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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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dem Bewußtsein des Zeroträumers zuzuleiten.
    „Gib mir die dazugehörigen Daten", forderte Kazzenkatt.
    Er verdrängte das Bild, das er im Traum bisher vor Augen gehabt hatte, und ließ den Informationsstrom, den der Computer ihm übermittelte, so auf sich einwirken, daß eine neue Szene entstand. Die Datenübermittlung war integral. Zugleich mit den optischen Eindrücken gewann der Zeroträumer Verständnis bezüglich der Entfernungen, Geschwindigkeiten und sonstigen Parameter, die für die korrekte Deutung der neuen Entwicklung vonnöten waren.
    Seine erste Reaktion war Verwirrung. Die Ortungsgeräte der PRIMAT DER VERNUNFT im Verein mit den Elementen des Raumes, die inner- und außerhalb des Sternentunnels als Späher unterwegs waren, erfaßten einen kugelförmigen Raumsektor von mehr als zehntausend Lichtjahren Radius. Kazzenkatt wußte über die Machtverhältnisse in der Milchstraße Bescheid. Er rechnete seit geraumer Zeit damit, daß die GAVÖK mit ihren beeindruckend umfangreichen Mitteln versuchen würde, Gatas zu entsetzen. Die Aussicht bereitete ihm nur geringe Sorgen. Lange bevor die Galaktiker sich bis auf wirksame Gefechtsdistanz genähert hatten, würde ihnen der Psychofrost in die Glieder fahren.
    Aber das Bild, das ihm der Computer per Psikom übermittelte, verstand er nicht. Für einen Vorstoß in Richtung Gatas gab es eine Reihe strategisch günstiger Aufmarschgebiete, von denen keines mehr als 2000 Lichtjahre von der Zentralwelt der Blues entfernt war. Der Punkt, auf den sich die Einheiten und Verbände der GAVÖK in diesem Augenblick mit rasch aufeinanderfolgenden Linearetappen zubewegten, lag jedoch wenigstens 6000 Lichtjahre von Gatas entfernt in Richtung der galaktischen Eastside. Nahezu alle Mitgliedsvölker der GAVÖK hatten ihre Lebens- und Einflußbereiche in Gegenden, die dem Milchstraßenzentrum näher lagen als Gatas.
    Warum würden sie ein Aufmarschgebiet wählen, das aus ihrer Sicht weit jenseits des Bluesplaneten lag?
    Ein Verdacht materialisierte in seinem Bewußtsein und beunruhigte ihn.
    „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Gegner ein anderes Ziel als Gatas im Auge hat?" erkundigte er sich.
    „Du weißt, daß ich diese Frage nicht beantworten kann", antwortete der Computer. „Es sei denn, du nennst mir eine Reihe denkbarer Ziele."
    Kazzenkatt reagierte nicht sofort. Es widerstrebte ihm, seinen Verdacht selbst auf gedanklicher Basis so weit zu formulieren, daß eine andere Intelligenz - und sei es auch nur eine kybernetische - ihn verstehen konnte.
    „Chort", sagte er.
    Der Computer ließ mit der Antwort nicht lange auf sich warten.
    „Einen numerischen Wert der Wahrscheinlichkeit kann ich dir nicht geben", erklärte er.
    „Aber ich stelle fest, daß die Manöver des Gegners in der Tat eher auf einen Vorstoß in Richtung Chort als auf einen Entsatzversuch für Gatas hinweisen."
    Der Schreck, den Kazzenkatt bei dieser Mitteilung empfand, erschien ihm selbst unlogisch. Vor wenigen Sekunden noch hatte er argumentiert, die Flotte der GAVÖK könnte dem Belagerungsring der Eisigen nichts anhaben, weil ihr der Psychofrost zusetzen würde, bevor sie Gefechtsnähe erreichte. Warum sollte er sich Sorgen wegen eines Vorstoßes gegen Chort machen? Der Eisplanet war massiv, ein Produkt der Minuswelt. Seine Frostaura reichte fünf Lichtjahre weit in den Weltraum hinaus. Was würde der Gegner über eine derart gigantische Entfernung hinweg ausrichten können?
    Aber seine Logik überzeugte ihn nicht. Eine Ahnung drohender Gefahr breitete sich in seinem Bewußtsein aus. Hinter diesem Manöver stand Perry Rhodan. Der Terraner war kein Narr. Er wußte genau, wie groß die Einflußsphäre des Psychofrosts war, der von Chort ausging. Wenn er sich trotzdem zu einem Angriff entschloß, dann hegte er die Hoffnung, daß er Erfolg haben könne. Das hieß, er besaß Mittel, von denen Kazzenkatt noch nichts wußte.
     
    *
     
    Yling Reece wirkte ungeduldig. Seit Tagen stand die JOANNA in unmittelbarer Nähe der Wandung des Sternentunnels, etliche Lichtjahre von Chort entfernt. Die letzte Serie von Experimenten mit dem Selphyr-Fataro-Gerät war erfolgreich abgeschlossen worden. Das Wissenschaftlerteam unter Leitung von Geoffry Waringer war seiner Sache sicher: Das Unternehmen FRÜHTAU konnte beginnen, sobald die letzten Daten empfangen und verarbeitet worden waren.
    „Warum meldet er sich nicht?" fragte Yling mißmutig, mehr im Selbstgespräch.
    „Man kennt die Verhältnisse auf Chort
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