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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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war Noah nicht einverstanden. »Warum hast du deine Meinung so schnell geändert? Es ist wirklich kein Problem für ihn, geweihtes Wasser zu besorgen.«
    »Das glaube ich dir gern, Noah. Nur ist mir etwas anderes eingefallen. Ich werde es direkt versuchen.«
    »Testen?«
    »Ja.«
    Damit konnte der gute Noah Flynn nicht viel anfangen. Er sah ziemlich verstört aus, und er erhielt von mir auch keine weiteren Erklärungen, denn ich holte mein Kreuz hervor.
    Manchmal ist es schon langweilig, auch für mich, weil ich die Tests öfter in der letzten Zeit durchgeführt habe, aber mein Kreuz ist nun mal ein wichtiger Indikator, der mir bei größeren Problemen den Weg weisen kann.
    Flynn staunte, als er das Kreuz sah. »Das ist ja wunderbar, John. Ich… ich… kann es kaum glauben.«
    »Sicher, ein Kleinod.«
    »Und woher hast du es?«
    Mit der freien linken Hand winkte ich ab. »Das ist wirklich eine lange Geschichte, die nicht hierher passt. Aber das Kreuz hat mich bisher nicht im Stich gelassen. Ich nehme an, dass wir auch in diesem Fall Glück haben werden.«
    »Ja, da bin ich gespannt.«
    Beide Münzen lagen auf dem Tisch. Allerdings nicht nur sie, auch mein Kreuz hatte dort seinen Platz gefunden. In seiner silbernen Farbe hob es sich deutlich von den beiden Goldmünzen ab, die mit der Fratze des Baphomet nach oben lagen.
    Das Licht war ausgezeichnet, sodass mir kein Detail entging. Natürlich konnte ich nicht sehen, ob sich das Kreuz bereits erwärmt hatte, aber ich konnte es fühlen, und deshalb strich ich mit den Fingerkuppen darüber hinweg, atemlos beobachtet von Noah Flynn, der vieles in seinem Leben schon gesehen hatte, dies aber nicht.
    Ich sah, wie er schluckte. Die Haut an seinem Hals bewegte sich heftig, und er zuckte leicht zusammen, als ich mit den Fingerkuppen beide Münzen zugleich antippte.
    Ja, sie hatten ihre Temperatur verändert und waren tatsächlich wärmer geworden.
    »Und?«
    Ich nickte. »Du hast Recht gehabt, Noah. Sie verändern die Temperatur tatsächlich. Die Münzen haben sich erwärmt. Es geschieht etwas mit ihnen. Doch nur in ihrem Innern und nicht außen. Das ist auch etwas Besonderes.«
    »Wahnsinn…«
    Noch hatten das Kreuz und die Münzen keinen Kontakt. Ich fasste die eine Münze an und legte sie auf die andere. So konnten sie von meinem Kreuz zugleich kontaktiert werden.
    Auch in mir hatte sich eine starke Spannung aufgebaut. Der Schweiß trat mir aus den Poren und bedeckte meine Handflächen. Ich bemühte mich, nicht zu zittern, als ich das Kreuz anhob und es gegen die beiden aufeinander liegenden Goldmünzen führte.
    Dabei behielt ich die Fratze des Baphomet im Auge. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie sich plötzlich bewegt hätte. In derartigen Situationen war alles möglich.
    Das trat jedoch nicht ein.
    Die Münzen veränderten ihr Aussehen nicht. Trotz der Nähe schmolzen sie auch nicht, doch dann legte ich das Kreuz mit seinem kurzen Ende auf den Miniturm.
    Es hatte nur dieser kurzen Berührung bedurft, um eine Reaktion hervorzurufen.
    Ich hörte das Zischen und auch einen Schrei, den mein Gegenüber abgab. Gezischt hatte die Münze, denn dieser kurze Kontakt hatte ausgereicht, um sie zu verändern.
    Plötzlich weichte sie auf!
    Es war wirklich ein Wahnsinn. Es war auf der anderen Seite auch wunderbar, denn sie verlor ihre Festigkeit. Vor unseren Augen bildete sich eine Mulde in der oberen Münze, und dann brauchte ich nichts mehr zu tun, denn das Metall verflüssigte sich von allein…
    ***
    Wir saßen uns gegenüber und sagten kein Wort. Noah Flynn schüttelte hin und wieder den Kopf oder fuhr mit dem Handrücken über seine Lippen hinweg. Er blies auch den Atem gegen seine Haut, und ich sah wieder wie er schluckte.
    »Wahnsinn, John, Wahnsinn. Das… das… ist wie ein böser Zauber, aber daran glaube ich nicht. Nein, das kann kein böser Zauber sein…« Er verstummte und sah weiter zu, was passierte.
    Die weiche Masse blieb nicht auf einen Platz begrenzt, sie breitete sich aus. Sie floss einfach über den Schreibtisch hinweg und bildete einen See. Dabei ließ ich die Fratze des Baphomet nicht aus den Augen. Sie zerfloss vor meinen Blicken. Das widerliche Gesicht verzerrte sich noch mehr in die Breite und nahm völlig neue Formen an. Etwas schien daraus hervorzusteigen. Ich hatte den Eindruck, von einer bösen Macht erwischt zu werden, aber das traf auch nicht unbedingt zu. Ich selbst konnte mich gut dagegen wehren, im Gegensatz zu Flynn, der seine Ruhe längst
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