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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton
Autoren: Unbekannt
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Das Mädchen Siebenton
     
    Sie geht ihren Weg – im Zeichen von Shaogen-Sternlicht
     
    von Horst Hoffmann
     
    Das unheilvolle Wirken einer bislang noch unbekannten Macht hat ein gigantisches Projekt sabotiert: Wie es aussieht, sind alle Heliotischen Bollwerke zerstört worden. Die wabenförmigen Raumstationen, die verschiedene Galaxien unter dem Dach der Koalition Thoregon miteinander verbinden sollten, existieren nicht mehr.
    Das hat für die Menschheit unter anderem zur Folge, daß zwei Teile der Erde durch hyperphysikalische Vorgänge in andere Galaxien „verschlagen" worden sind. An ihrer Stelle erheben sich an zwei Stellen Terras nun sogenannte Faktorelemente.
    Eines davon steht bei Kalkutta, in seinem Innern befinden sich Gebäude der Nonggo. Das andere steht in Terrania - und aus seinem Innern haben die barbarischen Dscherro die Hauptstadt der Erde mit ihrem Terror überzogen. Wo sich die „ausgetauschten" Menschen aus Terrania derzeit aufhalten, weiß niemand. Der verschwundene Teil Kalkuttas jedenfalls hat sich im Bereich des Teuller-Systems materialisiert, im Herzen der Nonggo-Zivilisation.
    Von dort aus bricht Perry Rhodan zu einer großen Expedition auf. Er will zur Galaxis Shaogen-Himmelreich, zu den mysteriösen Baolin-Nda. Bei diesen Konstrukteuren der Heliotischen Bollwerke will er weitere Informationen über Thoregon-Zusammenhänge erlangen.
    In dieser Galaxis wächst ein Wesen heran - es ist DAS MÄDCHEN SIEBENTON ...  
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Siebenton - Die junge Frau aus dem Volk der Mönche durchlebt ein ereignisreiches Dasein.  
    Watyon - Der Priester mischt sich nicht nur einmal in Siebentons Leben ein.  
    Kollwan - Der Archäologe forscht nach den Hinterlassenschaften der Tessma.  
    Hentele - Eine der besten Freundinnen Siebentons.  
    Tseekz - Ein Kommandant der Caliguren.  
    1.
     
    Siebenton, 45 Jahre
    Die Kolonne
     
    Sie Wußte genau, wann es kam. Dennoch überraschte es sie immer noch aufs neue. Auch wenn sie die Minute ahnte und darauf wartete, wenn sie sich schon zum Gebet niedergekniet hatte - es traf sie immer wieder bis ins Allerinnerste, in die Seele, in den Kern allen Denkens.
    Es fuhr mitten in sie hinein. Ihr wurde heiß und kalt. Es berührte sie, und sie hatte das Gefühl, daß das Licht bis in ihre letzte Zelle drang und sie bis zum tiefsten Gedanken durchleuchtete.
    Es dauerte nur einen Augenblick, aber für Siebenton war es wie eine kleine Ewigkeit. Als es bereits längst vorbei war, hörte sie sich ihre Gebete murmeln und um Vergebung für alle bösen Taten flehen, die sie seit dem letzten Licht getan hatte oder auch nicht. So genau konnte das kein Mönch wissen. Auch wer sich streng an alle Gebote hielt und versuchte, in Tun und Denken nicht zu sündigen, konnte fehlen.
    „Was ich an Gutem getan habe, dafür danke ich dir, Sternlicht", sprach sie die gängige Formel, die jeder für sich in Einzelheiten abwandeln konnte. „Und was ich Schlechtes getan haben mag, dafür bitte ich demütig um Vergebung."
    Sie hielt noch einige Momente lang den breiten Kopf gesenkt, der so flach war wie der gesamte Körper.
    Dann richtete sie sich auf und lächelte glücklich.
    Das Shaogen-Sternlicht hatte sie erfaßt und geprüft. Dies geschah alle siebzig Stunden, und solange dies so war, war ihre Welt in Ordnung. Keine Arbeit, keine Krankheit konnte so schlimm sein, um nicht vom Bewußtsein erhellt zu werden, Teil des Großen Ganzen zu sein, des Sternlichts, und eines Tages ins Tod-Erleben einzugehen.
    „Genug gefaulenzt!" rief sie ihren beiden Gefährtinnen zu, die noch im Staub des Ackerbodens knieten.
    „Die Arbeit muß getan werden. Wir sind noch immer hinter dem Plan zurück. Bevor es dunkel wird, muß diese Fläche bepflanzt und bewässert sein."
    „Warum, Siebenton?" fragte Oriwad. „Wird es denn nicht regnen? Es regnet fast jede Nacht."
    „Es hat seit dreiundzwanzig Tagen nicht mehr geregnet", erwiderte Siebenton geduldig, während sie mit ihren dreifingrigen Händen in den Kleincontainer griff und zwei Towambur-Pflanzen herausnahm.
    „So lange ist das schon her?" wunderte sich Greine, mit 98 Jahren die jüngere ihrer Freundinnen.
    Oriwad war bereits 127 Jahre und wartete eigentlich täglich darauf, daß sich ihr Geschlecht änderte.
    Siebenton dachte, auch wenn sie sich über die Einfältigkeit der Frauen manchmal ärgerte, traurig daran, daß sie ihr als Gefährtin dann fehlen würde. Was hieß Gefährtin? Sie war, mit Greine zusammen, wie eine
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