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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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steigerte sich. »Es kann doch sein, dass wir dort einen ganzen Schatz finden. Oder nicht?«
    »Möglich.«
    »Es ist mir auch egal, auf welchem Weg er dorthin gekommen ist. Ich will endlich Klarheit und Gewissheit haben.«
    »Wie weit ist es?«
    Flynn winkte ab. »Das sind nur ein paar Meilen. Wir kürzen auch ab, denn wir fahren nicht an der Küste entlang. Wir müssen in Richtung Westen und kommen direkt zu dieser Landzunge.« Er drückte seinen Stuhl zurück. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so enden würde.«
    »Nicht enden, Noah.«
    »Wie meinst du?«
    »Es fängt erst an.«
    Sekundenlang sagte er nichts und meinte dann: »Du willst mir doch keine Angst einjagen?«
    »Bestimmt nicht. Aber der Fall ist mit der Zerstörung der Goldmünzen nicht aufgeklärt oder beendet. Das muss auch dir klar sein, Noah.«
    Er bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl. »Dann kann ich damit rechnen, dass uns noch einige dieser unerklärbaren Vorgänge bevorstehen?«
    »Es war erst der Anfang. Ich möchte auch nicht, dass du bei mir bleibst. Du kannst mich zur Küste fahren und dann wieder hier nach Fishguard…«
    »Nein, das mache ich nicht.« Er streckte seine Arme vor. »Du vergisst, dass ich an der Drachenküste ein kleines Haus besitze. Ich ziehe mich gern dorthin zurück, und dabei bleibt es.«
    Ich sah ein, dass ich ihn nicht überzeugen konnte. Er hatte seinen eigenen walisischen Kopf.
    »Gut, wann können wir fahren?«
    »Sofort, John, wenn du willst.«
    »Und was ist mit Burt Russell?«
    »Tja, gut, dass du es sagst. Wir werden ihn natürlich nicht mitnehmen, denn das habe ich nie getan. Er ist hier, um mein Haus zu bewachen. Es gibt immer wieder Menschen, die scharf auf meine Münzsammlungen sind. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand versucht hätte, hier einzubrechen. Ich bin sehr froh, dass ich Burt Russell habe, das kannst du mir glauben.«
    »Klar, ich…«
    Jemand klopfte an die Tür. Es klang abgehackt, doch darauf achtete ich nicht. Dafür drehte ich mich und sah, dass die Tür langsam geöffnet wurde.
    Für einen Moment schoss ein Adrenalinstoß in mir hoch, der schnell wieder verschwand, als ich den Kampfschwimmer und jetzigen Leibwächter sah, der das Zimmer betrat.
    Auch Noah hatte ihn entdeckt. Er winkte ihm zu. »Gut, dass du kommst, Burt. Wir haben soeben von dir gesprochen. Es gibt etwas, das ich dir erklären muss.«
    Russell nickte. Auch das tat er mit einer abgehackten Bewegung, was mich stutzig machte.
    Das Licht war nur in der Nähe des Schreibtischs gut. Der Bereich der Tür lag im Schatten. Aus ihm bewegte sich Burt Russell weg. Er setzte einen Schritt vor den anderen. Er ging nicht normal, seine Arme schlenkerten hin und her. Auch schwankte er leicht von einer Seite zur anderen.
    »He, was hast du, Burt? Was ist mit dir los?«
    Russell sagte nichts. Aber ich sah sein Gesicht, das von Schmerzen und Anstrengung gezeichnet war. Die Augen hielt er weit offen. Der Blick war starr, und seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Mir kam es vor, als könnte er sich nur mühsam auf den Beinen halten.
    Das alles hatte ich innerhalb weniger Sekunden festgestellt. Ich wollte nicht mehr länger sitzen bleiben, sprang deshalb auf und ging auf ihn zu.
    Er kam ins Licht.
    Ich sah sein Gesicht besser.
    Aus den beiden Nasenlöchern rannen zwei dunkle Streifen. Ich hörte ihn ächzen. Noch bevor mir richtig klar wurde, was die beiden Streifen zu bedeuten hatten, kippte der Mann nach vorn und fiel mir direkt in die Arme.
    Ich hielt ihn am Rücken fest, und meine Hände wurden glitschig von einer öligen Flüssigkeit.
    Ich zerrte den Mann nach vorn und zugleich zur Seite. Bäuchlings legte ich ihn über den Schreibtisch. Jetzt lag sein Rücken voll im Licht, und beide konnten wir auf die handgroße Wunde schauen, die sich in Höhe des Herzens befand…
    ***
    »Das kann nicht wahr sein!« ächzte Noah Flynn. »Nicht Burt, nicht Burt Russell…«
    Mehr sagte er nicht. Er trat zur Seite, um mir den nötigen Platz zu lassen. Ich wollte den Mann nicht auf den Rücken drehen, aber ich hatte den Kopf so gedreht, dass Russells Gesicht nach links schaute und ich sein totenbleiches Profil sah. Aber auch den Schweiß auf seinem Gesicht und natürlich die beiden aus den Nasenlöchern rinnenden Blutfäden, eine Folge dieser verdammten Verletzung.
    Die Tür stand noch immer offen. Ich warf einen Blick über die Schwelle, aber dort war kein Angreifer zu sehen. Wer immer sich mit Russell beschäftigt hatte, es war ihm
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