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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail
Autoren: Ben Nevis
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…« Mit einem verächtlichen Achselzucken wandte sich Dick Perry ab.
    Justus versuchte den Einwurf zu übergehen. »Haben Sie denn eine Vermutung, wer Ihnen die E-Mail geschickt hat?«, fragte er weiter.
    Mrs Bakers Stimme wurde dünn: »Natürlich wurde in der Mail ein Absender genannt. Aber ich glaube, das war nur eine Tarnung. Da steckt jemand ganz anderes dahinter. Und ich kann mir auch denken, wer. Aber, meine Herren, bevor ich nicht entschieden habe, wer den Auftrag bekommt, äußere ich keinen Verdacht. Sonst spricht sich alles herum wie ein Lauffeuer und es heißt wieder, die schrullige Mrs Baker habe sich das alles zusammengesponnen.«
    »Warum gehen Sie eigentlich nicht zur Polizei?«, fragte Peter. Er ignorierte die Unterstellung, sie oder auch Mr Perry würden persönliche Informationen unter die Leute tragen.
    »Ich glaube, die Polizei hat anderes zu tun, als nach den Absendern bösartiger E-Mails zu suchen.« Mrs Baker schüttelte den Kopf. »Sie würden mich nur auslachen. Nein, keine Polizei.«
    Dick Perry nickte verständnisvoll und fragte schnell: »Welchen Absender wies die Mail denn auf?«
    » Berts Bar . Ich dachte, was wollen die denn von dir, und öffnete den Anhang der Mail, aber da war nur der Speiseplan drin.«
    »Das Strandcafé soll dahinter stecken?«, fragte Bob ungläubig. »Aber warum?«
    »Das ist ja das Merkwürdige«, fand auch Mrs Baker. »Ich kenne da überhaupt niemanden. Ich glaube, das war nur eine Tarnung. Aber ich verstehe zu wenig davon. Es ist Ihre Aufgabe, meine Herren. Suchen Sie diese … Qualle.«
    »Dann sehen wir uns Ihren Computer doch mal an«, drängelte Justus. Er sah sich suchend um. »Wo steht er?«
    Mrs Baker wies mit dem Finger in Richtung Nebenzimmer. »Dort drüben … Das Passwort ist Harry . Aber entschuldigt bitte, wenn ich Sie nicht begleiten kann. Ich halte den Anblick des grauenhaften Gifts einfach nicht aus.«
    Die drei ??? nickten und standen auf. Dick Perry drängte sich zwischen sie, und zusammen betraten sie den Raum, der an das Wohnzimmer angrenzte. Es war Meg Bakers Arbeitszimmer. Justus’ Blick fiel auf penibel geordnete Aktenschränke und einen blitzblank geputzten Schreibtisch. Mrs Baker hatte Sinn für Ordnung.
    Auf dem Computertisch neben dem Fenster stand das besagte Gerät. Mit einem unfairen Ellenbogeneinsatz wollte sich Mr Perry an den Detektiven vorbeischieben, doch Bob und Peter blockten ihn ab. So konnte Justus in Ruhe vor dem Bildschirm Platz nehmen. Die drei anderen stellten sich hinter ihn, während Mrs Baker auf ihrem Sessel im Wohnzimmer sitzen blieb.
    »Na, dann schauen wir mal«, sagte Justus und schaltete den Apparat ein. Angst vor Quallen hatte er eigentlich keine, zumindest nicht vor virtuellen Exemplaren. Dennoch zuckte er zusammen, als der Desktop erschien: eine weißlich schimmernde Qualle in Großaufnahme.
    »War die Arbeitsmaske schon vorher verändert?«, rief Justus zurück ins Wohnzimmer. »Sie sieht aus wie eine Qualle.«
    »Nein. Alles ging erst los, als ich die E-Mail aufmachte.«
    »Das dachte ich mir. Sogar der Cursor ist in Quallenform«, berichtete Justus.
    »Der Anzeigepfeil? Was hat das zu bedeuten?«, rief Mrs Baker erschrocken aus.
    »Mit dem Öffnen der E-Mail hat sich Ihr Computer einen Virus eingefangen. Dieser Virus verbreitet sich offenbar sehr schnell auf die weiteren Programme. Ich schätze, der ganze Computer ist verseucht.«
    »Bitte nicht! Was ist dann mit meinen Dateien?«
    Justus hörte, wie Mrs Baker den Sessel zurückschob und aufstand. Doch es war zu spät. Er hatte bereits das Feld bedient, welches das E-Mail-Programm öffnete. Genau in dem Moment, als sich Mrs Baker zwischen Bob und Dick Perry zu ihm durchschob, teilte sich der Bildschirm und Massen von Quallen quollen aus einem schwarzen Loch hervor. Die Geräusche, die dazu aus den Lautsprecherboxen drangen, ließen einem die Haare zu Berge stehen. Schließlich bestand der ganze Bildschirm aus einem Gewusel von kleinen, glibberigen Tieren.
    Mrs Baker rang nach Luft. Sie hob die Hände an den Hals und stieß einen erstickten Laut aus. Dann kippte sie um.
    Zum Glück konnte Bob sie gerade noch auffangen, sonst wäre die Frau auf das Aktenregal aufgeschlagen.
    »Es hat sie tatsächlich umgehauen. Wir legen sie auf die Couch«, sagte Peter schnell. Entschlossen nahm er die Beine der Frau, während Bob ihr unter die Achseln griff. Mrs Baker war nicht gerade ein Leichtgewicht.
    Zu allem Unglück war auch noch der Hund von Mrs Baker ins
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