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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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Stimme.
    „Die Schockwelle hat uns durchgebeutelt, aber die Sprengladungen haben gehalten."
    Die Art, wie er sprach, beunruhigte Perry. Aber er hatte jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er schaltete zurück auf Rundsprech und beauftragte alle, die nicht unmittelbar mit der Abwehr der Eindringlinge zu tun hatten, sich im Zenitraum der Kuppel einzufinden.
    Dann stellte er von neuem eine Verbindung mit der DAN PICOT her.
    „Hier spricht der Kommandant", meldete sich Marcello Pantalini.
    „Marcello, wir sind kontaminiert", erklärte Perry kurz und bündig. „Keiner von uns darf ins Innere deines Schiffes, solange wir nicht sicher sind, daß keine Amöbensubstanz mehr an uns haftet. Sorge dafür, daß einer der Hangarräume auf dem unteren Deck evakuiert wird.
    Der Raum wird zur Quarantänezone erklärt. Wenn wir die Kuppel aufgeben, ziehen wir uns in diesen Raum zurück und werden nicht eher weiter ins Innere gelassen, als bis deine Chemiker und Exobiologen überzeugt sind, daß uns kein Stäubchen fremder Substanz mehr anhaftet."
    „Wird gemacht", antwortete der Kommandant.
    „Marcello", fuhr Perry in ruhigem Tonfall fort. „Wenn dir dein Leben lieb ist, höre von jetzt an nur noch auf das Urteil deiner Fachleute. Falls du eine Bitte oder eine Anweisung von irgendeinem von uns hörst, die unserer jetzigen Vereinbarung widerspricht - ignoriere sie!"
    „Verstehe", sagte Pantalini. „Die Amöben?"
    „Wir wissen nichts über sie, Marcello, absolut nichts! Sie verstehen es offenbar, eine Vielzahl verschiedener Erscheinungsformen anzunehmen. Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, daß sie in der Lage sind, unsere Bewußtseine zu beeinflussen."
    „Klar. Tut mir leid, daß ich dir noch eine schlimme Nachricht übermitteln muß."
    „Hört es nicht mehr auf?" ächzte Perry.
    „Die Besatzung der DAKOTA hat sich, bei mir gemeldet. Sie hat ihr Fahrzeug verloren.
    Alle Mann sind wohlauf und auf dem Weg hierher."
    „Sperr sie zu uns in den Quarantäneraum, wenn sie ankommen", reagierte Perry.
    „Irmina hat bereits angedeutet, daß sie und ihre Begleiter ebenfalls kontaminiert sind.
    Nach ihrer Stimme zu urteilen, müssen sie ein wahrhaft höllisches Erlebnis hinter sich haben."
     
    *
     
    Alaska und Carfesch schwebten Seite an Seite unmittelbar unter der Decke der Kuppel.
    Der Raum unter ihnen begann, sich mit Menschen zu füllen, die darauf warteten, daß die Zenitplatte des Kuppeldachs abgesprengt wurde. Das Stimmengewirr im Helmempfänger war wie ein auf- und abschwellendes Hintergrundrauschen.
    Carfeschs Worte jedoch waren deutlich und klar. Das Signal aus dem nur wenige Meter entfernten Helmsender des Sorgoren erreichte Alaskas Empfänger ohne eine Spur von Verzerrung.
    „Du weißt, wer die Amöbensubstanz in die Kuppel gebracht hat, nicht wahr?" sagte er.
    „Ja", antwortete der Maskenträger dumpf. „Ich selbst war es."
    „Ich hätte nie daran gedacht", sagte Carfesch. „Aber die Art, wie du Rhodan antwortetest, machte mich stutzig. Du hattest das Schirmfeld ausgeschaltet, als du dich im Hintergrund der Höhle bewegtest?"
    „Ja. Die Amöben hatten die Körper der Rollschwämme verlassen und sich an den Felswänden festgesetzt, wahrscheinlich in Tröpfchenform. Ich sah sie nicht. Aber sie setzten sich auf meiner Montur fest."
    Der Sorgore reagierte nicht sofort. Als er schließlich sprach, hatte seine Stimme einen eindringlichen, sanften Klang.
    „Jedes Wesen macht Fehler. Du brauchst dich nicht..."
    „Sprich nicht darüber, Carfesch", fiel Alaska ihm ins Wort. „Es ... es ist noch nicht die Zeit dazu."
    Er dachte an die verstümmelte Meldung, die aus der Gegend der Südschleuse gekommen war. Wenn auch nur einer infolge seines Fehlers das Leben verloren hatte, dann ... dann... Er wußte nicht, wie er mit einer solchen Last zurechtkommen würde.
    Ein Signal der Rundsprechanlage schaltete den Empfänger auf eine andere Frequenz.
    „Die Umgebung der Südschleuse ist nicht zu halten. Wir haben sechs Verwundete geborgen. Die Schwämme sind in der Übermacht. Die Rollschwämme haben angefangen, die Vorhut zu bilden."
    Binnen weniger als einer Sekunde meldete sich Perry Rhodan.
    „Gut. Wir haben verloren. Wir evakuieren sofort. Jedermann löst sich auf dem schnellsten Weg vom Gegner und sucht den Zenitraum auf. Alaska?"
    „Hier."
    „Wir sprengen in fünf Minuten."
     
    *
     
    Die Helmmikrophone, rechtzeitig gedrosselt, übertrugen einen gedämpften Krach. Der Zenit der Kuppel zersträubte und wurde
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