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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Tower Bridge in dieser klaren Luft ab. Bilder wie geschaffen für eine Postkarte des nächtlichen London.
    Bauten, Fabriken und historische Gebäude an den Ufern reihten sich aneinander. Dafür hatten die Vampire keinen Blick. Mallmann schipperte in Richtung Osten der Tower Bridge entgegen und damit auch den Werftanlagen. Er hatte sich genau ausgerechnet, wo er anlegen wollte. Die Werften waren ein gutes Gelände. Nicht alle waren noch in Betrieb. Es gab genügend stillgelegte und dementsprechend einsame Flecken.
    Nach wie vor leuchteten auf dem Boot keine Positionslichter. Wie ein mit Blutgespenstern besetztes Geisterschiff fuhren die Kreaturen immer weiter.
    Andere Schiffe kamen ihnen entgegen. Sie spürten den Wellenschlag. Manchmal hörten sie auch Stimmen von den fremden Decks zu ihnen herüberhallen. Dann stieg die Nervosität und die Gier der Vampire an. Stimmen bedeuteten Menschen, und Menschen verhießen Blut.
    Das Wasser umgurgelte und umschmatzte den Bootskörper. Näher und näher rückte das erleuchtete Gebilde der Tower Bridge.
    Das Licht wurde auch auf das Wasser geworfen und würde Mallmanns Boot mit seinem Schein umfangen.
    Dracula II wußte zudem, daß auch um diese Zeit die Flußpolizei unterwegs war. Er durfte diesen Leuten auf keinen Fall auffallen. Er wollte es nicht schon jetzt zu einer Konfrontation kommen lassen.
    Hier auf dem Wasser wären sie einfach zu sehr eingeengt gewesen.
    Sie hatten Glück. Wie ein langer Schatten mogelte sich das Boot unter der Brücke durch. Es fiel nicht auf. Kein Suchscheinwerfer erfaßte es. Das Schicksal stand auf der Seite der Blutsauger.
    Das war günstig. Mallmann grinste. Die Tower Bridge lag hinter ihnen. Der Fluß hatte es gut mit ihnen gemeint. Sein Teppich aus Wasser und Wellen schützte sie.
    Jetzt gerieten sie in die Nähe der Docks. Sie fuhren allerdings auch an den zu dieser Zeit leeren Anlegestellen der Ausflugsschiffe vorbei. Die Lichter blieben allmählich zurück. Industrieanlagen ragten an den Ufern auf.
    Eine dieser leeren Anlegestellen hatte sich Mallmann schon zuvor ausgesucht. Eine Treppe war in die Betonböschung hineingebaut worden. Ketten hingen aus dem Beton hervor und ragten tief in das Wasser hinein.
    Mallmann steuerte geschickt. Er nutzte beim Andocken den Schwung der Wellen aus und lauschte den dumpfen Geräuschen, als die Bordwand über alte Autoreifen kratzte.
    Er stellte den Motor ab.
    Das Boot schaukelte auf den Wellen. Mallmann verließ seinen Bereich. Er mußte sich beeilen und beförderte einen im Weg stehenden Blutsauger mit einem Schlag zur Seite. Ein Tau lag schon bereit. Mallmann packte es und schleuderte es zielsicher durch einen Eisenring, der von der Betonwand in einem entsprechenden Winkel vorstand. Er benötigte schon fast übermenschliche Kräfte, um das Boot allein zu vertäuen. Er schaffte es, denn er war ein Vampir und kein Mensch.
    Fertig!
    Er drehte sich.
    Costello fuhr seinen Rollstuhl aus dem Steuerstand. Für Mallmann war er so etwas wie ein Joker.
    Tyra stand jetzt ebenfalls bei ihm. »Wo stehen die Autos?« fragte sie.
    »Kommt mit, es ist alles bereit!«
    Sie gingen von Bord. Keine schwankenden Gestalten mehr. Jeder wußte, worum es ging. Kreaturen, die aussahen wie Menschen, die bewaffnet waren wie Menschen, die trotzdem keine waren, sondern düstere, seelenlose Geschöpfe, die London in eine Hölle verwandeln wollten…
    ***
    Der Chef des kleinen, aber schnellen und wendigen Polizeikreuzers hieß Toby McCloud. Er begrüßte mich mit festem Handschlag und einem kantigen Lächeln.
    »Willkommen an Bord, Mr. Sinclair.«
    »Danke.«
    Außer ihm waren vier weitere Kollegen an Bord. Man hatte mir das Boot unter anderem empfohlen, da es bestens ausgerüstet war.
    Abgesehen vom Radar fand ich an Bord die modernsten Kommunikationsmittel, und das war wichtig.
    Ich war allein. Wir hatten uns an den Plan gehalten und verschiedene Positionen bezogen. So überwachten Bill, Jane, Suko und auch Karina Grischin die Etablissement, die Costello gehörten und in denen er sich auch des öfteren aufgehalten hatte.
    Unterstützung hatten wir durch die Männer des Sonderkommandos erhalten. Im Gegensatz zu meinen Freunden war ihre Mobilität eingeschränkt. Sie sollten sich zunächst darauf beschränken, die Objekte zu überwachen.
    Ich war an der Hauptstelle der River Police zugestiegen, und McCloud wartete darauf, in welche Richtung er fahren sollte. Darüber hatten wir uns natürlich Gedanken gemacht. McCloud kannte den Fluß
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