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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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Tiefe gerissen haben. Das alles erzählt man sich oft mit Schaudern. Es ist wohl auch passiert, aber ich kenne keinen, der nach den Wracks sucht. Wegen der Strömungen und Untiefen ist es einfach zu gefährlich. Aber nun sind die Münzen aufgetaucht, und damit habe ich meine Probleme bekommen.« Er senkte seine Stimme. »Ich sammle seit vierzig Jahren Münzen, John. Ich kann mich als Experten bezeichnen. Das ist alles okay, das ist alles wunderbar, und ich bin auch zufrieden. Doch was ich jetzt hier erlebe, das ist einfach zu hoch für mich. Zum ersten Mal in meinem Leben fürchte ich mich vor diesem Fund.«
    »Warum?«
    Flynn kratzte an seiner Wange. »Ich weiß es nicht genau«, flüsterte er. Dabei schaute er mich über die dünnen Ränder seiner Brille hinweg an. »Ich kann es dir nicht sagen. Diese Goldstücke sind mir unheimlich. Es geht etwas von ihnen aus. Ich habe das Gefühl, dass sie leben oder etwas in ihrem Innern vorhanden ist, mit dem ich nicht zurechtkomme. Die sind einfach anders als das Geld, das ich sonst zwischen meine Sammlerhände bekomme.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Bitte.« Er lächelte breit. »Sie flößen mir Angst ein. Dieses Gesicht empfinde ich als schrecklich.«
    Seine Stimme sackte noch mehr ab. »Und dann will ich dir noch etwas sagen, John. Manchmal habe ich den Eindruck gehabt, dass sie sich verändern. Wenn ich sie hervorholte und in der Hand hielt, dann kamen sie mir unterschiedlich warm oder kühl vor. Du kannst mich für verrückt halten, aber ich hatte den Eindruck, als würden sie leben. Wenn sie sich erwärmt hatten, strömte etwas in meine Hand hinein. Es war wie Strom, und selbst in meinem Alter bekam ich noch Furcht.«
    »Das ist möglich.«
    »Wieso?«
    »Das Gold wurde Baphomet geweiht.«
    »Und?«
    »Es ist Blutgeld.«
    »Ja, ja, aber…«
    »Es kann seine Weihen empfangen haben. Es kann damals beschworen worden sein. Baphomet wurde angebetet. Er ist das Alpha und das Omega für seine Diener, und sie wollten ihm mit diesem Gold ein Zeichen setzen oder eine Heimat schaffen. So sehe ich es. Es ist nicht nur einfach Gold. Es sind keine normalen Goldstücke, in ihnen steckt das Böse, was auch Baphomet präsentiert.«
    »Allmählich begreife ich.«
    »Gut. Aber ich bin noch nicht am Ende. Wir haben von den Templern gesprochen, die den falschen Weg gegangen sind. Das hatte vor einigen hundert Jahren begonnen, aber es ist nicht beendet. Es hat sich all die Zeit über gehalten.«
    Flynn dachte nach. »Moment mal. Du gehst davon aus, dass es sie auch heute noch gibt?«
    »Natürlich.«
    Er lehnte sich zurück und schlug gegen seine Stirn. »Verdammt noch mal, mir schießt etwas durch den Kopf, mit dem ich nicht zurechtkomme. Ich will es vielleicht auch nicht wahrhaben…« Er blickte mich starr an. »Verstehst du?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    Flynn schlug auf den Tisch. »Ganz simpel gesagt. Wenn es diese Typen heute noch gibt, die Baphomet verehren, dann ist es möglich, dass sie sich auch für die Münzen interessieren - oder?«
    »Exakt.«
    »Und dass sie diese Münzen suchen werden?«
    »Stimmt auch.«
    Noah blies die Luft aus. »Kann es sein, dass die beiden Fundstücke gar nicht für mich bestimmt waren, sondern für sie?«
    »Wir müssen mit allem rechnen.«
    »Gut, John. Wenn es tatsächlich so ist, muss ich davon ausgehen, dass sie versuchen werden, alles wieder in ihren Besitz zu bekommen. Und dabei gehen sie über Leichen.«
    »Ja.«
    »Scheiße!«, zischte er. »Da habe ich ja großes Glück gehabt, dass sie mich noch nicht besucht haben.« Er winkte ab. »Ich will noch mal auf dieses Phänomen zurückkommen. Es ist wirklich verrückt, John, doch ich habe die Temperaturunterschiede bemerkt. Sie waren da. Halte mich nicht für einen Spinner. Ich bin richtig im Kopf. Mal waren sie normal kalt, dann beinahe schon heiß.«
    »Man hat das Geld ihm geweiht und es gewissermaßen beschworen, kann ich mir denken.«
    Flynn hustete gegen seinen Handrücken. »Und was, bitte, kann man dagegen tun?«
    »Testen.«
    »Bitte?«
    »Ja, wir werden die Münzen testen.«
    »Wie denn?«
    Ich ließ mich zurücksinken und schaute mich dabei um. »Nicht lachen, Noah, aber mich würde interessieren, ob sich hier im Haus Weihwasser befindet.«
    »Nein, nein, nur chemische Mittel, um die Echtheit eines Edelmetalls herauszufinden.«
    »Damit kann ich nicht viel anfangen.«
    »Burt Russell könnte uns das geweihte Wasser besorgen.«
    »Danke, aber das wird nicht nötig sein.«
    Damit
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