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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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hier nicht."
    „Das sehe ich selbst", sagte Shtelp in sarkastischem Ton. „Ich bewundere deine Beobachtungsgabe."
    Der Posbi war unbeeindruckt. „Du sagtest, es befinde sich einer unter den Eindringlingen, der wie ein Terraner aussieht", stellte er fest.
    Shtelp horchte auf.
    „Ja", antwortete er. „Was ist mit ihm?"
    „Er ist nicht hier. Auch von Ragoposch finde ich keine..."
    Er brach abrupt ab.
    „Was ist los?" fragte der Margenan. Aber es kam keine Antwort.
    „Wir werden angegriffen", meldete sich der Posbi nach einigen Sekunden.
    „Wehrt euch!" schrie Shtelp. „Zerstört sie!"
    Im selben Augenblick erlosch die Bildfläche. Der Vorgang war leicht zu deuten. Der Posbi existierte nicht mehr.
    „Meldet euch!" flehte Shtelp.
    Mehrmals flackerten Videoflächen auf und erloschen wieder, bevor sich auf ihnen ein erkennbares Bild hatte formen können. Voller Verzweiflung erkannte Shtelp, was mit seinen Truppen geschah. Die Eindringlinge löschten sie aus!
    „Vorwärts", herrschte er die Reservetruppen an. „Ihr seht, was im Vorwerk eins geschieht. Greift die Fremden an und ..." Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er wußte auf einmal, was der Angriff zu bedeuten hatte. Es war ihm klar, wohin Ragoposch und der Terraner verschwunden waren. Die Eindringlinge, die im Vorwerk eins wüteten, produzierten lediglich ein Ablenkungsmanöver. Er hatte Erleichterung empfunden, als ihm gemeldet worden war, daß sich unter den Fremden kein Ertruser befinde. Oh, was für ein Narr war er gewesen! Der Ertruser war da. Er wartete im Vorfeld.
    Mit Mühe zwang Shtelp sich zur Ruhe.
    „Der Befehl ist widerrufen", schrie er die mit Kriegselementen ausgestatteten Posbis an, von denen einige sich bereits in Bewegung gesetzt hatten. „Euer Ziel ist die Projektorstation. Kümmert euch nicht um die Vorgänge in Vorwerk eins. Ragoposch und ein Terraner sind auf dem Weg zur Station. Schaltet sie aus!"
    „Die Projektorstation", sagte Ragoposch.
    Ernst Ellert sicherte. Sie hatten das Vorwerk verlassen. Hinter ihnen hatte Delaidots Truppe wahllos das Feuer auf die technische Einrichtung eröffnet. Die Besatzung des Vorwerks leistete keinen Widerstand. Sie hatte sich zurückgezogen. Ragoposchs Zeugnis und Ellerts Ermahnungen zeigten Wirkung.
    In fünfzig Metern Entfernung lag das kleine, würfelförmige Gebäude, dessen Umriß Ellert sich vor kurzem so deutlich eingeprägt hatte. Die Strecke war eben und völlig ohne Deckung. Aber es gab nirgendwo Anzeichen von Gefahr. Still und harmlos lag die frostige Szene vor den Augen des Metamorphers. Das Gebäude selbst lieferte keinen Hinweis darauf, daß es im Zusammenhang mit Sicherheit und Verteidigung des Forts eine zentrale Rolle spielte. Es enthielt die Projektoren, die das tödliche Schirmfeld erzeugten.
    „Los", sagte Ellert.
    Sie glitten über die offene Fläche. Der einzige Eingang des würfelförmigen Baus war durch ein stählernes Schott geschützt. Es ließ sich auf herkömmlichem Wege nicht öffnen.
    Ellert verlor die Geduld und verwandelte es mit dem auf Desintegrator-Modus geschalteten Kombilader in eine graue Masse metallischen Gases, die sich rasch auf dem reifbedeckten Boden niederschlug.
    Mißtrauisch musterte er den matt beleuchteten Raum, der jenseits der unregelmäßig geschnittenen Öffnung lag. War es denkbar, daß die Maske noch immer nicht erkannt hatte, welches das Ziel der Angreifer war? Wartete hier eine Falle auf ihn?
    Die Projektoren, insgesamt vier an der Zahl, waren kastenförmige Gebilde, Produkte einer Technik, die nach terranischen Maßstäben als überaltert galt. Sie arbeiteten mit leisem Summen. Kontrollichter flackerten auf kompliziert anmutenden Armaturen. Ellert erinnerte sich flüchtig daran, daß die Datensammelmechanismen seines SERUNS sich in ununterbrochener Tätigkeit befanden. Sie speicherten Informationen über die physikalische Beschaffenheit dieser seltsamen Welt, Daten, die Ernst Ellert bei nächster Gelegenheit an Geoffry Waringers Experimentalschiff, die JOANNA, übermitteln würde.
    Woran Waringer im einzelnen arbeitete, war Ellert unklar. FRÜHTAU war der poetische Name seines Projekts. Die Informationen wurden benötigt, damit die Strangeness-Konstante der Minuswelt ermittelt werden konnte, jenes Paralleluniversums, aus dem Chort auf bisher noch ungeklärte Weise herausgeschleudert worden war. Ernst Ellert verstand wenig von der Hyperphysik der parallelen Kosmen, aber er wußte, daß die Daten, die die Geräte des SERUNS sammelten,
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