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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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zunächst einmal abzuwarten.«
    »Was genau, Sir?« fragte ich.
    Er trank zunächst einen Schluck Kaffee. Dann gab er einen Bericht ab, sonst war es immer umgekehrt. Man hatte eine Sondertruppe gebildet und sie zur Observation der Objekte ausgesucht, von denen man wußte, daß sie Costello gehörten. Es waren vor allen Dingen Lokale, die unter Beobachtung standen. Und zwar so, daß es nicht auffiel, wie Sir James noch besonders betonte. Zu Costellos Machtbereich gehörte auch ein Geflecht zahlreicher kleiner und mittlerer Firmen. Sie alle unter Kontrolle zu halten, war unmöglich, zudem sollte es nicht auffallen. Sir James jedenfalls ging davon aus, daß sich die Blutsauger auf die Objekte konzentrierten, in denen sich bei Dunkelheit die meisten Menschen aufhielten. Das waren eben die Bars, Discos und diversen Lokale.
    »Was ist mit den Rotlichtbezirken?« fragte Suko.
    »Sie werden auch kontrolliert. Dafür sorgen die Besatzungen der Streifenwagen.«
    »Die nicht eingeweiht worden sind, denke ich.«
    »Stimmt, Suko. Es wissen nur die wenigsten Bescheid. Selbst nicht die Männer, die die Lokale unter Kontrolle halten. Was würden sie wohl sagen, wenn sie nach Vampiren Ausschau halten müßten? Die würden uns für verrückt erklären. Aber sie werden sich melden, wenn ihnen etwas auffällt. Und sie haben die Order, nicht selbst einzugreifen, sondern uns Bescheid zu geben. Glücklicherweise konzentrieren sich Costellos Lokale innerhalb eines Bezirks, wobei Soho mit eingeschlossen ist. Da können wir eigentlich recht schnell sein.«
    »Theoretisch«, murmelte ich.
    Die Antwort paßte Sir James nicht. »Alles ist noch Theorie, John«, sagte er schärfer als gewöhnlich. »Nur Sie beide hier haben einen Teil der Praxis erlebt, aber Sie konnten auch nichts ändern. Damit will ich Ihre Erfolge nicht schmälern«, gab er sich wieder versöhnlicher. »Denn zwei vernichtete Vampire weniger ist auch etwas.«
    »Aber nicht genug.«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Was haben denn die Kollegen an Unterlagen in Costellos Haus gefunden?« wollte Suko wissen.
    Sir James hüstelte gegen seinen Handrücken. »Einiges«, erklärte er. »Ob es für uns in diesem Fall verwertbar ist, muß sich noch herausstellen. Jedenfalls haben sie Anweisungen bekommen, sich Zeit zu lassen. Auch wenn Beweise vorliegen, sollten sie auf keinen Fall übereifrig eingreifen. Ein weiteres Problem ist der Tresor in Costellos Keller. Ein Schrank, für den wir erst Spezialisten holen müssen, um ihn öffnen zu können. Aber das sollte uns nicht weiter berühren. Für uns sind und bleiben die Vampire wichtig.«
    »Die sich noch versteckt halten«, sagte ich und deutete auf das Fenster. »Tageslicht gefällt ihnen nicht. Sie werden warten, bis es dämmrig geworden ist.«
    »Haben Sie einen Hinweis erhalten, John?«
    »Nein, Sir, nein. Wir wissen ja nicht, was Costello alles gehört hat. Deshalb setzten wir Hoffnungen auf die Kollegen, die seine Unterlagen durchforstet haben. Wie ich jetzt von Ihnen hörte, sind sie auch nicht ans Ziel gelangt.«
    »Leider nicht. Es wird auch noch etwas dauern, bis wir soweit sind. Zu lange, in unserem Fall.«
    Daß Glenda nebenan telefonierte, bekamen wir nur am Rande mit. Ich berichtete Sir James, daß wir auch Jane und die Conollys gewarnt hatten, was er als positiv einstufte. »Dann gehen Sie davon aus, daß Mallmann es auf Sie und Ihr Umfeld abgesehen hat, John?«
    »Das sehen wir so.«
    »Bleibt Karina Grischin als letzte Hoffnung«, sagte Suko.
    Glenda hatte ihn gehört. An der Tür stehend meldete sie, daß Karina eingetroffen war.
    »Gut«, sagte ich, »das ist sehr gut.«
    Meine Bemerkung gefiel Glenda nicht. Sie bedachte mich mit einem patzigen Blick.
    »Erhoffen Sie sich von ihr besondere Aussagen?«
    Ich nickte Sir James zu. »Es ist ein Strohhalm, nicht mehr, das gebe ich gern zu. Aber Karina ist über einen Monat in seiner unmittelbaren Nähe gewesen. Es könnte ja sein, daß sie etwas aufgeschnappt hat, das für uns wichtig ist. Sei es nur eine nebenbei abgegebene Bemerkung, eine Kleinigkeit, wie auch immer. Wir können hier nicht herumsitzen und warten, bis es dunkel wird.«
    Sir James war nicht so optimistisch. »Ich denke anders darüber, lasse mich aber gern positiv überraschen.«
    Das war auch unsere Meinung. Wir hatten kleine Erfolge erlebt.
    Die allerdings reichten nicht aus, um den Frust in uns aufzufressen.
    Noch immer gab es einfach zu viele Unwägbarkeiten. So konnten wir nur hoffen, daß Karina Grischin
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