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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Jetzt war Shao hellwach. Sie lag auf dem Rücken und schaute zur Decke. »Klar, das ist furchtbar. Aber bist du auch sicher, daß sie London in eine Vampirhölle verwandeln wollen?«
    »Gut gesagt.«
    »Das stammt nicht vor mir. Du hast davon gesprochen, bevor wir zu Bett gegangen sind. Du hast sie ja in all ihrem Schrecken ausgemalt.«
    »Die ich nicht allein befürchte.«
    »Sicher, John sieht es ebenso. Das weiß ich alles. Aber wir müssen zurechtkommen. Noch ist nichts passiert. Ich glaube auch nicht, daß sie schon in dieser Nacht unterwegs sind. So komisch es sich anhört, Suko, auch Vampire müssen sich erst ein- oder umgewöhnen. Costello wird sie nicht schon jetzt auf Bluttour geschickt haben.«
    »Das weiß ich alles nicht, Shao. Ich denke nur, daß Costello ebenfalls zu einem Vampir geworden ist. Er hat hier sowieso nicht mehr das große Sagen. Jetzt ist Dracula II an der Reihe. Er hat das Kommando übernommen. Erst hat er Costello in Sicherheit gewiegt, hat ihm eine Partnerschaft vorgegaukelt und hat dann zugeschlagen. Er hat seine Pläne durchgesetzt und den Mafiaboß nur als Mittel zum Zweck benutzt. Da braucht er sich nichts mehr vorzumachen und wir uns auch nicht.« [1]
    »Gut, Suko. Ich habe dir jetzt zugehört. Nun frage ich mich, was du unternehmen willst.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Dann versuche endlich, noch ein paar Stunden zu schlafen.«
    Nach diesem Vorschlag tat Suko genau das Gegenteil, denn er richtete sich auf. Für eine Weile blieb er im Bett sitzen, den Blick starr in die Dunkelheit gerichtet. Es war nicht so dunkel, als daß ihn Shao nicht hätte sehen können. Er wirkte äußerlich ruhig. In seinem Innern aber tobte ein Vulkan. Einer wie er konnte es einfach nicht hinnehmen, daß eine kleine Armee von Vampiren versuchte, sich in London auszubreiten und dabei immer mehr Menschen ins Verder- ben zu reißen. Daß er keine Ruhe fand, war natürlich.
    Mit einem gezielten Schwung drehte er sich um und stand auf.
    »He, was ist los?« fragte Shao, bevor sie das Licht einschaltete.
    Suko stand neben dem Bett und schaute sie an. »Ich kann nicht schlafen. Ich werde rüber zu John gehen. Ich muß einfach mit ihm sprechen. Sollen wir wetten, daß es ihm ebenso ergeht?«
    »Die Wette würde ich verlieren.«
    »Das denke ich auch. Es kann ja sein, daß wir beide zu einem vorläufigen Ergebnis gelangen. Möglich ist alles. Vielleicht fällt dem einen was ein, an das der andere nicht gedacht hat.«
    Shao mußte zugeben, daß Suko ihr in diesen Momenten fast fremd vorkam.
    Er drehte sich um. Suko trug einen Schlafanzug, der aus einer Jacke und einer kurzen Hose bestand. Der Stoff schimmerte in einem dunklen Grün. Ein Bademantel hing in Griffweite. Suko holte ihn vom Haken und streifte ihn über.
    Shao strich ihr langes Haar zurück. Die dunkle Flut breitete sich auf ihren Schultern aus. »Bleib aber nicht zulange. Die nächsten Tage werden kein Zuckerschlecken.«
    »Weiß ich, Shao.« Er schlüpfte in seine flachen Treter und verließ das Schlafzimmer, in dem sich Shao seufzend wieder zurücklegte.
    Sie wußte ja, mit wem sie zusammen war. Und daß es verdammt nicht einfach war, ein derartiges Leben zu führen. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die zurücksteckten. Aber sie mischte sich auch nicht ein, wenn es nicht unbedingt sein mußte. Da war sie schon diplomatisch. Zu oft war auch sie mit in das Grauen hineingezerrt worden. Außerdem brauchte sie nur an ihre eigene Herkunft zu denken, um für Suko Verständnis zu haben.
    Er hätte nur nach nebenan zu telefonieren brauchen. Das hatte er sich ausgeredet. Das Gespräch von Auge zu Auge war besser.
    Vor der Tür blieb er noch einmal stehen und strich durch sein kurzgeschnittenes dunkles Haar.
    Erst dann öffnete er.
    Der erste Schritt in den Flur. Es war eigentlich wie immer und trotzdem ganz anders, denn zu einem zweiten Schritt kam Suko nicht. Er hatte seinen Kopf nach rechts gedreht und wollte auch in die Richtung gehen, als er die beiden Fremden sah.
    Suko hatte nicht durch die Hilfe seines Stabs die Zeit angehalten.
    Dennoch kam es ihm vor, als hätte sich die Umgebung verschoben oder verändert. Alles war plötzlich anders. Die zwei Fremden wirkten nicht eben wie Besucher. Sie standen Johns Tür gegenüber und in Haltungen, die darauf schließen ließen, daß sie bereit waren, vorzulaufen und die Tür aufzurammen.
    Er hatte sie gesehen, sie bemerkten ihn.
    Drehten die Köpfe, waren durch Sukos Auftauchen von ihren Plänen abgelenkt worden
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