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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 3: Unter dem Eis funkelt die Nacht: Fantasy-Serial (German Edition)
Autoren: Antje Ippensen
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Kapitel 1: Kampf wie ein Schrei
    Dann schlossen sich ihre Finger fest um ihn.
    Chrysopal summte, und blaue Strahlen schossen zwischen Riyalas Fingern hindurch auf Aul zu, ließen deren Augen stumpf und glanzlos werden. Dann sausten die Strahlen zurück zu Riyala und formten sich zu einer bläulichen, durchsichtigen Wolke, die nicht nur sie, sondern auch Lhim schützend umfloss.
    In diesem Moment fiel der üble Zauberbann der „Halbgöttin“ von Riyala ab. Jetzt war sie es, die triumphierend lächelte, während Auls Gesicht sich vor Wut – und Schmerz verzerrte.
    „Ich werde dir nie gehören, Aul, niemals dein Weißer Falke sein“, sprach Riyala ruhig.
    Die Halbgöttin schluchzte verzweifelt auf, ihr Gesicht verfiel. Schlaff hingen die bleichen Tentakel, die eben noch wild gezüngelt hatten, um ihren Kopf herum. In ihrem Schmerz wirkte sie für kurze Zeit fast menschlich … die Lippen formten die Worte: Meine Heilsbringerin …
    Noch ein letztes Mal suchten ihre farblos gewordenen Augen den Blick ihrer Auserwählten, doch an der Kälte, mit der Riyala diesen Blick erwiderte, erkannte sie, dass sie ihr halbgöttliches Spiel verloren geben musste.
    Daraufhin schlug ihre Stimmung um.
    Während sich ihr Gesicht zu einer Maske des Hasses verzerrte, stieß Aul hervor: „Dann sei verflucht! Riyala FalkenKLAUE bist du nun und wirst es bleiben bis zur Stunde deines Todes!“
    „Dein Fluch ist mir gleichgültig“, erwiderte Riyala gelassen.
    „Lhim und ich verlassen dich und Orkania – JETZT!“

    Und abermals entfaltete sich die höchste Magie in ihr, gewaltig, umfassend – Lhim war nun an Riyalas Seite und hielt sich an ihr fest – Chrysopal sang vor Freude ... und Riyala rief den Sphären-Sturm herbei. Auf seinen Flügeln entkamen sie der verwunschenen Insel der Halbgöttin Aul.

    *

    Es war genau wie beim letzten Mal. Nur dass sie, erwachend, als erstes feststellten, dass das Meer aufgewühlt war und kochte. Riyala wollte schon panisch davonlaufen, ins Landesinnere hinein. Ihre neue Gefährtin hielt sie zurück.
    „Warte, Riyala! Schau mich an!“ Und freudestrahlend drehte sich das Nomadenmädchen um die eigene Achse: Sie besaß wieder ihre menschliche Gestalt, die Verwandlung in einen Wolf war rückgängig gemacht. Nun ja, beinahe. Riyala überwand ihre Furcht und schaute ihre neue Gefährtin genau an: Der weiße Pelz wuchs immer noch bis in den Nacken hinein.
    Und ihre eigene Hand? Sie betrachtete ihre Linke seufzend – sie war und blieb eine Raubvogelklaue, Auls Fluch blieb wirksam.
    Die näherrollenden hohen Wellen besprühten die beiden Mädchen mit Gischt.
    Obwohl das Meer sich so wild gebärdete, war doch heller Tag, von ein paar mattgrauen Wolkenstreifen abgesehen.
    Woher kam also der Aufruhr der Elemente?
    Die zwei jungen Frauen starrten zur Insel Orkania hinüber und sahen, wie diese unter gewaltigem Zischen, Brodeln und Krachen in der tobenden See versank.

    „Meinst du, das ist das Ende von Aul?“, fragte Lhim.
    „Nein, das glaube ich kaum“, erwiderte Riyala. „Sie wird eine Weile brauchen, um diese Niederlage zu verkraften, aber dann kehrt die Halbgöttin zurück. Ich frage mich, welchem Reich ihre andere Hälfte angehört? Dem der Menschen oder eher dem der Dämonen?“
    „Für mich ist sie eine Halbdämonin“, erklärte Lhim finster, „und ich werde, wenn ich wieder zu Hause bin, eine Eishexe aufsuchen, damit sie mich vom Rest dieses Verwandlungsfluches befreit oder mir zeigt, wie ich mich selbst davon befreien kann!“ Sie knurrte, griff sich in den Nacken und zupfte an dem weißen Wolfsfell.
    Das Meer beruhigte sich wieder, lag endlich glatt wie ein Spiegel da. Es war, als sei nie etwas passiert, als habe es die Insel Orkania nie gegeben.

    „Eine Eishexe?“, erkundigte sich Riyala neugierig. „Sag, Lhim, woher kommst du? Wie sieht es in deinem Land aus?“
    „Mein Volk, die Uzurken, wandert mit seinen Herden an den Grenzen zur Eisrandwelt“, antwortete Lhim bereitwillig. „Die Grenzen bestehen aus unüberwindbaren Eisgebirgen, und dahinter herrscht ewiger Frost, niemals endender Winter. Es heißt bei meinem Volk, dass ein Bann über diesem Teil der Welt liegt.“
    Da durchzuckte Riyala kurz die Erinnerung an ihren Traum. Ayrun und ihre schneebedeckte Welt … Konnte es ein Zufall sein, dass Lhim von einer solchen Gegend erzählte …?
    „Wir Uzurken leben schon seit Generationen im Schatten der Eisbarriere, auf den Grasebenen“, fuhr das Nomadenmädchen fort, „wir kennen
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