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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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Dachboden so ein Stück Holz zur Seite schiebst, schwups, da ist dann ein Geheimzimmer, und da sind eine Menge verflucht lustiger..."
    Kirstin traute ihren Ohren nicht. „Amelia Anne! Du sollst nicht fluchen. Wo hast du denn diesen Ausdruck her?"
    „Welchen Ausdruck? Willst du eine Geschichte über eine Prinzessin hören, Gordon? Eine Prinzessin ohne viel Busen, die von Piraten überfallen wurde?"
    Kirstin konnte nur staunen. Es war nicht das erste Mal, dass Mellie verrückte Geschichten erfand oder geheime Freunde herbeizauberte, aber sie verstand nicht, woher sie die Ausdrücke hatte.
    Sie sagte jedoch nichts und folgte den beiden nach unten in die Küche. Gordon hatte Mellie auf den Arm genommen, als wäre sie federleicht. Kakao schien das einzig Wichtige für die beiden. Ihre Tochter behauptete, einen verflucht riesigen Durst zu haben.
    Der Topf auf dem Herd war noch warm. Kirstin schenkte ihnen Kakao ein, während Mellie ununterbrochen Geschichten über eine rothaarige Prinzessin erzählte. Gordon lauschte ihr aufmerksam. Vorher war Kirstin nie aufgefallen, wie ähnlich die beiden sich sahen. Beide hatten leuchtendblaue Augen und eigenwilliges schwarzes Haar. Ein Fremder hätte sie tatsächlich für Vater und Tochter halten können, so wie sie einträchtig beieinandersaßen.
    Schließlich schaute Gordon auf, sah aber nicht Kirstin an. Seit mehr als einer halben Stunde war er ihrem Blick ausgewichen. Er starrte auf die Uhr über der Spüle. „Es kann unmöglich schon elf Uhr sein."
    „Doch ist es. Ich fürchte, das Flugzeug wirst du nicht mehr schaffen, und über die Feiertage bekommst du selbst für alles Gold der Welt keinen anderen Flug." Kirstin spülte die beiden leeren Kakaotassen aus. „Gordon, ich würde Mellie gern nach Hause bringen. Möchtest du mitkommen?"
    Er zögerte. „Ich bin mir nicht sicher."
    Sie aber war sich sicher, denn sie brauchte unbedingt ein paar Minuten mit ihm allein. Mellie konnte sich solange mit ihrem Großvater den weihnachtlichen Vorbereitungen widmen.
    Er müsse seine Brüder verständigen, dass er den Flug verpasst habe, fiel ihm plötzlich ein, und sie ließ ihm Zeit dafür. Danach nahm sie einfach die Geschenke, gab ihm seine Jacke und

führte ihn nach draußen zum Wagen. Während der ganzen Zeit rechnete sie damit, dass er sich ihr widersetzen würde. Doch er blieb schweigsam. Nach seinem Geständnis hatte er wohl keine Lust mehr zu reden und glaubte wo hl, er hätte alles gesagt, was zu sagen war.
    Unterwegs lenkte Mellie ihn zum Glück ab. Kaum hielt Kirstin zu Hause an, da sprang Mellie auch schon aus dem Wagen und rannte zu ihrem Großvater, um ihm von ihrem neuen geheimen Freund zu erzählen. Plötzlich waren sie allein. Das wurde auch Gordon bewusst.
    Kirstin sah, wie er die Hand auf den Türgriff legte, und setzte rasch aus der Einfahrt zurück. Gordon griff nach dem Anschnallgurt. „Wo willst du hin?"
    „In den Wald."
    „Du hast nicht die passenden Sachen an für einen Spaziergang durch den Wald. In dem dünnen Mantel wirst du frieren."
    Es interessierte sie nicht, ob sie fror. Sie wäre in einem Badeanzug durch einen Schneesturm gegangen, hätte sie damit die Spannung vertreiben können, die zwischen ihnen herrschte. Sie wollte an einen Ort, der ihnen etwas bedeutete und wo er sich ihr öffnen würde. Denn eins stand für sie fest: Gleichgültig was geschah, nichts und niemand konnte sie davon abhalten, ihn zu lieben.
    Die Lichtung, wo sie ihr Picknick abgehalten hatten, lag diesmal im strahlenden Sonnenschein. Gordon stieg aus und schob beide Hände in die Taschen. „Kirstin... wenn du mit mir hier hergefahren bist, um Schluss zu machen, war das unnötig. Ich wusste von Anfang an, was du für Kinder empfindest und wie du über einen Mann denkst, der sich so verhält wie ich. Du brauchst mir nicht erst zu sagen, dass es für dich wichtig ist..."
    „Ja, ist es auch", unterbrach sie ihn. Sie zögerte einen Moment, ehe sie leise hinzufügte: „Als ich dich das erste Mal sah, hatte ich den Eindruck, du würdest um jemanden trauern. Und obwohl deine Brüder mir sagten, du seist nur krank gewesen, wurde ich dieses Gefühl nicht los. Jetzt verstehe ich das natürlich. Ich weiß, wie das ist, wenn man jemanden verliert, Gordon. Ich habe Alan und meine Mutter verloren. Davon erholt man sich nicht in einer Woche oder in einem Monat. Das soll auch nicht so sein. Das Leben hätte wenig Sinn, wenn wir unsere Trauer so leicht vergessen würden."
    „Hör zu, mein
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