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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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wirbelte. Eine andere Stimme meldete sich.
    „Ich war es, der die Amöbensubstanz in die Kuppel schleppte."
    „Ja, ich weiß, Alaska."
    „Du weißt? Von Carfesch?"
    „Nicht von Carfesch. Ich habe es mir selbst ausrechnen können. Ich kenne deinen Bericht von dem Vorstoß in die Höhle, in der zwei Rollschwämme verschwunden waren.
    Mehr noch: ich kenne dich, den Mann, der zuweilen die Geduld verliert und mit Gewalt zu erreichen versucht, was er auf sanfte Art und Weise nicht erreichen kann."
    „Perry, ich ..."
    „Genug gesagt. Wir haben nicht mehr verloren als „ein paar Galax. Wären Leben zu beklagen, müßten wir uns ernsthaft unterhalten." Und in versöhnlichem Tonfall fügte er hinzu. „Eine Lehre, Alaska?"
    „Eine Lehre, Perry", bestätigte der Maskenträger, eine der unidentifizierbaren Gestalten, die mit Perry zusammen durchs Wasser wirbelten.
    „Darf ich auch was sagen?" meldete sich kurz darauf eine verschüchterte Stimme.
    „Wido, bist du das?" schrillte Nikki Frickel.
    „Gewiß bin ich das", antwortete die Stimme, schon wesentlich selbstbewußter.
    „Wenn du den Mund aufmachst, dann kommt..."
    „Laß den Mann reden", unterbrach sie Perry.
    „Einer meiner Vorfahren", sagte Wido Helfrich eifrig, „gehörte einem Verein oder so etwas ähnlichem an, der einen vernünftigen Wahlspruch hatte. Ich meine, er paßte auf die Lage, in der sich Alaska ..."
    „Den Wahlspruch, Wido", unterbrach ihn Perry.
    „Nee temere, nee timide."
    „Was, zum Teufel, heißt das?" fragte Irmina Kotschistowa.
    „Weder unbesonnen noch furchtsam", antwortete Wido feierlich.
    „Das paßt", lachte Perry.
     
    *
     
    „Freunde, wir sind ruhmreicher aus anderen Abenteuern hervorgegangen als aus diesem - aber selten mit einem reineren Gewissen."
    Der Funke gutmütigen Spotts spielte in Perry Rhodans Augen, als er diese Worte sprach. Drunten, in der Tiefe des mächtigen Schiffsleibes, rumorten die Aggregate des Feldtriebwerks mit verhaltenem Grollen. Die Szene auf dem großen Bildschirm geriet in Bewegung, als die DAN PICOT von der Oberfläche des Planeten abhob, der so viele Probleme bereitet und so wenige Lösungen angeboten hatte. In der Ferne schimmerte düster die glatte Oberflache des geheimnisvollen Sees. Die Bildmitte wurde beherrscht von dem Felsen, dem wuchtigen Giganten aus schwarzem Basalt. An seinem Fuß lag die Ruine der Kuppel, in der während der vergangenen Zeit so viele Menschen mit so viel Eifer und so wenig Erfolg an der Lösung der Rätsel gearbeitet hatten, die diese Welt umgaben.
    „Haben wir etwas erreicht?" fuhr Perry fort. „In allgemeiner Hinsicht, gewiß. Wir sind an Wissen und an Erfahrungen reicher. Wir beklagen den Tod eines Menschen aus unserer Mitte und sind dankbar dafür, daß es nicht viel schlimmer gekommen ist.
    Was unsere Aufgabe anbelangt - die Suche nach den Porleytern - so haben wir offenbar einen Fehlschlag hinter uns. Es mag sein, daß wir später einmal, wenn wir die größeren Zusammenhänge sehen, erkennen, daß wir tatsächlich hier auf EMschen die ersten Anfange einer Spur fanden. Für den Augenblick jedoch, muß ich gestehen; läßt mich unser Erlebnis auf dieser Welt so ratlos, daß ich nicht weiß, wohin wir uns von hier aus wenden sollen. Sobald wir den interstellaren Raum erreicht haben, setzen wir uns mit der wartenden Flotte in Verbindung. Es ist möglich, daß man dort inzwischen eine Beobachtung gemacht hat, die uns einen Fingerzeig gibt."
    „Was ist mit den Koordinaten, die sich auf so mysteriöse Weise verwandeln?" Gucky fragte es mit beißendem Spott. „Die Daten, die Geoffry auf derart geniale Weise deutete, daß sie uns nach EMschen führten?"
    Geoffry Waringer schüttelte müde den Kopf.
    „Die Veränderung der Koordinaten hat sich von selbst ruckgängig gemacht", antwortete er. „Was wir im Speicher haben, ist dasselbe, was wir von Terra mitbrachten. Ich beabsichtige, das Problem der selbsttätigen Veränderung zu analysieren, aber im Augenblick sind uns die Daten keine Hilfe bei der Festlegung eines neuen Zieles."
    Perry breitete die Arme zu einer allumfassenden Geste.
    „Weiter gibt es im Augenblick nichts zu sagen, meine Freunde", erklärte er. „Ich bin sicher, ihr alle wißt ein, paar Stunden wohlverdienter Ruhe zu schätzen."
     
    *
     
    Die Messe der DAN PICOT war inzwischen zum Alltagsbetrieb zurückgekehrt. Am reservierten Tisch der Nachtbummler von Waigeo saßen Nikki Frickel und Narktor, sowie als „Ehrengaste" Ernesto Briebesca, der
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