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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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noch Bescheid?«
    Ich hob die Schultern. Dabei schaute ich in Sukos Gesicht und stellte fest, daß er den gleichen Gedanken verfolgte wie ich. »Zum Beispiel eine gewisse Karina Grischin, die ehemalige Leibwächterin unseres Freundes Costello.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nicht?« fragte Suko.
    »Ich kann es mir nicht vorstellen, ehrlich gesagt. Sie ist in seiner Nähe gewesen, das gehörte zu ihrem Job, aber in seine Pläne hat Costello sie nie eingeweiht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er mit ihr über irgendwelche Verstecke gesprochen hat. Trotzdem ist es einen Versuch wert. Wir werden Kontakt mit ihr aufnehmen. Karina ist verdammt wichtig für uns.«
    »Aber nach dem Frühstück«, sagte Shao.
    »Gerne.«
    Es schmeckte gut. Ich hatte auch Appetit bekommen. Meine Lebensgeister waren wieder erwacht. Ich fühlte mich trotz der miesen Nacht einigermaßen fit.
    Ich aß ein Spiegelei mit Speck. Verzichtete auch nicht auf Müsli mit Obst, gönnte mir auch einen Orangensaft und aß zum Abschluß noch einen Apfel. Das Frühstück mußte vorhalten. Wer wußte denn schon, ob wir an diesem Tag noch etwas zwischen die Zähne bekommen würden.
    Dann meldete sich das Telefon. Wir waren in Sukos und Shaos Wohnung, und deshalb hob mein Freund ab.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte er und nickte mir knapp zu.
    Sir James war natürlich neugierig und wollte wissen, ob in der Nacht noch etwas passiert war. Suko erzählte es ihm, und der Superintendent hörte einfach nur zu. Später sprach er auch, allerdings nur sehr kurz.
    Das letzte Wort hatte Suko. »Ja, Sir, wir werden so schnell wie möglich bei Ihnen sein.«
    »Gab es bei ihm etwas Neues?« erkundigte ich mich.
    »Nein. Zumindest hat er nichts gesagt.«
    »Okay, dann laß uns fahren.«
    Ich brauchte nicht mehr zurück in meine Wohnung. Shao und Suko verabschiedeten sich. Da schaute ich lieber zur Seite. Shao ermahnte ihren Partner noch einmal, auf sich achtzugeben, und das gleiche galt auch für mich.
    Der Rover stand wie immer in der Tiefgarage. Unten angekommen, erhöhte sich unsere Spannung. Wir rechneten mit allem, auch damit, daß plötzlich einige Untote erschienen und uns angriffen, denn diese graue und auch nach Abgasen riechende Düsternis war für derartige Kreaturen ein fast ideales Umfeld.
    Das trat nicht ein. Wir konnten unbehelligt in den Wagen steigen, den diesmal Suko fuhr. Ich hatte ihn darum gebeten, weil ich während der Fahrt telefonieren wollte.
    »Weißt du, worauf ich mich freue, John?«
    »Nein.«
    »Auf den Verkehr.«
    »Ja, er ist immer wieder etwas Besonderes, auch dann, wenn er stets gleich abläuft.«
    Über den Londoner Autoverkehr in den Morgenstunden habe ich schon genug geschrieben und mich auch entsprechend aufgeregt.
    Es hatte keinen Sinn mehr, darüber zu lamentieren. So etwas mußten wir einfach hinnehmen.
    Außerdem mußte ich noch Karina Grischin anrufen. Die Nummer des Hotels hatte ich mir notiert. So düster wie der Tag draußen war, so ähnlich war auch meine Stimmung. Es hatte leicht zu regnen begonnen. Die Märzluft war sehr feucht, und von der Themse her krochen dünne Schwaden in den Häuserwirrwarr der Stadt.
    Die Verbindung kam zustande, und sehr bald hörte ich die Stimme der Russin.
    »John hier.«
    »Auf deinen Anruf habe ich schon gewartet. Ich sitze hier beim Frühstück und wollte eigentlich…«
    »Schon gut, Karina. Andere Frage. Wie hast du die Nacht verbracht?«
    »Schlecht.«
    »Gab es Ärger?«
    »Nein, aber ich habe so gut wie nicht geschlafen und immer mit Sukos Waffe unter dem Kopfkissen.«
    »Die kannst du behalten. Er hat sich mittlerweile eine neue besorgt. Sonst ist nichts passiert?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Warum fragst du? Hat sich bei euch etwas getan?«
    »Ja, Karina, wir haben Besuch bekommen.« In den folgenden Minuten erzählte ich ihr, was wir erlebt hatten. Ich hörte ihren schweren Atem und danach den leisen Fluch.
    »He, was hast du denn?«
    »Nicht viel im Prinzip. Aber ich wäre gern dabeigewesen. Ich hätte mit dem größten Vergnügen die Blutsauger ebenfalls zur Hölle geschickt. So etwas hat mir gefehlt.«
    »Keine Bange, du wirst schon noch Gelegenheit bekommen.«
    »He, höre ich da so etwas wie Optimismus aus deinen Worten? Weißt du mehr?«
    »Nein, leider nicht. Deshalb habe ich dich auch angerufen. Mallmann, Costello und die anderen Blutsauger haben sich verkrochen. Typen wie der Mafiaboß kennen genügend Verstecke. Aber London ist verdammt groß. Wir könnten Jahre suchen, ohne
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