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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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einzigen, die bis zum Hals im Dreck stecken."
     
    *
     
    Den Verteidigern der Kuppel blieb kaum Zeit, sich auf den Ansturm der EM-Schwämme vorzubereiten. Perry Rhodan übernahm das zentrale Kommando. Seine Stimme war in jedem Helmempfänger zu hören.
    „Der Ausweg durch die Schleusen ist vorläufig versperrt. Sprühkommandos versuchen, die Zugänge zu den Schleusen zu blockieren und die Angreifer aufzuhalten, wenn möglich zurückzutreiben. Alaska Saedelaere übernimmt die Aufgabe, die Sprengung der Kuppeldecke vorzubereiten. Das ist unser Ausweg für den Notfall. Das Leben der intelligenten Rollschwämme ist unter allen Umständen zu schonen. Es ist nur eine einzige Ausnahme zulässig: wenn ein Menschenleben in Gefahr ist. Wir haben nicht die Absicht, das Lager unter allen Umständen zu verteidigen. Wenn sich der Gegner als übermächtig erweist, ziehen wir uns zurück. An die Arbeit und - viel Glück!"
    Er wandte sich an Geoffry Waringer. Alle Mann in der zentralen Kontrollstation der Kuppel trugen leichte Raumanzüge. Sie waren flugfähig und besaßen Vorrichtungen zur Erzeugung eines minimalen Individualschirms. Gegenüber den Überlebensmonturen, die mit weitaus mehr Gerät ausgestattet waren, besaßen sie den Vorteil größerer Flexibilität und einer geringeren Masse.
    „Ich möchte erfahren, wer das Zeug hier eingeschleppt hat, das die Generatoren demobilisierte und die Öffnung der Schotte bewirkte", stieß er bitter hervor.
    „Das wird sich feststellen lassen", antwortete der Wissenschaftler. „Es waren nicht allzu viele Leute draußen."
    „Achtung, Schockwelle!" dröhnte die Stimme der Roboters aus der Rundsprechanlage.
    „Die inneren Schleusenschotte..."
    Mehr war nicht zu hören. Ein donnernder Knall ließ die Kuppel in ihren Grundfesten erzittern. Eine Druckwelle von unwiderstehlicher Gewalt fuhr von zwei Seiten her durch das Gebäude, als die inneren Schotte sich öffneten und die giftige Atmosphäre der Außenwelt eindrang - mit einem Druck, der um etliche Atmosphären höher war als die Luft im Innern der Kuppel.
    Perry sah die Szene, als wickle sie sich im Zeitlupentempo ab. Die schwere Tür beulte sich nach innen. Eine unwiderstehliche Kraft riß sie aus Schloß und Angeln. Sie hob sich vom Boden, schwang in die Horizontale und segelte als tödliches Geschoß quer durch den Raum. Perry warf sich zu Boden. Infernalisches Heulen, Knattern, Donnern umgab ihn. Die Lichter flackerten und erloschen. Die Lichtkegel von Helmlampen stachen durch die Finsternis, die vom Reif der sublimierten Luftfeuchtigkeit erfüllt war. Ein Tisch wurde aus seiner Halterung gerissen und wirbelte davon. Eine Schaltkonsole wankte unter dem Ansturm der entfesselten Gewalten und stürzte krachend zu Boden. Schreib- und Druckfolien tanzten in dem heulenden, kreischenden Sturm wie großflockiger Schnee.
    Von weither tönte der Krach einer Explosion. Wasserstoff und Sauerstoff hatten sich zu Knallgas vermengt. Wehe dem, der sich in diesem Augenblick in der Nähe eines elektrischen Kurzschlusses befand!
    Der Orkan dauerte nur wenige Sekunden, aber Perry erschien es wie eine Ewigkeit. Das Getöse erstarb und sank zu einem stetigen Wispern, Raunen und Ächzen herab, nachdem der Druckausgleich erzielt war. Die Explosionsgefahr verringerte sich mit jeder Sekunde, je mehr die Sauerstoffkonzentration durch frisch zuströmende Außenluft verdünnt wurde. Stimmen wurden laut. Irgendwo stöhnte ein Verletzter.
    „Sprühkommandos!" gellte Perrys Ruf. „Wie ist die Lage an den Schleusenzugängen?"
    „Schleuse Nord - die Schockwelle hat uns einen halben Block weit zurückgeworfen. Die Kriechschwämme dringen in hellen Scharen durch die Schleuse. Wir sprühen und versuchen, sie aufzuhalten. Aber niemand weiß, wie viel Schwämme bereits in die Seitengänge eingedrungen sind."
    „Gibt es Fälle von aufquellenden Schwämmen?"
    „Bisher zwei. Die Luftflüssigkeit sublimierte zu rasch und wehte davon. Die zwei haben wir erledigt."
    „Gut. Schleuse Süd?"
    Keine Antwort.
    „Schleuse Süd!" drängte Perry. „Was ist bei euch los?"
    Eine gequälte Stimme, kaum mehr hörbar, meldete sich. „Ich ... aaaah ..." Das war alles.
    Perry biß sich auf die Lippe.
    „Schleuse Nord. Könnt ihr drei bis vier Mann nach Süd abstellen?"
    „Wird gemacht!"
    Perry wechselte die Frequenz. „Alaska - wie weit seid ihr mit der Vorbereitung der Sprengung?"
    „Wir sind soweit, Perry", antwortete der Maskenträger mit merkwürdig flacher
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