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123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula
Autoren: Larry Brent
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liegenden Körper zu stoßen.
    Doch sie kam
unten an, ohne daß dies eintrat.
    Verwirrt
blickte Renate Schimansky sich im blakenden Fackelschein um.
    »Brian.
Lassen Sie es gut sein«, flüsterte sie.
    Von oben
näherten sich Schritte, und weiteres Licht tauchte auf. Ein Dienstmädchen und
zwei Männer, die Broumsburg offensichtlich losgeschickt hatte, tauchten auf. Er
selbst blieb oben, weil das Treppensteigen ihn zu sehr anstrengte und er
    seine Gäste
nicht allein lassen wollte.
    Die steinerne
Wendeltreppe endete in einem fensterlosen Korridor, von dem aus zwei weitere
Gänge abzweigten, die in die dunklen Kellerverliese führten.
    Renate
Schimansky fühlte sich erleichtert, hier unten nicht allein sein zu müssen.
    Außerdem bot
es den Vorteil, daß die beiden Gruppen sich aufteilen und in zwei Richtungen
gleichzeitig suchen konnten.
    Das
Dienstmädchen und der eine Gast entfernten sich in den einen Gang, der zweite
Gast, der sich als Ernie, vorstellte, schritt an Renate Schimanskys Seite in
den anderen Korridor.
    Die Wände
bestanden aus klobigen Quadern, die aus Felsen geschnitten waren. Ein Teil des
Fundaments bestand direkt aus gewachsenem Fels.
    Vor dem Paar
dehnte sich ein gewaltiger Kellerraum.
    In einem
altmodischen Holzregal lagerten dick verstaubte Flaschen.
    Ratten
huschten davon als die Menschen auftauchten. Wenige Schritte weiter waren
mehrere alte Fässer aufgebockt. Zwei davon waren mit Rotwein gefüllt. Ein Hahn
war nicht dicht, und alle drei, vier Sekunden löste sich ein Tropfen aus dem
Spundloch. Die Tropfen fielen mit leisem Klacken in ein Gefäß, das jemand darunter
gestellt hatte.
    Von hier
unten war der Wein gekommen, und aus insgesamt zwanzig Karaffen war er unter
den Anwesenden verteilt worden. Wenn an Brian Mandells Bemerkung etwas dran
war, dann müßten mindestens zehn weitere Gäste beim Kosten des Weines bemerkt
haben, daß es sich angeblich um wirkliches Blut handelte.
    Je mehr
Renate Schimansky über die Angelegenheit nachdachte, desto undurchsichtiger
wurde sie und desto weniger verstand sie die Dinge.
    Gemeinsam mit
ihrem Begleiter suchte sie den Weinkeller ab. In jeder Ecke, jedem Winkel
schauten sie nach.
    Keine Spur
von Mandell war zu finden.
    Die drei
Fässer lagerten auf hölzernen Gestellen. Darunter befand sich ein Hohlraum, und
es war genügend Platz vorhanden, um auch einem ausgewachsenen Menschen als Versteck
zu dienen.
    Ohne
Rücksicht auf ihre festliche Kleidung zu nehmen, legten sich die beiden
Menschen auf den Boden, um einen Blick unter das aufgebockte Faß zu werfen.
    »Er ist nicht
da«, sagte Renate Schimansky zu Ernie und seufzte. »Aber er kann sich doch
nicht in Luft aufgelöst haben.«
    Ernie, einen
halben Kopf kleiner als sie und sommersprossig, lachte rauh, erhob sich und
klopfte sich Staub und Spinnweben von Hose und Jackett.
    »Wer weiß,
Miß, was hier gespielt wird. Broumsburg hat uns Überraschungen angekündigt. Das
scheint schon eine davon zu sein.«
    »Aber der
Schrei, Ernie ...«
    »Was für ein
Schrei?«
    »Haben Sie
den nicht gehört?«
    »Nein.«
    Sie
berichtete von dem grauenvollen Schrei.
    Aber Ernie
und die anderen waren zu diesem Zeitpunkt noch im Festsaal gewesen, die Musik
hatte gespielt, Menschen hatten gesprochen.
    Er hatte
nichts gehört, und Renate Schimansky fing nun selbst an zu zweifeln, ob sie
wirklich alles so gehört und gesehen hatte, wie es in ihrer Erinnerung haften
geblieben war.
    Sie mußte
sich im stillen eingestehen, daß sie vom späten Nachmittag her schon ein wenig
getrunken hatte. Jeder Gast war mit Champagner und Krim-Sekt begrüßt worden.
Sie hatte zwei oder drei Glas davon getrunken. Das war bestimmt nicht der Grund
dafür, daß sie nun Dinge zu hören und zu sehen glaubte, die es überhaupt nicht
gab. Da mußte es schon dicker
    kommen.
    Eine halbe
Stunde suchten sie den Weinkeller ab, ohne eine Spur von Brian Mandell zu
finden.
    »Vielleicht«,
machte der sommersprossige Mann sich unvermittelt wieder bemerkbar, »ist er
längst wieder oben und lacht sich ins Fäustchen, daß er uns an der Nase
herumgeführt hat.«
    »Das würde
ich ihm nicht geraten haben«, sagte Renate Schimansky verbittert und war halb
froh darüber, daß Ernie mit dem Vorschlag kam, die Suche jetzt abzubrechen.
»Das Ganze ist ein einziger großer Unfug. Und wir sind auf den Scherz auch noch
hereingefallen.«
    Auch das
Dienstmädchen und der zweite Gast, der mit einer Fackel die Treppe
herabgekommen war, um sich an der Suche zu beteiligen,
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