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123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula
Autoren: Larry Brent
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aus und fingen dann an, die schweren Steine zur
Seite zu räumen. Sie legten ein Loch frei, das groß genug war, um einen
ausgewachsenen Mann aufzunehmen.
    Janosz ließ
die Taschenlampe aufblitzen und richtete ihren Strahl in die Tiefe. Der Schacht
führte schräg nach unten. In den Felsen waren Stufen geschlagen, um ein
Nach-Oben- Klettern zu ermöglichen.
    Janosz stieg
vorsichtig hinab. Es ging drei Meter steil nach unten. Dann erreichte er die
Sohle des Tunnels.
    Sztefan
folgte.
    Sein Freund
richtete den Strahl der Taschenlampe tief in den Stollen und leuchtete die
kahlen, glatten Wände an. »Sie haben den Gang offensichtlich nicht mal
entdeckt.«
    »Kann ich mir
schlecht vorstellen«, wiedersprach Sztefan. »Bei den Bauarbeiten müssen sie
draufgestoßen sein.«
    »Jedenfalls
haben sie nichts verändert und auch keine Tür eingebaut. Lassen wir uns
überraschen.«
    Der Gang
führte schräg bergauf. Viele Steine lagen ihnen im Weg. Der Stollen war eng und
niedrig.
    Aufrecht
konnten sie nicht gehen, ohne sich die Köpfe an der Felsendecke anzustoßen.
    Auch
nebeneinander hergehen konnten sie nicht, weil der Tunnel zu eng war.
    Janosz ging
voraus. Die Luft, die sie umgab, war kalt und feucht. Zwischen den Steinen
huschten Ratten hin und her. Sie versteckten sich nicht mal ganz vor der
eindringenden Helligkeit, die die Taschenlampe verbreitete.
    In den
dunklen Knopfaugen schimmerte es. Die Nager schienen jeden Schritt der
Eindringlinge zu verfolgen.
    »Verdammt
viele Ratten hier«, murmelte Sztefan.
    »Die gab es
schon immer.«
    »Aber soviel
noch nie«, widersprach der Rotblonde.
    Mißtrauisch
beäugte er die fast kaninchengroßen Nager, die zwischen den Felsbrocken, in
Erdmulden und vor den Wänden hockten und nur darauf zu warten schienen, daß sie
stolperten, um sich auf sie stürzen zu können.
    »Sie haben
sich gewaltig vermehrt, da kannst du sagen, was du willst, Janosz! Ist ja auch
kein Wunder. Seit neuestem gibt es im Schloß genügend Nahrungsvorräte und
Abfälle, erst durch die Arbeiter, die monatelang hier oben wirkten und versorgt
wurden, jetzt durch die Vorratskammern, die angelegt werden, um die zu
erwartenden Gäste zu verpflegen.«
    Der Tunnel
war fünfzig Schritte lang. Dann war der Gang zu Ende, und sie standen vor einer
massiven Bohlentür mit rostigen Eisenbeschlägen. Knarrend ließ sie sich öffnen.
Dahinter lag ein Verlies, in das aus drei Richtungen Gänge mündeten.
    »Wir sind im
Schloß«,
    Janosz freute
sich wie ein kleiner Junge, dem bereits ein Streich geglückt war.
    »Wollen wir
gleich loslegen - oder schleichen wir uns erst nach oben und naschen ein wenig
vom Kalten Büffet?«
    Stefan
lauschte in die Stille, die nach den Worten seines Freundes entstanden war. Es
lag zwei oder drei Jahre zurück, seitdem sie das letzte Mal hier waren.
    »Es scheint
alles unverändert zu sein, Janosz. Jedenfalls auf den ersten Blick. Hier unten
waren die Mauern schon immer gut, und man hat nichts an ihnen gemacht. Und doch
kommt es mir irgendwie anders vor.«
    Janosz wollte
sofort widersprechen, hielt aber im Ansatz seiner Bemerkung inne.
    Da sah er es
auch.
    »Du hast
recht, Sztefan. Die Mauer hier links scheint man weiter zurückversetzt zu
haben. Der Gang ist auch viel enger. Versteh’ ich nicht.« Kopfschüttelnd ging
der Wirtssohn darauf zu. Das helle Licht der Taschenlampe wanderte über das
klobige Gemäuer und leuchtete den schmalen Stollen aus, der sich nach vorn hin
verjüngte. Die beiden Mauern stießen schließlich zusammen, und vor den beiden
jungen Männern befand sich eine Sackgasse.
    »Du, Sztefan,
die haben den einen Stollen zugemauert! Was soll denn das für einen Sinn
ergeben?«
    Irritiert
gingen sie beide in die >Sackgasse< und machten eine neue, erstaunliche
Entdeckung. Der Stollen, der früher weiter in die labyrinthische Kelleranlage
führte, machte einen scharfen Knick nach links. Man hatte ihn verlegt und so
eng gemacht, daß eine Person nur seitlich hineinschlüpfen konnte, sich dabei
fest an die Wand pressend.
    Die beiden
Burschen aus dem Dorf gingen der Sache auf den Grund. Der abzweigende
Stollengang mündete in ein Kellergewölbe. Aufmerksam und verwirrt traten die
Freunde näher.
    »Das gibt es
doch nicht!« entfuhr es Janosz, und er blieb unvermittelt stehen, so daß er von
dem nachrückenden Sztefan gerempelt wurde.
    Sie wollten
ihren Augen nicht trauen.
    Der
Lichtstrahl aus Janosz’ Taschenlampe riß eine makabre, unheimliche Kulisse aus
dem ewigen Dunkel.
    Mitten
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