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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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Kind lebt. Das ist nicht dasselbe."
    „Nein? Du hast jemanden verloren, der ein Teil von dir war. Das ist für mich Trauer. Ich wünschte nur, du hättest mir soviel vertraut und es mir eher gesagt. Habe ich irgend etwas gesagt oder getan, dass du auf den Gedanken kamst, ich würde es nicht verstehen?"
    „Nein. Ja." Er berührte einen Pinienzweig, und Dutzende Eiskristalle tanzten in der Sonne. Er sah sie nicht. „Herrje, Kirstin, du verwirrst mich." Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich habe nicht befürchtet, dass du es nicht verstehen würdest. Es ging eigentlich nicht um das Kind, von dem du nichts erfahren solltest. Es ging um mich. Du solltest nicht erfahren, was für ein Mensch ich war."
    Kirstin nickte. „Du warst unglücklich. Ich kann jetzt noch nicht begreifen, wie du dich auf der Bühne vor so vielen Menschen wohl gefühlt hast. Aber das war gar nicht so schwer, nicht wahr? Für das Publikum hattest du eine Maske. Du wolltest ihnen nur deine Musik geben, sie kamen ja nicht in Kontakt mit dir. Es ist nicht leicht, seine Gefühle offen zu legen, und das muss für einen so schüchternen Mann noch schwerer sein."
    „Es gibt wohl keinen Menschen, der mich als schüchtern bezeichnen würde."
    „Dann kannst du die Leute gut täuschen. Soll ich davon beeindruckt sein? Du bist der schüchternste Mann, den ich je kennen gelernt habe, Gordon Connor." Endlich, dachte sie. Die Spannung in seinen Schultern ließ nach. Er konnte ihr sogar wieder in die Augen schauen. Und die Sehnsucht, die sie in seinem Blick las, war so stark, dass sie erschauerte.
    „Du warst von Anfang an entschlossen, nur Gutes über mich zu denken. Aber ich war nie gut. Ich trage keinen Heiligenschein."
    „Zum Glück", erwiderte sie. „Das letzte, was ich mir wünsche, ist ein Heiliger. Meine Jungmädchenträume habe ich längst ausgeträumt. Früher habe ich mir mal einen Helden

gewünscht, aber den will ich heute nicht mehr. Ich will einen Mann, mit dem ich mich un terhalten kann, der mich so nimmt, wie ich bin, mit dem ich zusammen alt werden kann und... ja, meine Nächte teilen kann. Mir hat jemand gezeigt, wie viel Sinnlichkeit in mir steckt, und die möchte ich nicht mehr missen. Wir alle machen einmal einen kleinen Fehler, das ist nur allzu menschlich. Vollkommenheit suche ich nicht."
    Er lächelte zwar nicht, aber er war längst nicht mehr so verkrampft, bis er plötzlich sagte: „Ich habe nicht nur einen kleinen Fehler gemacht, ich habe einen Fehler gemacht, der große Wirkung auf das Leben eines Kindes hat. Es fällt mir schwer zu glauben, dass du mir das verzeihen kannst."
    „Verzeihen? Ich habe kein Problem damit, Connor." Kirstin schüttelte den Kopf. „Zugegeben, ich habe das bisher aus der Sicht der Frau gesehen. Für eine Frau ist es leicht, sich in die Lage der unverheirateten Mutter zu versetzen. Ich habe mir nie Gedanken gemacht über die Sorgen eines unverheirateten Vaters. Bis ich dir begegnet bin." Sie schaute zu ihm auf. „Ich will dir mal sagen, was ich von der Sache halte. Bestimmt hast du allen Grund anzunehmen, dass deine Tochter glücklich ist und gedeiht. Alle Adoptiveltern, die ich kenne, waren über das Kind, das sie bekamen, überglücklich. Die meisten wünschen sich ein Baby, das sie lieben und für das sie sorgen dürfen. Mit der Zeit vergisst man, dass es nicht das eigene Kind ist, und du kannst fast hundertprozent sicher sein, dass es deiner Tochter gutge ht. Im Gegensatz zu dir. Was machen wir nur mit deinem furchtbaren Schuldgefühl?"
    „Kirstin..."
    Sie wollte sich jetzt nicht von ihm unterbrechen lassen, deshalb fuhr sie unbeirrt fort: „Du erwartest wohl von mir, dass ich dich verurteile. Das kann ich nicht. Ich kannte dich damals nicht. Ich habe dich jetzt erst kennen gelernt und gesehen, wie du dich quälst. Daher weiß ich, was für ein Mensch du bist." Sie hielt kurz inne und fügte hinzu: „Erst durch den Verlust habe ich die Kraft der Liebe kennen gelernt u nd erkannt, was mir wichtig war. Du hast denselben Trauerprozess durchgemacht. Bestimmt bist du nicht mehr derselbe Mann, der du mal warst, Gordon, und wenn du die Scheuklappen abnimmst, erkennst du, wie liebenswert du bist."
    Zunächst sagte Gordon nichts darauf. Er sah sie nur an, so wie er sie bei ihrer ersten Begegnung angesehen hatte... als wäre sie schlicht verrückt. Sie hatte damals geglaubt, er würde sie zurückweisen. Sie glaubte auch jetzt, er würde sie zurückweisen. Aber vielleicht hatte sie ihm wenigstens
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