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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Er blieb stehen, drückte seinen Rücken durch und legte den Kopf zurück.
    Tyra hatte ebenfalls bemerkt, daß mit ihm etwas nicht stimmte.
    Auch sie ging keinen Schritt mehr. Sie stand in Mallmanns Nähe und starrte ihn verwundert an.
    Der Vampir schüttelte sich. Eine sehr kurze Bewegung nur, dann riß er seinen Mund auf.
    Ein Schrei wehte aus ihm hervor. Nein, es war kein richtiger Schrei. Es war schon ein Heulen, das bestimmt nicht zu einem Menschen paßte, eher zu einem Wolf, der in dunkler Nacht den Mond anheulte. Mallmann brüllte etwas hinaus, das er nicht mehr an sich halten konnte. Costello sah ihn im Profil. Auch dabei war zu erkennen, wie stark sich sein Gesicht verzerrt hatte.
    Er zitterte. Die Arme hatte er angewinkelt und etwas vorgestreckt. Die Hände waren zu Fäusten geballt. Ab und zu ruckten sie vor und dann wieder zurück. Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht mehr normal werden. Er trampelte mit beiden Füßen, duckte sich dann, so daß es wirkte, als wollte er sich zu Boden werfen.
    Aber er blieb auf den Beinen. Nur seine Haltung hatte sich verändert. Sehr weit beugte er den Oberkörper vor, als bestünde dieser aus Gummi. Er schrie noch immer, und dann zuckte sein Kopf in die Höhe. Er drehte ihn nach rechts, so daß er jetzt durch die Tür schauen konnte und Costello anvisierte.
    Der Mafioso wußte nicht, was passiert war. Er hockte starr in seinem Rollstuhl, wobei er nicht in der Lage war, dem Blick des anderen standzuhalten.
    Mallmann glotzte ihn an. Er schüttelte den Kopf. Das D auf seiner Stirn schien zu tanzen, weil die Haut dort zuckte. Es hatte eine noch intensivere Farbe angenommen.
    Endlich konnte er sprechen, und seine Worte galten einzig und allein Costello. »Deine Schuld!« keuchte er. »Es ist einzig und allein deine Schuld, denn du hast ihn gewarnt!«
    Costello wußte nicht, was Dracula II meinte. »Mo… Moment mal, wen soll ich gewarnt haben?«
    »Sinclair!«
    »Ich habe nur mit ihm gesprochen«, verteidigte sich Costello.
    »Ja, das hast du!« flüsterte Mallmann. »Du hast nur mit ihm gesprochen, nicht mehr. Aber ich weiß es besser. Dieses Sprechen hat ihn gewarnt. Du solltest Sinclair kennen, verflucht. Du solltest wissen, wozu er fähig ist und daß er denken kann. Das alles solltest du wissen, Costello, aber du hast die Regeln nicht beachtet, und Sinclair hat bewiesen, was er kann.«
    Costello ahnte schon etwas. Trotzdem wollte er die Antwort aus Mallmanns Mund hören. »Was ist denn geschehen?«
    »Vernichtet!« keuchte der Supervampir. »Sinclair hat beide vernichtet. Kesslee und auch Tronk. Brutal zerstört. Sie leben nicht mehr. Es ist vorbei. Ich kann sie abschreiben.«
    Logan Costello spürte den Haß, der ihm entgegenschlug. Er merkte, daß es nichts brachte, wenn er versuchte, sich zu verteidigen. Ausreden würde Mallmann nicht gelten lassen, und deshalb hielt Costello lieber den Mund.
    Auch Tyra hatte zugehört. Es dauerte seine Zeit, bis sie es richtig begriffen hatte. Dann jagte ein Schüttelfrost durch ihren Körper.
    Auch sie schrie ihre Wut hinaus. Hoch, spitz, schrill und sirenenhaft. Der Laut hallte durch den alten Bau. Er brach sich an den Wänden und schuf schaurige Echos. Sie konnte ihre Wut nicht unter Kontrolle halten, bückte sich, riß einen der Untoten in die Höhe und schleuderte ihn gegen eine Wand. Er klatschte wie ein Bündel Lumpen dagegen, landete auf dem Boden und blieb dort zunächst liegen.
    Costello wunderte sich. Sie hatte an diesen beiden gehangen.
    Eine Art von Freundschaft zwischen Blutsaugern, das wollte ihm allerdings nicht in den Kopf.
    Sie wollte auch gegen Mallmann angehen, der aber starrte sie nur an, und so war sie ruhig.
    »Ich habe es gespürt!« keuchte Dracula II. »Sie gehörten mir. Sie stammten aus meiner Welt. Ich habe meine Hand schützend über sie gehalten, und ich habe sie vorbereitet. Sie wollten Sinclair. Sie wollten ihn bis auf den letzten Blutstropfen aussaugen, aber er kam ihnen zuvor. Und nur, weil du ihn indirekt gewarnt hast, Costello.«
    »Ich habe nur angerufen!« verteidigte er sich lahm.
    »Ja, das hast du. Aber er wußte plötzlich Bescheid, verdammt! Das darfst du nicht vergessen. Er ahnte etwas und hat sich darauf einstellen können. Du hast ihn wachgemacht, und wir haben zwei starke Freunde verloren.« Mallmann reagierte wie ein Mensch, als er mit dem Finger auf sich zeigte. »Hier in meiner Brust habe ich es gespürt. Ich merkte, wie sie starben, und es war verdammt schlimm. Sie sind einfach
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