüllte den Vordergrund des Bildes. Blitze zuckten durch den Dunst. Flammen loderten.
    „Die Eindringlinge sind dabei, die Einrichtung des Vorwerks zu vernichten", meldete der berichterstattende Posbi sachlich.
    „Wo ist die Vorwerkbesatzung?" schrie Shtelp unbeherrscht.
    „Sie hat sich zurückgezogen."
    „Vernichtet die Eindringlinge", befahl der Margenan in heller Panik. „Zerschmettert sie mit allen Mitteln, die euch zur Verfügung stehen."
    „Halt!" fuhr die mechanische Stimme des Berichterstatters dazwischen. „Etwas stimmt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher