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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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nach Urlaub nicht zu Mute war. Ich hatte den Angriff aus dem Unsichtbaren nicht vergessen und rechnete damit, dass er sich jeden Augenblick wiederholen konnte.
    Noah Flynn hatte meine Attacke recht gut überstanden. Zumindest sprach er nicht mehr darüber.
    Außerdem hatte sie ihm das Leben gerettet. Es sah wirklich alles normal aus. Dennoch lag eine seltsame Spannung in der Luft. Bisher waren wir nur Schritt für Schritt vorangekommen, aber wir näherten uns einem Ziel, das stand fest. Nur konnte ich nicht sagen, wo genau das Ziel zu finden war und wie es aussah. Das Phänomen der Zeit hatte hier seine Grenzen gesetzt, die wir nicht überschreiten konnten, denn es würde uns nicht gelingen, sie einzureißen. Da mussten wir uns in die Hand des Schicksals geben.
    Ich hatte schon viele Fälle erlebt, dieser hier gehörte zu den seltsamsten. Worum es genau ging, war mir unbekannt, aber das Gold der Templer spielte eine wichtige Rolle. Und damit wurde ich nicht zum ersten Mal konfrontiert.
    Mir fiel ein alter Leuchtturm auf und auch ein Bau, der aussah wie ein mit der Breitseite aufgestellter Balkon und der sogar Fenster hatte. Mein Begleiter erklärte mir, dass es eine Jugendherberge war, die jetzt leer stand und später nach der Renovierung wieder in Betrieb genommen werden sollte.
    »Kennst du sie von innen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Noah warf mir einen schrägen Blick zu. »Sie ist wirklich leer, John, du kannst dich auf mich verlassen. Innen und außen gammelt der Bau vor sich hin.«
    »Okay.«
    Flynn stellte keine Fragen mehr. Außerdem näherten wir uns dem eigentlichen Ziel, der berühmten Drachenküste, von der ich bisher nur gehört, aber nichts gesehen hatte.
    Da wir uns recht hoch befanden, mussten wir die Düne hinabgehen, um den Strand zu erreichen.
    Der Sand war relativ feucht und dementsprechend fest. Aber er war auch tief. Hier wäre mein Rover nicht mehr weitergefahren.
    Flynn ging vor. Rechts und links wuchsen jetzt die Hänge der Dünen in die Höhe. Möwen und andere Seevögel waren die einzigen Lebewesen, die uns beobachteten.
    Ich sah das Meer. Ich sah die Bucht. Ich sah das Wasser, dessen mächtige Wellen von Felsen gebrochen wurden, bevor sie in breiten Streifen an Land liefen.
    Es war ein friedliches Bild. Das Meer bot uns sein graues Farbspektrum, aber hin und wieder leuchteten im Wasser andere Farben auf. Manchmal Gelb, auch Violett und sogar Türkis.
    Noah Flynn hatte den Strand vor mir erreicht und war an einer bestimmten Stelle in einer Haltung stehen geblieben, als wollte er dort etwas markieren.
    Er schaute mir entgegen. Als ich nichts sagte, meinte er: »Hier ist es gewesen.«
    »Was meinst du?«
    »Ja, hier habe ich die Münzen gefunden.«
    Flynn sah sich nervös um, obwohl ich keinen Grund für seine Nervosität sah. Aber es schien ihm etwas zu missfallen.
    »Was macht dich nervös, Noah?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen, John. Es ist einfach so. Ich habe den Eindruck, nicht allein zu sein.«
    »Sorry, aber ich sehe niemand.«
    »Das stimmt schon.« Er ließ seine Worte ausklingen und machte sich auf den Weg. Dabei wirkte er wie ein Mensch, der nach etwas Bestimmtes sucht. Er ging vor mir, befeuchtete die Spitze seines Zeigefingers und hielt den Finger in die Höhe, um die Windrichtung zu prüfen. Ob er zufrieden war, wusste ich nicht. Er gab keinen Kommentar ab und ging weiter.
    Dabei schaute ich auf seinen Rücken. Es wunderte mich schon, dass Noah sich nicht umdrehte, um mir Bescheid zu geben. Er schien auf ein bestimmtes Ziel zuzugehen, das nur er kannte.
    Ich nahm die Verfolgung auf.
    Noah hielt sich so dicht am Wasser, dass die Wellen beinahe nach seinen Füßen leckten.
    Plötzlich blieb er stehen!
    Es war kein normaler Stopp gewesen. Noah hatte so ausgesehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
    Ich hörte seine Stimme.
    »John!«
    Sie klang ängstlich. Etwas musste bei ihm vorgehen, und ich begann zu laufen. Flynn ließ ich dabei nicht aus den Augen. Es war bestimmt keine große Entfernung, höchstens 20 Meter, und doch wurde plötzlich alles anders. Um die Gestalt des Mannes legte sich ein zittriger bleicher Schein. Er ging noch einen Schritt vor, drehte sich dabei, riss die Arme hoch, und mir gelang ein Blick in sein entsetztes Gesicht.
    Dann war Noah Flynn von einem Augenblick zum anderen verschwunden…
    ENDE des ersten Teils
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