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1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel
Autoren: Jason Dark
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um mich zu töten. Barker ist sehr weit gekommen, das weiß ich, sonst hätte die andere Seite nicht die beiden Killer geschickt, um Zeugen aus dem Weg zu räumen. Er wird gemerkt haben, dass wir ihm auf der Spur sind, und deshalb hat er seine Freunde oder was immer Sie sind, alarmiert.«
    »Dies herauszufinden wird meine Aufgabe sein.«
    »Sehen Sie Erfolgsaussichten, Sir?«
    Unser Chef schaute gegen die Tür zum dunklen Spiegelzimmer und zuckte mit den Schultern. »Manchmal habe auch ich Mühe, um gewisse Mauern einzureißen, und ich muss zugeben, dass es nicht immer gelingt. Es wird oft an höherer Stelle gelockt. Aber ich werde tun, was in meinen Kräften steht. Dieser Barnabas Barker darf einfach nicht weitermachen. Wir müssen ihn stoppen.«
    Dieser Meinung waren Suko und ich auch. »Aber da ist noch etwas, Sir«, sagte ich.
    »Ich höre.«
    Vor meinem ersten Wort holte ich tief Atem. »Barnabas Barker steht nicht allein. Er arbeitet mit jemand zusammen, den Suko und ich gut kennen.«
    Die Augen hinter den Brillengläsern unseres Chefs wurden noch größer als sie ohnehin schon wirkten. »Denken Sie vielleicht an Dämonen oder den Teufel?«
    »Dämonen schon. Es ist der Spuk.«
    Sir James schwieg. Wir wussten nicht, ob er überrascht war oder ob er schon nachdachte. Es sah eher nach Nachdenken aus, als er mit seiner rechten Zeigefingerspitze an der Wange entlang in die Höhe fuhr und auch dort ein Faltental auf der Stirn nachzeichnete.
    »Es ist ja beinahe schon logisch, dass der Spuk mitmischt, wenn man es genau nimmt.«
    Jetzt waren wir überrascht. »Warum?«, fragte Suko.
    »Sie haben einige Male den Begriff Seelen verwendet. Oder auch Träume, wenn ich mich nicht irre.«
    »Sie irren sich nicht, Sir. Ich würde den Psychologen als einen Traumdieb bezeichnen.«
    »Eben. Er holt sich die Träume der Menschen. Er befreit sie von ihnen und treibt sie zugleich in den Wahnsinn, weil ein Mensch ohne Träume nicht leben kann. Der Spuk sammelt Seelen wie eben dieser Barnabas Barker die Träume.«
    »Auch das ist wahr«, bestätigte ich.
    »Haben sich da nicht zwei gesucht und gefunden?«
    Ich zuckte die Achseln. »Einen genauen Zusammenhang, Sir, kenne ich leider nicht. Aber Sie haben Recht. Möglicherweise gibt es zwischen Barker und dem Spuk eine fatale Verbindung.«
    »In die auch Jane Collins eingeflochten wurde.«
    »Leider.«
    Die nächste Frage galt uns beiden. »Was Sie mir hier über den Spuk gesagt haben, entspricht das einer Annahme oder sehen Sie es als eine Tatsache an?«
    »Tatsache.«
    »Haben Sie Beweise, John?«
    »Ja, die habe ich.« Ich streckte den Arm aus und deutete an unserem Chef vorbei. »Hinter Ihnen, Sir James, gibt es eine Tür. Sie führt zu einem Raum, wie man ihn wohl nur selten erlebt. Er ist schwarz gekachelt worden, aber an den Wänden gibt es eine Unterbrechung. Und die wird durch einen Spiegel bestimmt.«
    »Ein Tor?« Er hatte sofort verstanden.
    »Ja, Sir, ein Tor. Das Tor zu einer anderen Welt. Transzendental. Ich habe es erlebt. Ich bin nicht hindurchgegangen, aber ich habe innerhalb des Spiegels den Spuk gesehen. Er war es. Es gibt sonst keinen, der so finster ist. So absolut schwarz. So völlig ohne Licht. Und ich sah beim Verschwinden sein markantes Wahrzeichen, die beiden in einem dunklen Rot glühenden Augen.«
    Ob Sir James geschockt war, fanden wir nicht heraus. Wenn es denn so sein sollte, zeigte er es zumindest nicht. Er nickte nur vor sich hin, hob danach den Kopf und reckte das Kinn vor.
    »Sie können sich den Raum anschauen, Sir.«
    »Sehr gern.«
    Ich öffnete die Tür, drehte mich aber um, weil noch jemand das Arbeitszimmer betrat.
    Tanner kam zu uns. Er sah so grau aus wie immer. Manchmal fragte ich mich, ob er auch Klamotten in einer anderen Farbe besaß, denn ich hatte ihn immer nur in seinem grauen Anzug erlebt oder mal in einem ebenfalls grauen Mantel.
    Den Hut hatte er in den Nacken geschoben, zog ihn aber jetzt wieder nach vorn und nickte mir dabei zu. »Genau dort wollte ich auch hin, John.«
    »Du wirst dich wundern.«
    »Meinst du?« Er lachte Sir James und Suko an. »Ich glaube nicht, dass es noch etwas gibt, dass mich zu einem großen Wundern bringt. Es sei denn, ich werde Großvater.«
    »Hast du denn Kinder?«, fragte ich.
    »Nein, natürlich nicht, Du Gimpel. Deshalb würde ich mich ja auch wundern.«
    »Ah ja. Sehr interessant.«
    »Eben.« Er stellte sich so hin, dass er durch die Tür schauen konnte. Da hatten Tanner und Sir James zwei Plätze
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