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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)
Autoren: Alyson Noël
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EINS
    I n dem Moment, in dem ich Aurora erblickte, seufzte ich erleichtert auf, denn ich wusste, jetzt hatte ich eine Verbündete, eine Freundin an meiner Seite.
    Ich war sicher, dass alles gut werden würde.
    Es war die Art, wie ihr Haar schimmerte und glänzte, wie es abwechselnd in allen Tönen von Blond bis Braun und Schwarz bis Rot leuchtete.
    Das Gleiche geschah mit ihrer Haut – sie verfärbte sich von blassem Weiß zu dunklem Ebenholz und zeigte währenddessen sämtliche Zwischentöne.
    Und ihr Kleid, eine wunderschöne gelbe Robe, schimmerte ebenfalls, als wäre es mit Sternschnuppen übersät.
    Obwohl ich sie nicht mehr wie bei unserer ersten Begegnung fälschlicherweise für einen Engel hielt, beruhigte mich ihre funkelnde Erscheinung unglaublich.
    Aber, wie sich herausstellen sollte, gab es keinen Grund, mich zu beruhigen, denn sobald ich einen Blick auf ihre Aura warf – sobald ich bemerkte, wie sich das strahlende Violett zu einem viel dumpferen Farbton veränderte – , tja, da wurde mir klar, dass wir auf gegensätzlichen Seiten standen.

    Es war genauso, wie Bodhi gesagt hatte: Ich hatte eine Menge zu erklären.
    Beschämt senkte ich den Kopf und zwang mich, hinter Bodhi herzuschlurfen, während mein blondes Haar wie ein nutzloser Schutzschild vor meinem Gesicht hing. Und ich nützte diese letzten Augenblicke, um mir die überzeugendsten Entschuldigungen durch den Kopf gehen zu lassen, immer wieder und wieder, wie ein total nervöser Schauspieler vor einer Premiere probte ich in Gedanken meine Geschichte durch.
    Obwohl ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, und obwohl ich hundertprozentig davon überzeugt war, dass es zu einer Katastrophe gekommen wäre, wenn ich nicht gehandelt hätte, und obwohl ich der Meinung war, dass ich meinen Job als Seelenfängerin gut gemacht hatte, indem ich eine Menge Geister, darunter einen besonders bösartigen, davon überzeugt hatte, die Brücke zu überqueren und dahin zu gehen, wo sie hingehörten – obwohl ich das alles wusste, war mir auch klar, dass ich hundertprozentig für dieses Problem verantwortlich war. Ich allein hatte es verursacht.
    Man hatte mir gesagt, ich sollte wegschauen.
    Mich ermahnt, mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
    Mir gesagt, meine ein wenig knubbelige Nase nicht in Angelegenheiten zu stecken, die mich überhaupt nichts angingen.
    Aber hatte ich darauf gehört?

    Äh, nicht wirklich.
    Stattdessen hatte ich mich Hals über Kopf in einen Haufen Schwierigkeiten gestürzt.
    Und trotzdem – trotz der Gefahr, in die ich uns alle gebracht hatte – ließ sich das Resultat durchaus sehen, wenn ich das mal so sagen darf.
    Es war unbestreitbar außerordentlich beeindruckend.
    Ich konnte nur hoffen, dass der große Rat das auch so sah.
    Ich folgte Bodhi in Richtung Bühne. Sein Rücken war so steif und seine Hände waren so fest zusammengeballt, dass ich froh war, sein Gesicht nicht sehen zu können. Hätte ich raten sollen, dann hätte ich jedoch gewettet, dass er den grünen Strohhalm, auf dem er üblicherweise herumkaute, vor seinem Auftritt vor dem großen Rat aus dem Mund genommen hatte. Seine Lippen bildeten wahrscheinlich eine dünne, harte Linie, und seine grünen Augen, umrahmt von seinen unglaublich dichten Wimpern, blitzten zornig, während er darüber nachdachte, wie er mich am besten loswerden konnte. Und obwohl ich seine Gedanken nicht hören konnte und nicht die geringste Ahnung hatte, was er gerade ausbrütete, beschloss ich, froh darüber zu sein. Es war eindeutig, dass sein Ärger auf mich den Gipfel erreicht hatte.
    Ich äugte unter meinem Pony hervor und ließ meinen Blick über die Anwesenden gleiten. Aurora nahm ihren Platz neben Claude ein, der neben Samson saß. Dieser befand sich rechts von Celia, die so klein und zierlich
war, dass sie sich eine Armlehne mit Royce teilen konnte, ohne dass sie sich darüber streiten oder einen Kompromiss schließen mussten. Als ich sie alle dort versammelt sah, wie sie auf eine Erklärung warteten, warum unser Kurzurlaub in der Karibik so fürchterlich schiefgelaufen war (oder wie ich es sah, durch heroischen Einsatz ausgesprochen gut – das war alles eine Frage der Betrachtungsweise), na ja, da fiel mir der wichtigste Beweis dafür ein.
    Eine unbestreitbare Sache, die keiner Erklärung mit Worten bedurfte, da sie sich direkt in der Mitte vor ihnen befand und von allen gut zu sehen war.
    Mein Glühen umgab mich.
    Nein, das stimmt nicht ganz. Es war nicht mein
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