Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
Detektiv gesucht
    Vollkommen erledigt schmiss Peter seine Sporttasche in die Ecke. »Puh, war das ein heftiges Schwimmtraining. Und alles nur für die Schulmeisterschaften!“
    »Ach was!« Justus grinste. Schwimmen war so ungefähr die einzige Sportart, in der er mit Peter mithalten konnte und ihn mitunter sogar übertraf. Zumindest im Brustschwimmen. Auch heute war er wieder schneller gewesen. Prahlerisch reckte er die Brust. »Hier schau mal: Ich bin total locker drauf. Ich habe noch Power für tausend Meter …«
    »Nun gib nicht so an!«, gab Peter beleidigt zurück. »Fett schwimmt eben.«
    Das war eine Anspielung auf Justus’ stattliches Körpergewicht, doch der Erste Detektiv war viel zu gut gelaunt und ließ sich von Peter nicht ärgern. »Bei den Schulmeisterschaften hänge ich dich ab«, kündigte er selbstbewusst an und sah sich um. »Wo bleibt denn Bob? Als wir auf den Fahrrädern um die Ecke bogen, war er doch noch dicht hinter uns!« Die letzten Meter zum Schrottplatz waren die drei Detektive dann wie so oft losgesprintet, um zu sehen, wer zum Schluss die Nase vorne hatte.
    Justus schob ein paar Musikzeitschriften zur Seite, um einen Blick auf den Anrufbeantworter zu werfen, den die Detektive in ihrer Zentrale installiert hatten. Das rote Blinklicht signalisierte, dass Anrufe eingegangen waren.
    Auf die Telefonanlage mit dem selbstgebastelten Lautsprecher war Justus besonders stolz. Doch der alte Campingwagen bot noch weitaus mehr Überraschungen in seinem Inneren: Computer, Fotolabor und verschiedene Materialien für detektivische Nachforschungen hatten sich mit der Zeit zu einer fast schon professionellen Detektivausrüstung addiert. Es war nicht immer das Neuste, was sie sich zusammensuchten, denn dazu hatten die drei Jungen zu wenig Geld. Doch auf Onkel Titus’ Trödelmarkt, auf dem die Zentrale der drei ??? stand, fanden sich immer wieder ausgediente Geräte, welche die Detektive mit einigen Handgriffen für ihre Zwecke reparierten. So auch das Periskop, mit dem man vom Wohnwagen aus die nähere Umgebung des Campingwagens beobachten konnte. Während Justus den Anrufbeantworter abhörte, ließ sich Peter vor dem Guckloch nieder und hielt nach Bob Ausschau.
    Die erste Anruferin, die sich meldete, war Tante Mathilda, die Frau von Titus Jonas. Das Ehepaar Jonas hatte nach dem Tod von Justus’ Eltern den Jungen bei sich aufgenommen. Leider war es eine Art Lieblingsbeschäftigung von Mathilda, Arbeitsaufträge zu verteilen. Ergeben ließ Justus den Anruf über sich ergehen.
    »Hi, Justus! Wo treibst du dich schon wieder rum? Heute solltet ihr mir doch im Garten helfen! Die Erde muss umgegraben werden. Hast du das etwa vergessen?«
    »Nein«, sagte Justus in Richtung des Anrufbeantworters. »Aber ich habe dir doch einen Zettel hingelegt, Tantchen. Schwimmtraining. So etwas übersiehst du wohl gerne …«
    Die nächste Stimme auf dem Band war Kelly, Peters Freundin. Sie fragte, ob er am Samstag mit ihr ins Kino wollte. Sie würde dann die Karten vorbestellen.
    »Was gibt’s denn zu sehen?«, fragte Justus seinen Freund.
    Peter blickte vom Periskop auf. Bob hatte er immer noch nicht entdeckt. »Eine Dreifachnacht: ›Psycho‹, ›Die Vögel‹ und ›Vertigo‹.«
    »Nicht übel. Ich hoffe, ihr kriegt den dritten Film noch mit.«
    »Wie meinst du das?«
    Justus grinste. Seit ein paar Wochen war zwischen Kelly und Peter wieder alles in Butter und sie knutschten an allen Ecken und Enden.
    Das Band des Anrufbeantworters knackte. »Bestimmt wieder Tante Mathilda, die den Zettel gefunden hat und sich jetzt entschuldigen will«, vermutete er.
    Doch dann ertönte eine ihm unbekannte weibliche Stimme. Die Frau klang ein wenig unsicher. »Hallo … hier spricht Meg Baker. Ich brauche Hilfe. Es geht um … Quallen, ja, diese schrecklichen Meerestiere, sie haben mich per E-Mail überfallen! Wie soll ich es nur beschreiben? Ach, ich hasse es, auf Anrufbeantworter zu sprechen! Die Quallen waren in einer E-Mail an mich versteckt … und nun ist das Gift in meinem Computer! Schockierend! Ihr könnt euch das nicht vorstellen … Ihr seid doch Detektive? Ich habe eure Nummer von einer Bekannten, der ihr mal geholfen habt. Ich muss euch dringend sprechen. Ich erwarte euren Rückruf in Kürze!« Sie nannte eine Telefonnummer. Dann stoppte das Band.
    Justus sah auf das Display. »Der Anruf ist bereits zwei Stunden her«, sagte er. »Wir dürfen keine Zeit verlieren und sollten uns sofort bei ihr melden.«
    »Bei wem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher