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0980 - Die Rächerin

0980 - Die Rächerin

Titel: 0980 - Die Rächerin
Autoren: Jason Dark
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dass du sie eingelassen hast.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ihr habt doch sicherlich miteinander gesprochen.«
    »Das ist wahr.«
    Bevor sie mir Details unterbreiten konnte, kehrte Suko zurück. Wir schwiegen jetzt. Er sah bleich aus. Sein Blick flackerte. Trotz der Vorwarnung hatte auch ihn der Schock getroffen, und er stand in der Wohnung wie ein Verlorener. »Ich habe es gesehen, aber ich habe die Kollegen noch nicht angerufen.« Er setzte sich wieder an seinen Platz und trank einen Schluck vom kalten Tee.
    Wir ließen ihn in Ruhe. Nur Shao streichelte über seinen Kopf, um ihm Trost zu spenden. »Ich begreife es noch immer nicht«, flüsterte Suko. »Wer kann das getan haben?«
    »Darüber wollten wir uns noch klar werden«, sagte ich. »Und?«
    »Nichts, Suko.« Ich schaute Shao an. »Oder?«
    Sie nahm den Faden wieder auf, der gerissen war, als Suko zurückgekehrt war. »Nein, ich kann auch nichts sagen. Ich habe mit den beiden gesprochen, das stimmt, aber es war eine positive Unterhaltung zwischen uns dreien.« Sie seufzte. »Wir haben nicht über irgendwelche Feinde oder Mörder geredet, es sei denn, man zählt die Vernichtung der lebenden Legende hinzu. Von einer neuen Gefahr ist überhaupt nicht die Rede gewesen. Sie hätten bestimmt darauf hingewiesen, so aber tappen wir nach wie vor im Dunkeln.«
    »Was sagten sie denn?« fragte ich.
    »Sie freuten sich auf die Zukunft. Auf gemeinsame Jahre. Nur wussten sie noch nicht genau, wo sie diese Zeit verbringen wollten. Johns Wohnung sollte nur eine kurze Zwischenstation sein.«
    »Da du Wohnung gesagt hast, Shao, ich habe mich vorhin in den Räumen umgeschaut.«
    »Und?«
    Suko blickte mir ins Gesicht. »Ist dir nichts aufgefallen?«
    »Ja, ich sah zwei Tote. Das reichte.«
    »Sorry, war nicht so gemeint. Ich war schon vorbereitet, und ich habe die Augen offengehalten. Was ich nicht fand, war die Krone der Ninja und die heilenden Handschuhe. Die beiden wichtigen Hilfsmittel sind einfach verschwunden.«
    Ich saß starr. Erst jetzt, wo Suko das Thema ansprach, erinnerte ich mich wieder. Die Krone der Ninja und die beiden Handschuhe waren wichtige Waffen im Kampf gegen das schwarzmagische Übel.
    Das wusste auch die andere Seite. Natürlich hatte sie nichts Eiligeres zu tun gehabt, als diese Hilfsmittel verschwinden zu lassen. »Die habe ich auch nicht gesehen«, flüsterte ich, »wobei ich ehrlich sein möchte, denn ich habe auch nicht nach ihnen gesucht. Sie sind mir nicht eingefallen. Ich war einfach geschockt.«
    »Nur gut, dass Eva noch reden konnte«, murmelte Shao. »Was hat sie dir noch mitgeteilt?«
    »Sie sprach von einem Markt.«
    »Historischen, nicht?« Ich nickte Suko zu.
    »Könnt ihr beiden etwas damit anfangen?«
    »Nein, Shao, im Moment nicht. Aber wir werden die Spur aufnehmen, darauf kannst du dich verlassen. Erst müssen die Kollegen erscheinen. Die Spurensicherung muss ihre Arbeit tun, danach werden wir weitergehen. Und glaub mir: Wir werden nicht aufgeben. Wir werden uns die Mörder holen, das verspreche ich.«
    »Es hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre«, sagte die Chinesin.
    Suko hielt bereits das Telefon in der Hand. »Tanner wäre uns am liebsten, wie?«
    »Wenn er Dienst hat.«
    »Ich versuche es.« Mein Freund wählte. Wir hatten tatsächlich Glück, denn die Schicht unseres Freundes Tanner begann gerade.
    Suko sagte, was gesagt werden musste, dann führte er das nächste Telefonat. Er rief unseren Chef Sir James an.
    Es war selten, dass wir ihn aus dem Bett holten, diesmal ließ es sich nicht vermeiden. Und Sir James war sofort hellwach. Er selbst würde kommen um sich die Dinge anzusehen. Bei ihm spielte die Zeit keine Rolle.
    »Die große Kugel rollt«, sagte Suko, »und sie ist nicht mehr aufzuhalten. Mal sehen, was uns noch bevorsteht.«
    »Wir können nur hoffen, dass sie auch ein Ziel trifft«, erwiderte ich mit müde klingender Stimme.
    ***
    Dreißig Minuten später.
    Ich hielt mich wieder in meiner Wohnung auf, in der es von Beamten und Kollegen nur so wimmelte. Allerdings hatte ich mich in die Küche verzogen, wo ich auf einem Hocker saß, gegen die offene Tür schaute, hin und wieder eine vorbeihuschende Gestalt sah oder die Gesprächsfetzen mitbekam, als sie sich unterhielten.
    Chief Tanner hatte ich kurz begrüßt und ihm mit drei Sätzen die Lage geschildert. Über alles andere würde er sich selbst ein Bild machen können. Er wusste, dass ich persönlich bei diesem Fall betroffen war, und er hatte mir
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