Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschaffen und bin nun dabei, mir die organische zu erobern. Dazu zählte ich eben die Menschen. Ich will sie steuern und lenken können. Ich will mit meinem Geist in sie eindringen und ich will sie so weit haben, dass sie nur tun, was ich will. Auch bei dir ist das so, Jane. Du kannst normal denken, normal handeln, aber du wirst im Endeffekt immer nur das tun, was ich will.«
    Jane Collins kam nicht in den Sinn, dies zu kommentieren.
    Sie wusste es selbst. Sie würde alles tun, was Barker wollte, wobei sie äußerlich nicht so wirkte, als stünde sie unter der geistigen Knute des Psychologen.
    Sie ging um die Plastik herum. Auch wenn sie das Gebilde von allen Seiten betrachtete, es wurde ihr nicht sympathischer.
    Es sah einfach schlimm aus, obwohl es in seinen Proportionen perfekt war, doch das Sinnbild, das sie abstrahlte, verursachte bei ihr einen Schauder, der sich noch verstärkte, wenn sie an ihre eigene Zukunft dachte. Für Barnabas Barker machte es keinen Sinn, wenn er sie laufen ließ. Er hatte noch genug mit ihr vor, das wusste sie. Nur konnte sie sich nicht dagegen wehren. Sie war ihm ausgeliefert.
    Er lächelte sie an.
    Jane schauderte wieder zusammen, denn dieses Lächeln war alles andere als nett oder normal. Es war kalt, es kam ihr bösartig vor, und trotzdem lächelte sie zurück.
    »Komm, Jane, wir werden nach oben fahren. Dort wird es dir sicherlich besser gefallen.«
    Der Mann deutete auf den Lift, und Jane Collins setzte sich in Bewegung. Sie senkte den Kopf und blieb schließlich einen Schritt vor dem Aufzug stehen.
    »Was ist dort oben?«
    »Der Himmel.«
    »Nicht die Hölle?«
    Barker musste lachen. »Nein, Jane, nicht die Hölle. Obwohl die Hölle für mich interessanter ist als der Himmel. Denn ich weiß, dass die Menschen mehr von der Hölle und ihren Verbündeten träumen als vom Himmel. Das kenne ich aus den Albträumen, die sie quälen und loswerden wollen, weshalb sie dann zu mir kommen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Er berührte einen Sensor, der als kleines Viereck in eine Metallleiste integriert war. Die Tür aus grauem eloxiertem Stahl öffnete sich.
    Jane musste als erste in die Kabine gehen. Mit einem langen Schritt folgte ihr der Arzt. Die Türhälften fuhren wieder aufeinander zu und schlossen sich.
    Wenige Augenblicke später fuhren sie nach oben. Jane hatte das Gefühl, zu schweben und der normalen Welt zu entrücken.
    Es war eine sehr weiche Fahrt nach oben, die sehr bald ihr Ende fand.
    Obwohl Jane nervös war und ihr Herz auch klopfen hörte, blieb sie ausgesprochen ruhig. Sie befand sich in einem Zustand, den manche erreichten, wenn sie Tabletten eingenommen hatten. Nichts konnte sie aus der Ruhe bringen.
    Dann waren sie am Ziel.
    Die Tür öffnete sich.
    Sie konnten gehen.
    Jane nahm dies alles abrupt wahr und leicht unterbrochen.
    Nichts war mehr so fließend. In diesem Fall kam es ihr vor, als hätte man ihr einen Befehl erteilt.
    Sie hatte sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, was sie hier oben erwartete, eine gemütlich eingerichtete Wohnung war es sicherlich nicht, denn sie passte nicht zu einem Menschen wie Barnabas Barker.
    Als sie den Lift verlassen hatte, ging sie zunächst nicht weiter, weil sie sich umschaute. Ja, sie war in eine völlig andere Welt eingetaucht, die mit der unten nichts mehr zu tun hatte.
    Abermals hatte sie ein Viereck betreten. Dieses allerdings war kleiner als das untere, und es gab an jeder Seite eine Tür, die zu verschiedenen Räumen führten.
    Das Quadrat aber bildete den Mittelpunkt, und es war nicht leer. Hier stand auch keine Skulptur, die ein Mensch betrachten konnte, nein, hier war sie tatsächlich in eine Wohnung hineingeraten oder zunächst in ein Zimmer, in dem sich Barker wohlfühlte.
    Perfekt gestylt. Aber nicht für Janes Geschmack. Es war alles zu kalt, zu metallisch und selbst der große Teppich in der Mitte, auf dem ein Tisch stand, gab keine Wärme ab. Er zeigte ein dunkles Grundmuster, auf dem sich als Bild die Gestirne des Himmels abhoben, deren kalte gelbe Farbe einen starken Kontrast zu dem Untergrund bildeten.
    Einbaumöbel an den Wänden. Holz und matter Stahl waren hier eine Symbiose eingegangen. Es gab alles, was ein Mensch für seine Wohnung benötigte. Die Couch, die Sessel, eben der Tisch, die elektronischen Anlagen, die fahrbare Bar, die Bilder an den Wänden. Modern, etwas schrill und manche sehr farbig.
    Keine konkreten Malereien, sondern sehr abstrakte. Man musste sich schon mit den Motiven beschäftigen und kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher