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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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Kraft. Die Zeit hat ihre eigenen Gesetze, und so werde ich bei dir bleiben müssen. Wie lange, das weiß ich nicht. Ich bin ja froh, dass ich gerade dich getroffen habe, denn bei dir fand ich Verständnis.«
    Leon schüttelte den Kopf. »Das war kein Zufall!«, behauptete er. »Nein, das war kein Zufall. Daran glaube ich nicht. Ich habe mal etwas über Schicksale gelesen, und so wird es hier auch sein. Es hängt mit dem Schicksal zusammen.«
    »Wie du meinst.«
    »Ich bin vom Schicksal bestimmt worden. Wäre ich nicht unten am Strand gewesen und hätte ich nicht die Münze gefunden, wären die Dinge bestimmt ganz anders abgelaufen.«
    »Auch dagegen will ich nichts sagen.«
    »Aber du möchtest bleiben?«
    »Ich muss!«
    Leon dachte nach. Er war unsicher geworden. Er schaute an seinem neuen Freund vorbei, der es geschafft hatte, über sein Leben zu bestimmen. Etwas, das ihm nicht in den Kopf wollte. Innerhalb kurzer Zeit war er gezwungen worden, umzudenken.
    »Wie lange?« fragte Leon.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber ich muss in die Schule. Das heißt, übermorgen gehe ich hin. Heute haben wir Samstag.«
    »Schule?«
    »Kennst du sie nicht?«
    »Nein.«
    »Dann hast du nichts gelernt?«
    »Doch. Bei den Templern. Sie haben mir beigebracht, was ich wissen muss.«
    »Kannst du lesen und schreiben?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.«
    »Ich kann auch kämpfen.«
    Leon senkte den Kopf. »Vielleicht ist das sogar wichtiger«, murmelte er vor sich hin. Dann beschäftigte er sich wieder direkt mit seinem neuen Freund. »Ich weiß nicht genau, wohin ich dich mitnehmen soll. Zu mir nach Hause nicht. Meine Mutter würde durchdrehen. Sie… sie würde das alles nicht begreifen.«
    »Können wir uns nicht irgendwo verstecken?«, fragte Joel behutsam.
    »Darüber denke ich gerade nach. Es ist auch kein Problem, dich zwei Tage vor den Blicken der anderen Menschen verborgen zu halten, nur bei uns zu Hause geht das nicht. Wir müssen uns da etwas einfallen lassen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Leon enthielt sich einer Antwort. Er blieb auf dem Fleck stehen und drehte dabei seinen Kopf. Die Umgebung an der Küste war sehr übersichtlich. Besonders auf einer gewissen Höhe, wie es bei den beiden Jungen der Fall war.
    Der alte Leuchtturm stach Leon ins Auge. Er kannte ihn. Er hatte ihn schon betreten, obwohl es verboten war, denn man befürchtete eine Einsturzgefahr. Darum hatte er sich nicht gekümmert. Das wäre eine Möglichkeit. Mit dem Bike hatte er den Weg von Trefasser auch schnell zurückgelegt.
    Der zweite Bau, die verlassene Jugendherberge, war auch nicht zu übersehen. Sie eignete sich als Versteck besser. Leon hatte sie ebenfalls erkundet und durchsucht. So wusste er, dass es dort noch die alten Betten gab, die man erst vor der Renovierung herausreißen würde. Der Bau war eigentlich ideal.
    »Und was ist jetzt, Leon?«
    »Ja, ich habe eine Möglichkeit gefunden«, sagte er. Dabei wies er auf den viereckigen Klotz aus Backsteinen, der zwei Etagen hoch war. »Dort könntest du hin.«
    »Gibt es da Menschen?«
    »Nein, keine mehr. Das Haus steht seit über einem Jahr leer. Um diese Zeit geht auch keiner mehr hinein, der kein anderes Quartier gefunden hat. Das wäre was für dich.«
    »Oder für uns.«
    »Bitte?«
    »Du willst mich doch nicht allein lassen, Leon.«
    Er hob die Augenbrauen und schabte mit der rechten Hand über sein Hosenbein. »Na ja, ich weiß nicht so recht. Ich müsste meiner Mutter sagen, dass ich mal länger weg bin.«
    »Aber auch in der Nacht.«
    »Das wird sie nicht zulassen.«
    »Dann verlasse heimlich das Haus.«
    Leon schüttelte den Kopf. Dieser Typ hatte wirklich auf alles eine Antwort. Den konnte nichts überraschen, und ihm blieb nichts anderes übrig, als zuzustimmen. »Dann lass uns gehen, Joel.«
    »Ja, ich glaube auch, dass es Zeit wird.« Die Worte hatten sehr ernst geklungen. Sie passten auch zum Gesichtsausdruck des neuen Freundes.
    »Befürchtest du etwas, Joel?«
    »Damit muss man immer rechnen. Und vergiss nie, dass ich mich noch in einer Zeitschleife befinde.«
    »Wie könnte ich das…«
    ***
    Ich hatte mit dem Rover fahren wollen, aber Noah Flynn hatte sich dagegen ausgesprochen. »Es ist besser, wenn wir laufen. Erstens ist es nicht so weit, und zweitens wird der Weg so schlecht, dass du ohne Allradantrieb nicht weiterkommst. Außerdem sind die Dünen geschützt.«
    »Das ist ein Argument.«
    So hatten wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht und durchwanderten eine Urlaubsgegend, obwohl mir
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