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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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vorstellen, daß Logan Costello zu einem Vampir geworden ist.« Sie schüttelte sich.
    »So etwas will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Es ist schwer, ich weiß. Aber Costello hat mich selbst angerufen und es mir gesagt.«
    Glenda konnte nicht mehr auf ihrem Stuhl sitzenbleiben. Sie mußte aufstehen und ging durch das Büro. »Das ist ja alles gut und schön oder auch nicht, aber ich stelle mir die Frage, warum Mallmann das getan hat. Was hat er davon, wenn er Costello zu einem Untoten macht? Wäre er anders nicht wichtiger für ihn?«
    »Das weiß ich nicht, Glenda. Wir kenne seine Pläne nicht. Wir können nur auf Vermutungen bauen. Die Vorstellung, daß Costellos Männer zu Vampiren geworden sind, ist nicht eben angenehm. Sie werden noch brutaler vorgehen. Sie werden keine Rücksicht kennen, weil Mallmann ihnen eingeimpft hat, daß sie unbesiegbar sind. Zumindest fühlen sie sich so.«
    Glenda war vor mir stehengeblieben und stemmte ihre Hände in die Hüften. »Das ist doch Wahnsinn. Damit kommt er nicht durch. Er kann sein Imperium nicht mehr behaupten und…«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hast mich nicht richtig verstanden. Er will es auch nicht mehr straff durchorganisiert haben, stelle ich mir vor. Was er will, entspricht dem, was auch ein Will Mallmann möchte. Einfach das Chaos. Die Vampirhölle London. Er will London mit der Brut überschwemmen. Da ist Costello so etwas wie eine Speerspitze. Wir müssen davon ausgehen, daß er seine Kreaturen losschickt, sobald es dunkel geworden ist.«
    »Wie viele sind es denn?« fragte Glenda flüsternd.
    »Das weiß ich nicht. Allerdings müssen wir uns auf einige einstellen. Wenn jeder von ihnen zum Biß kommt und andere Menschen zu Vampiren macht, verdammt, ich darf mir gar nicht vorstellen, was dann geschehen wird. Keiner von uns weiß, wo sie beginnen werden. Wir können uns da nur auf Vermutungen verlassen. Er kann sie in seine Bars, Lokale und Discos schicken, er kann sich innerhalb einer Nacht eine kleine Blutarmee aufbauen. Da male ich nicht den Teufel an die Wand, das ist tatsächlich meine Überzeugung.«
    »Meine mittlerweile auch«, gab Glenda zu. »Dann können wir nur eine Schadensbegrenzung versuchen.«
    »Klar.«
    »Und wie?«
    »Ich denke, daß sich darüber auch Sir James schon seine Gedanken gemacht hat.«
    »Er war schon hier. Wird gleich zurückkommen, weil er eine Konferenz einberufen hat. Wenn man ihn sieht, dann kann man den Eindruck haben, daß der Busch schon brennt.«
    »So ist es auch, Glenda.« Ich holte mir endlich einen Kaffee. »Da wäre noch etwas. Wir bekommen gleich Besuch von einer Karina Grischin…«
    »Ist das nicht Costellos Leibwächterin?«
    »Genau.«
    »Und was will sie hier?«
    »Uns helfen.«
    Glenda schob ihre Unterlippe vor. »Kann sie das denn?«
    »Ich hoffe sehr. Schließlich war sie nahe genug daran an Costello. Könnte ja sein, daß ihr noch etwas einfällt. Und sie ist wirklich gut, sage ich dir.«
    »Auch hübsch?« fragte Glenda etwas frustriert.
    Ich lachte. »Was du immer denkst. Ja, sie sieht ganz gut aus. Aber ein Verhältnis habe ich nicht mit ihr, wenn du das vielleicht gemeint hast.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Man sah es dir nur an.« Ich nahm die Tasse mit ins Büro, wo Suko bereits wartete. Er war dabei, einige Berichte durchzuschauen, die uns auf die Schreibtische gelegt worden waren. Das dünne Papier der Faxe knisterte zwischen seinen Fingern. »Da ist nichts zu machen, John. Was hier auf dem Schreibtisch liegt, ist alles normal. Es gab in der letzten Nacht keine außergewöhnlichen Vorfälle, die auf Aktivitäten irgendwelcher Vampire hinweisen. Damit kann ich dir nicht dienen.«
    »Zum Glück nicht.«
    »Willst du sie auch lesen?«
    Ich winkte ab und setzte mich. »Nein, laß mal. Ich bin gespannt, ob Sir James etwas erreicht hat.«
    »Außerdem muß Karina noch kommen.«
    »Die wird auch ihre Probleme mit dem Verkehr gehabt haben.«
    Es kam tatsächlich jemand. Aber nicht sie, sondern Sir James. Wir hörten seine Stimme aus dem Vorzimmer, und wenig später war er bei uns. Die Ränder unter seinen Augen waren nicht zu sehen, da das Gestell der Brille sie verdeckte. Einen frischen Eindruck machte er allerdings nicht. Er ließ sich auf einen dritten Stuhl fallen, und Glenda brachte ihm eine Tasse Kaffee. Das kam bei Sir James nur äußerst selten vor.
    Er schaute uns durch die Gläser der Brille an. »Wir haben getan, was wir konnten, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als
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