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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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gebracht.
    Drachenküste!
    So glatt das Meer auch oft genug war, es war nicht einsehbar und behielt die meisten seiner Geheimnisse für sich. Hin und wieder wurde Treibgut angeschwemmt, das Leon auch sammelte. Es waren zumeist alte Planken gewesen. Manchmal auch Dinge, die aussahen wie gebleichte und vom Salzwasser angefressene Menschenknochen, aber er hatte nie das gesehen, was in den alten Legenden und Geschichten so nach vorn geschoben wurde.
    Geld und Gold!
    Ein geheimnisvoller Schatz, der auf einem Schiff transportiert worden war. Wohin, das wusste niemand, aber das Schiff war auf dem Weg zu seinem Ziel in die gefährlichen Gewässer geraten und dann leider versunken.
    Niemand war in der Lage gewesen, den Schatz zu bergen. Die meisten Menschen hielten es für eine Sage, was nicht stimmte. Zumindest glaubte Leon daran. Vieles entsprach den Tatsachen. Man musste nur genau nachforschen oder einen entsprechenden Blick für die Dinge haben, und den traute sich Leon zu.
    Er war einfach seinen Gefühlen nachgegangen, und er hatte Glück gehabt. Es lag noch nicht lange zurück, da war ihm das Glück hold gewesen, denn aus dem Wasser war etwas an den Strand gespült worden, das er kaum für möglich gehalten hatte.
    Eine Münze!
    Eine alte Münze aus Gold.
    Das Drachengold, ein Teil des Drachenschatzes, auf den er sich fixiert hatte.
    Die Münze trug er ständig bei sich. Er hatte sie auch keinem Menschen gezeigt. Sie sollte sein Geheimnis bleiben, und sie war erst der Anfang.
    Der Wind streichelte ihn noch immer. Er wehte aus den Wolken und über die Wellen hinweg. Dieser warme Strom war die neue Botschaft für ihn, die noch keine Gestalt angenommen hatte und sich innerhalb des Windes verborgen hielt.
    Das geheimnisvolle Flüstern und Raunen. Die vergessene Zeit, die vergessene Welt, die nur der ewige Wind gesehen hatte und nun von ihr auf seine Art und Weise berichtete.
    Eine Münze!
    Leon dachte daran und schob seine ausgestreckte Hand in die rechte Seitentasche. Tief brauchte er nicht hineinzugreifen, schon sehr bald hatte er sie ertastet. Seine Finger glitten über das von ihm gesäuberte Metall hinweg. Er hatte es so oft getan. Es war für ihn einfach wunderbar.
    An diesem Abend nicht.
    Urplötzlich wurde die Münze glühend heiß!
    ***
    Leon schrie auf!
    Er war nicht mal in der Lage, so schnell seine Hand zurückzuziehen, wie es nötig gewesen wäre.
    Die drei Fingerkuppen berührten das Goldstück recht lange, und erst nachdem der Schrei vom Geräusch der anrollenden Wellen verschluckt worden war, zog der Junge seine Hand aus der Hosentasche.
    Er drehte sie und schaute sich die Finger an.
    Seine schlimmsten Befürchtungen traten nicht ein. Die Haut an den Kuppen war nicht zu einer schwarzen Masse verbrannt, aber sie hatte sich schon gerötet, und er merkte auch, dass seine Hand schmerzte. Kleine Blasen malten sich auf der Haut ab, die er genau ertasten konnte. Er blies die Luft aus und schüttelte sich. Schweiß bedeckte plötzlich seine Stirn. Für den Moment blieb ihm die Luft weg, und er schüttelte die Hand.
    Leon wusste, dass er leichenblass geworden war. Da brauchte er nicht in den Spiegel zu schauen. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Es war für ihn so gut wie unmöglich, sie zu ordnen. Er atmete schwer ein und aus, wobei sein Blick über die anrollenden Wellen hinwegglitt, doch das weite, unendlich erscheinende Meer gab ihm keine Antwort und behielt seine Geheimnisse für sich.
    Warum war das passiert?
    Der Junge war nicht fähig, sich einen Reim darauf zu machen. Heiß und kalt spürte er es in sich hochsteigen, und sein Gesicht war wie von einer dünnen Ölschicht bedeckt.
    Mit dem Wissen kam die Angst!
    Ja, das hatte er noch nie erlebt. Die Angst war wie ein böser Fluch, der sich über ihn gelegt hatte.
    Zum ersten Mal kam ihm richtig zu Bewusstsein, dass seine Ausflüge auch gefährlich sein konnten, und dieser Teil der Küste hier nicht nur Geheimnisvolles und Positives verbarg.
    Warum hatte sich die Münze erhitzt?
    Jeder Mensch ist neugierig. Leon zählte zu den Jungen, die sich besonders hervortaten. Er wollte immer alles genau wissen, um gewissen Dingen auf den Grund zu gehen. Auch jetzt sollte das nicht anders sein, trotz der beklemmenden Furcht, die in ihm steckte.
    Die Münze hatte sich erhitzt, doch er hatte dieses Brennen nur an seinen Fingern gespürt. Eigentlich hätte es sich ausbreiten und auch seinen Weg durch den Stoff finden müssen, um am Bein ebenfalls eine Spur zu
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