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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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1
    Goldiehouse, Ravensby, Schottland, März 1704
    »Schläfst du?«
    »Mmmm …« Träge öffnete Johnnie Carre seine blauen Augen, als eine heiße Zunge über seine Brust glitt, und seine Sinne erwachten allmählich. »Schläfst du denn nie?« Sein Finger strich durch seidige, blonde Locken.
    Vor zwei Tagen hatte er Mary Holm kennengelemt, in dem Dorfgasthaus, wo ihre Akrobatengruppe wohnte. Er schaute seinen Männern beim Würfeln zu, und sie fing zielstrebig seinen Blick auf. Dann kam sie zu ihm. »Ich bin Mary.« Herausfordernd lächelte sie den hochgewachsenen, dunkelhaarigen Grenzlord an.
    Animiert von Wat Hardens Cognac betrachtete er ihr reizvolles Dekollete. »Gerade bin ich auf dem Heimweg. Haben Sie Hunger?«
    Seit Dienstag waren sie kaum aus dem Bett gekommen.
    »Wenn wir am Freitag nicht nach Berwick fahren müßten, würde ich gern weiterschlafen, Johnnie«, seufzte sie. »Aber wer weiß, wann ich wieder einen fantastischen, starken Mann umarmen kann?«
    »Dann werde ich versuchen, bis Freitag durchzuhalten«, erwiderte er grinsend und küßte sie.
    Auf der schlammigen Waldstraße südlich von Goldiehouse hob ein Reiter die Peitsche, um sein schweißbedecktes Pferd anzuspornen. Jeder Augenblick war kostbar. Wie alle schottischen Grenzbewohner kannte er das Land auch in dunklen Nächten, wenn der Mond hinter bedrohlichen Regenwolken verschwand. Hoffentlich brach der Hengst nicht zusammen … Er fluchte, als der Rappe strauchelte. Dann hatte er Mitleid mit dem besten Vollblut seines Lairds und drosselte das Tempo. Aber er überlegte, ob sein Herr den Tod des Pferdes in Kauf nehmen würde. Die Botschaft eilte.
    »Setz dich auf mich«, bat Johnnie. »Ich spüre dich so gern.«
    »Es scheint zu stimmen, was die Leute von dir behaupten. Wie schön …« Aufreizend streichelte sie den harten Beweis seiner Erregung und kniete sich über seine Schenkel.
    »Du kostest mich meine letzten Kräfte, Schätzchen«, stöhnte er. Natürlich kannte er die Geschichten über den besten Liebhaber in den Middle Marches. Aber den Ruf, den er genoß, wollte er jetzt nicht erörtern. »Nicht, daß ich mich beklage.« Er schloß die Augen, als sie langsam auf ihn herabglitt. »Wie eng du bist!«
    »Und du so groß und stark …« Mary senkte die Lider und warf ihren Kopf in den Nacken.
    Nur das knisternde Kaminfeuer durchbrach die Stille im Schlafzimmer, als Johnnie ihr die Hüften entgegenhob, und beide hielten ihren Atem an, um den Augenblick der Verschmelzung auszukosten. In sanftem Rhythmus bewegten sie sich. Nach zwei Tagen voll zügelloser Wollust waren sie nicht mehr ungeduldig. Exquisite, intensive Gefühle verdrängten die wilde Begierde. Und dann drang Johnnie zu tief in ihren Körper ein. Gequält schrie sie auf.
    »Verzeih«, flüsterte er zerknirscht und berührte ihre rosige Wange.
    »Schon gut«, erwiderte sie zweideutig, und er verstand, was sie meinte. Er war ein erfahrener Mann. Von jetzt an wollte er sich besser beherrschen. Sie war so klein und zart. Wie leicht könnte er sie verletzen …
    Der müde Reiter jagte den Rappen zum Goldiehouse hinauf. Jetzt ignorierte er die schwindenden Kräfte des Tiers. Nur mehr fünfhundert Meter, dann würde er den halsbrecherischen Galopp beenden. Um den Haushalt aufzuscheuchen, sprengte er schreiend durch das Tor, in den menschenleeren, von Laternen erhellten Hof. Er ließ sich aus dem Sattel fallen, brach in einer Regenpfütze zusammen. Knarrend schwang die massive, mit Nägeln beschlagene Haustür der alten Burg auf. Drei Clansmänner stürmten heraus, die Schwerter gezückt, laut hallten ihre Stiefel auf dem Kopfsteinpflaster.
    Als der Bote keuchend zu sprechen begann, erstarrten sie.
    Johnnie hörte nichts von dem Tumult, denn sein Privatquartier lag weit vom Hof entfernt. Außerdem war er sehr beschäftigt. Allmählich strebte er dem Höhepunkt entgegen. Marys Arme umschlangen seinen Nacken, warm und weich schmiegte sich ihr Busen an seine Brust, während sie den Rhythmus beschleunigte. Die Glut seiner Erregung erschien ihm wie eine tropische Sonne, die ins Zimmer drang, durch dicke Steinmauern und die dunkle Balkendecke.
    An seinem Hals spürte er Marys heißen Atem. Besitzergreifend umfing er ihre schmale Taille, übte einen leichten Druck aus, um die Bewegung zu unterbrechen, so daß sie Luft holen konnten. »Oh, ich sterbe«, hauchte sie, grub die Finger in sein zerzaustes, schwarzes Haar und küßte ihn leidenschaftlich. Er spürte, wie sie zu zittern begann, und
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