Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0980 - Die Rächerin

0980 - Die Rächerin

Titel: 0980 - Die Rächerin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Hand gedrückt.
    Um meinen Magen zu beruhigen, hatte ich wieder Tee getrunken.
    Die Säure hatte sich nicht ganz vertreiben lassen, und noch immer klebte der Schweiß auf meiner Haut. Ich fühlte mich kaputt und wollte gar nicht sehen, wie die beiden starren Körper in die Kunststoffwannen gelegt und abtransportiert wurden. Das alles kannte ich, und das brauchte ich nicht zu sehen.
    Zwei Menschen hatten sich geliebt. Zwei Menschen hatten zusammenbleiben wollen, und nun waren diese beiden Menschen durch eine brutale Tat getötet worden.
    So einfach war das. Fast zu einfach. Und so einfach wiederum ließen sich Menschenleben und Träume zerstören, wenn es jemanden gab, der brutal genug vorging.
    Verdammte Zeit!
    Ein Leben, das mich manchmal ankotzte, das mir vorkam wie die Fratze des Teufels, die sich darüber amüsierte. Aber ich würde in diese Fratze hineinschlagen, ich würde sie aus der Welt schaffen, und ich würde die Killer jagen.
    Eine neue, mir bekannte Stimme sprach mit Tanner. Sir James war gekommen. Seine Gestalt verdunkelte für einen Moment die offenstehende Küchentür, dann war er bei mir, schaute mich an, und ich sah hinter den Brillengläsern das kurze Erschrecken in seinen Augen. Wahrscheinlich musste ich aussehen wie mein eigener Zombie.
    »Brauchen Sie einen Arzt, John?«
    Das hatte er mich noch nie gefragt. »Nein, Sir, bestimmt nicht. Ich brauche den Killer, der die beiden getötet hat. Auf alles andere kann ich verzichten.«
    »Das verstehe ich.« Er lehnte sich gegen den Türpfosten. »Es ist in Ihrer Wohnung geschehen…«
    »Und es gibt keine Beschädigungen am Schloss der Eingangstür. Yakup und Eva müssen ihren Mörder ahnungslos hereingelassen haben. Das verstehe ich nicht. Sie hatten doch gewusst, dass man ihnen auf den Fersen war. Warum öffneten sie dann die Tür?«
    »Möglicherweise waren sie sich zu sicher, John. Und sie haben angenommen, dass es Shao gewesen ist, die sich noch kurz mit ihnen unterhalten wollte.«
    Ich nickte zweimal. »Ja, das habe ich mir auch vorgestellt. So kann es gelaufen sein. Jedenfalls waren sie ahnungslos. Sie haben sich sicher gefühlt, weil es die lebende Legende nicht mehr gibt. Das war ein Fehler. Es gibt andere, die sie vernichten wollen. Wer das ist, das müssen wir herausfinden.«
    Ich stand auf und schaute Sir James an. »Die Probleme häufen sich. Vor einigen Stunden noch mussten wir erleben, wie stark eine außerirdische Person war, und jetzt stehen wir schon wieder mit beiden Beinen im Sumpf. Dabei hätte ich mich gern mal für einen oder zwei Tage ausgeruht.«
    »Das können Sie doch. Lassen Sie die Aktivitäten vorerst sein. Schlafen Sie sich aus. Die Ermittlungen werden noch eine Weile andauern. Erst dann können wir richtig loslegen.«
    »Ausschlafen schon, Sir, aber ich will nicht länger warten. Wir müssen anfangen.«
    »Das ist sehr löblich, John, aber wie und wo?«
    »Es gibt eine Spur, einen Hinweis, den ich von Eva Karman hörte.«
    »Interessant.«
    »Sie sprach von einem Jahrmarkt, Sir. Von einem historischen Markt, um genau zu sein. Ich weiß nicht genau, warum sie es getan hat, kann mir aber vorstellen, dass diese Veranstaltung möglicherweise in einem Zusammenhang mit dieser furchtbaren Tat hier steht, obwohl der Bogen, den man spannen muss, verdammt groß ist.«
    Sir James schaute ziemlich skeptisch, als er die Begriff wiederholte.
    »Historischer Jahrmarkt? So etwas gibt es ja. Aber wo?«
    »Hier in London.«
    »Ich habe davon nichts gehört, aber das lässt sich herausfinden. So etwas sollte keine Problem sein.«
    »Selbstverständlich.«
    Sir James räusperte sich. »Da, ist noch etwas, John. Ich bin ja nie direkt mit Yakup Yalcinkaya in Kontakt gekommen, aber von Ihnen weiß ich schon, dass er bestimmte Waffen, die nicht eben alltäglich waren, benutzte.«
    »Richtig. Die Krone der Ninja und die heilenden Handschuhe.«
    »Stimmt. Jetzt fällt es mir wieder ein. Haben Sie die beiden Dinge an sich genommen?«
    »Nein«, antwortete ich. »Sie wurden leider gestohlen. Der oder die Täter müssen sie mitgenommen haben.«
    »Das ist schlecht. Aber das Schwert haben Sie, wie ich sehen konnte.«
    »Allerdings.«
    »Werden Sie es nehmen?«
    »Kann sein. Es muss zunächst labortechnisch untersucht werden. Erst dann kümmere ich mich darum. Was ich genau damit mache, steht noch nicht fest. Es wird sich alles ergeben.«
    »Sie werden das Richtige schon tun.«
    Mein Grinsen fiel schief aus. »Bisher haben wir versagt, denn die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher