Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dicht nebeneinander. Beide zusammen waren eine regelrechte Institution bei Yard.
    Ich öffnete die Tür bis zum Anschlag.
    Keiner sagte etwas. Denn mit einem derartigen Anblick hatte wohl niemand gerechnet. Es hinderte sie nichts mehr daran, in den Raum zu schauen, aber sie sahen nicht viel. Es gab nur die schwarzen Wände zu sehen und den Spiegel an der gegenüberliegenden Seite.
    Tanner drehte Suko und mir den Kopf zu. »Was soll das bedeuten?«
    »Man kann von einer magischen Zone sprechen«, sagte Suko.
    »Tatsächlich?«
    »Schau auf den Spiegel.«
    Tanner sah ihn an. »Wenn ich ehrlich sein soll, sieht er für mich normal aus. Im Gegensatz zu den Kacheln. Wer lässt sich schon solche an die Wände pappen? Derjenige muss doch nicht alle Tassen im Schrank haben.«
    »Oder Kacheln«, murmelte ich, schob mich an Tanner vorbei und lenkte meine Schritte dem Spiegel entgegen, vor dem ich schließlich anhielt und mit der Hand dagegen tippte.
    »Was fühlst du?«
    »Er ist normal, Tanner.«
    »Okay. Davon möchte ich mich überzeugen.«
    Das konnte ich verstehen. Tanner war Realist. Wir kannten uns wirklich sehr lange, aber er hatte sich immer wieder geweigert, an Dämonen und Wesen der Finsternis zu glauben.
    Er war aber dann durch unsere jahrelange Zusammenarbeit eines Besseren belehrt worden, auch wenn er nie so direkt mit dem Dämonischen konfrontiert worden war.
    Jetzt blieb er neben mir stehen und schaute mich von der Seite her fast bitterböse an. »Ich sehe nur einen Spiegel, John.«
    »Ich auch.«
    »Dann sind wir ja einer Meinung.« Er fasste dagegen und als er die Hände zurückzog, da blieben die normalen Fettaugen auf der blanken Fläche zurück.
    »Da siehst du es.«
    »Was?«
    »Dass an dem Spiegel nichts Unnormales ist. Ich stufe ihn als ein Spielzeug dieses komischen Psychologen ein. Vielleicht hat er es hier mit seinen Patienten getrieben. Wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passiert, John.«
    »Da hast du allerdings Recht.«
    Vielleicht hätte er mir noch eine Antwort gegeben, aber er sah jetzt, dass ich in die Tasche griff und mein Kreuz hervorholte.
    »Wir wollen doch mal testen, ob es tatsächlich ein völlig normaler Spiegel ist.«
    Suko hatte nach Sir James als Letzter den Raum betreten und die Tür geschlossen. Es war jetzt stockfinster geworden, bis auf einen schmalen hellen Spalt, der unter der Tür hervordrang und aussah, als wäre er mit dem Lineal gezogen worden.
    Wir konnten uns nicht mehr richtig sehen, aber keiner hatte seinen Platz gewechselt. Ich wartete einige Sekunden ab, bis sich meine Augen an das Dunkel gewöhnt hatten und erkannte dann tatsächlich das Viereck des Spiegels in der Wand.
    Das Kreuz hielt ich in der rechten Hand. Ich achtete sehr darauf, ob es sich erwärmte. Noch war es nicht der Fall. Noch einmal holte ich Luft, dann hob ich den Arm und streckte ihn nach vorn, um es zu einem Kontakt zwischen Spiegel und Kreuz kommen zu lassen.
    Wahrscheinlich hatten mich die anderen dabei beobachtet. Sie sagten kein Wort. Die Spannung war zu greifen und es gab ein leises, aber etwas hell klingendes Geräusch, als das Kreuz mit seinem oberen Ende gegen die Spiegelfläche stieß.
    Jetzt hieß es abwarten!
    Es tat sich in den nächsten Sekunden sichtbar nichts. Nur ich spürte, dass sich das Metall erwärmte. Es spürte die andere, die dämonische Seite sehr deutlich. Hier trafen Freund und Feind aufeinander und es konnte dabei nur einen Sieger geben.
    Und dann sahen es alle.
    Die glatte Spiegelfläche wurde von einer gewissen Unruhe erfasst, die sich in dem Viereck wolkenähnlich ausbreitete. Ich bekam es am besten mit, weil ich durch das Kreuz den Kontakt zu dieser ungewöhnlichen Fläche hielt.
    Wir hatten beim Eintreten den Spiegel als glatt und völlig bewegungslos erlebt. Das war nun vorbei. In seinem Innern bewegte sich nicht nur etwas, aus dem Hintergrund wurde auch was hervorgeholt.
    Wir sahen es als einen bleichen Fleck inmitten der Schwärze.
    Ob sich der Spuk in einer tiefen und lichtlosen Schwärze zeigte, das war für uns nicht zu sehen, aber der Fleck trat von Sekunde zu Sekunde stärker hervor, weil er sich nach vorn schob.
    Und dann sahen wir das Gesicht!
    Die hellgraue Totenfratze, vergleichbar mit einer Maske.
    Risse an den Wangen, in der Stirn. Leere Augenhöhlen, ein Maul, das nicht mehr zu schließen war.
    »Wer ist das?«, flüsterten Tanner und Sir James wie aus einem Mund.
    »Dr. Barnabas Barker«, sagte Suko aus dem Hintergrund.
    ***
    Was Sir James und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher