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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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verloren hatte.
    Nervös rutschte er auf seinem Stuhl hin und her und schaute sich immer wieder um. »Verdammt, John, verdammt! Hier ist was. Hier ist etwas, das spüre ich.«
    »Genauer?«
    Er fuchtelte mit den Armen. »Kann ich dir nicht sagen. Als hätten wir Besuch von einem Unbekannten bekommen.«
    »Das kann die Macht des Baphomet sein.«
    »Sein Geist?«
    Ich hob nur die Schultern, denn es brachte nichts, wenn wir jetzt nach Erklärungen suchten, außerdem war das zerfließende Gold viel zu interessant für mich.
    Es gab keine Unterschiede mehr. Die Lache war auch in der Höhe gleich, und sie hatte auf dem Schreibtisch einen goldenen Fleck hinterlassen. Hindernisse waren von mir zur Seite geschoben worden. So lag einzig und allein der goldene Fleck im Mittelpunkt, den Noah Flynn nicht aus den Augen ließ.
    Irgendwann war Schluss.
    Nichts breitete sich mehr aus. Die goldene Masse hatte ihre Grenzen erreicht, aber das widerliche und faunische Gesicht des Baphomet sahen wir nicht mehr.
    Als ich den Kopf anhob, bekam Flynn die Bewegung mit und blickte mir in die Augen.
    »Was denkst du denn, John?«
    »Nicht viel zunächst. Ich frage mich nur, ob du jetzt auf mich sauer bist, weil ich deine wertvollsten Münzen zerstört habe?«
    »Nein, wie kannst du das sagen? Es war gut, dass du es getan hast. Wirklich gut. So weiß ich wenigstens, dass wir keinen Spinnereien hinterher gelaufen sind.«
    »Das ist richtig.«
    Er deutete auf die Lache. »Außerdem sind es für mich keine echten Münzen gewesen. Du hast mal von einem Blutgold gesprochen, und jetzt stimme ich dir zu. Ja, das ist das Blutgold für einen verdammten Dämon gewesen.«
    »Vielleicht.«
    »Wieso konnte dein Kreuz es schaffen, dass…«
    »Bitte, dir das zu erklären, würde dich möglicherweise durcheinander bringen. Lassen wir es dabei, aber…«
    »Es verfärbt sich!«
    Ich hatte in den vergangenen Sekunden nicht auf die Lache geschaut, was sich jetzt änderte.
    Mein Blick wurde starr, und auch ich bewegte mich zunächst nicht. Es war schon ein Phänomen, was wir da zu sehen bekamen, denn der goldene Glanz zog sich allmählich zurück und schuf einer anderen Farbe Platz, die von unten her oder wo auch immer her in diesen anderen Glanz hineinstieg.
    Zuerst sah es nur aus wie ein Schatten. Ein grauer, sogar leicht wolkiger Schimmer, der sich auf der Oberfläche ausbreitete und sie alsbald überschwemmt hatte.
    Ich atmete tief ein. Über meinen Rücken schienen Eiskörner zu rinnen. Damit hatte auch ich nicht gerechnet, aber das Gold veränderte sich.
    Es blieb nicht beim Grau. Aus ihm wurde eine schwarze Masse, die sich auf der Oberfläche wie ein Film ausbreitete. Eine dünne Haut, die sich als schwarze Masse zusammenzog und kleine Falten bekam. Ein widerlicher Geruch stieg in die Höhe und reizte unsere Nasen. Es stank zwar verbrannt, aber nicht nach Kohle. Es war ein anderer Geruch, als wären Haut und Haar angekohlt. Rauch sahen wir nicht. Die Hinterlassenschaft sonderte nichts ab.
    Zurück blieb eine Masse, die sich bestimmt in die Oberfläche der Platte eingefressen hatte und nicht so leicht zu reinigen war.
    »Das hätte ich nicht gedacht«, flüsterte Flynn mir zu, als er die Stimme zurückgefunden hatte. »Tut mir leid, aber…« Ihm fehlten einfach die Worte.
    Mir nicht. »Wir sollten froh sein, dass wir sie los sind. Dir hätten sie Unglück gebracht.«
    Noah rieb seine Augen. »Wie meinst du das?«
    »Ich kann dir nichts Konkretes sagen, aber ich kann es mir vorstellen. In diesen Münzen hat die Kraft des Baphomet gesteckt, und das kann lebensgefährlich werden.«
    »Du meinst, sie hätten mich töten können?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das will ich damit nicht direkt gesagt haben, aber ausschließen möchte ich nichts.«
    »Wäre ich dann aus dem Spiel, John?«
    »Direkt schon. Aber möglich ist alles. Es kann sein, dass wir noch Ärger bekommen.«
    »Den will ich nicht haben.«
    »Ich auch nicht, aber ich muss der Sache nachgehen, und ich denke, dass ich das nicht hier machen kann. Du hast die Münzen an der Drachenküste gefunden.«
    Er unterbrach mich. »Willst du dort hinfahren?«
    »Das muss ich wohl.«
    »Aber nicht allein«, erklärte er. »Nein, ich werde dich nicht allein fahren lassen.«
    »Warum willst du mit?«
    »Weil es mich interessiert. Du kannst auch sagen, dass ich Blut geleckt habe. Ich will jetzt mehr wissen, und ich will wissen, ob diese beiden Münzen die einzigen gewesen sind, die dort liegen.«
    Seine Stimme
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