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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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sagen.
    Es war keine Schwierigkeit für mich, die Treppe zu erreichen, die aufs Ufer führte. Ich stieg die leicht rutschigen Stufen hoch und fand mich in einem für die Vampire idealen Gelände wieder, denn es war dunkel und menschenleer.
    Es stand das Hinweisschild in der Nähe, auf dem die Ankunftsund Abfahrtszeiten der Schiffe aufgeführt waren. Ein leeres und verrammeltes Kassenhäuschen stand ebenfalls dort und auch zwei am Boden befestigte Wartebänke.
    Ansonsten hielt sich kein Mensch auf diesem pierähnlichen und nachtdunklen Gelände auf. Ein Weg führte von hier aus in das angrenzende Industriegebiet hinein. Es gab so gut wie kein Licht.
    Hier standen auch keine Container. Dafür ragten die hohen Mauern alter Lagerhäuser hoch. Der Weg, den ich ging, war zwar gepflastert, wies jedoch schon starke Lücken auf, und ich mußte achtgeben, damit ich nicht in die Löcher hineintrat.
    Der Fluß blieb hinter mir zurück. Ich hielt natürlich die Augen offen, weil ich damit rechnete, daß sich die Geschöpfe der Nacht noch in der Nähe aufhielten. Schließlich wußte ich nicht, wann sie ihr Boot verlassen hatten. Vor zehn Minuten, vor einer halben Stunde?
    Jedenfalls hatten sie es verlassen, und ich machte mir Gedanken über ihren weiteren Weg.
    Wie waren sie weggekommen? Wo befand sich ihr nächstes Ziel?
    Was genau hatten sie vor? Wem wollten sie das Blut aussaugen?
    Menschen gab es nicht in der Nähe.
    Im Schatten einer Lagerhallenwand blieb ich stehen. Ich mußte etwas tun, was mir überhaupt nicht paßte, doch es ging leider kein Weg daran vorbei.
    Für mich hatte sich die Erfindung des Handys allmählich zum Segen entwickelt. Eine Telefonzelle entdeckte ich weit und breit nicht. Ich rief Sir James an.
    Der meldete sich sofort.
    »Ich bin es, Sir!«
    »Und? Ihre Stimme schwingt nicht eben vor Begeisterung. Haben Sie einen Fehlschlag erlitten?«
    »Das nicht, Sir. Oder nur indirekt. Wir waren auf der richtigen Spur, und ich habe auch das Boot gefunden, mit dem die Vampire über die Themse gefahren sind. Nur war es leer.«
    Sir James fluchte selten, jetzt aber tat er es. »Zu spät gekommen, also.«
    »Leider.«
    Er stellte zwei Fragen auf einmal. »Wo sind Sie jetzt, und was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich kann ja nichts machen. Das ist das Schlimme daran. Ich komme mir vor wie abgeschoben. Die Blutsauger haben längst das Weite gesucht und sind bestimmt unterwegs zu ihren neuen Zielen.«
    »Das hieße dann: Großalarm für unsere Beobachter.«
    »Meine ich auch. Wir müssen einfach warten, bis sie sich zeigen und dann sehr schnell sein. Dabei ist die Umgebung hier ideal für sie. Finster, leer…«
    »Und was ist mit den Menschen?«
    »Habe ich keine gesehen.«
    »Gut, John, ich kann Ihnen auch keinen Rat geben, aber ich werde mich wieder bei Ihnen melden. Zunächst werde ich die anderen warnen. Sie sollen noch mehr aufpassen. Geben Sie mir Ihre Position durch. Wir müssen von dort aus anfangen. Ich dachte mir, daß sie auf ihrem Weg wohl das nächstliegende Ziel in Angriff nehmen, das Costello gehört.«
    »Ausgezeichnet, Sir.« Ich gab ihm meine Position durch, und er bat mich, noch dranzubleiben. Es war klar, daß er auf der Liste nachschauen würde, und es dauerte auch nicht lange, bis er sich wieder meldete.
    »Tut mir leid, aber es ist keine Gegend, in der Costello ein Lokal eröffnet oder gekauft hat. Die liegen alle weiter westlich. Ziemlich weit sogar. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Untoten zu Fuß unterwegs sind oder einen Bus nehmen.«
    »Sie werden möglicherweise in Autos umgestiegen sein.«
    »Das denke ich auch.«
    »Dann werde ich auch nicht länger hier in der Gegend bleiben und mir ein Taxi nehmen. Sollte nichts passieren, werde ich ins Büro kommen, ansonsten bitte ich um einen schnellen Anruf.«
    »Worauf Sie sich verlassen können, John.«
    Mein Ärger war noch nicht verschwunden. Ich kam mir vor wie aufs Abstellgleis geschoben. Zwar hatte ich die Spur aufnehmen können, aber sie war einen Moment später auch wieder abgebrochen. Sie erneut zu finden, war nicht eben einfach.
    Vor Wut hätte ich beinahe gegen die Wand neben mir getreten, aber das brachte auch nichts. Jetzt war es wichtig, ein Taxi zu finden.
    Im Film klappt das immer so gut. Wenn es dort jemand eilig hat, braucht er nur nach draußen zu gehen und schon rollt ein Wagen heran, dem er winken kann.
    Bei mir klappte das nicht. Zudem hielt ich mich an einer einsamen Stelle auf, obwohl eine große Attraktion der Stadt nicht
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