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0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas...
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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verdenken. Sie legte ihm zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter. »Hören Sie, halten Sie sich einfach im Hintergrund und lassen Sie mich alles erledigen. Das wird schon klappen.«
    »Na gut, Sie sind die Expertin.«
    »Vertrauen Sie mir. Sobald ich das hier erledigt habe, erfahren wir mehr und können Janet helfen.«
    ***
    »Eine Zaubershow?«, stieß Brad entgeistert hervor. »Soll das ein Witz sein?«
    »Das ist die Adresse, die der alte Mann mir gegeben hat«, meinte Nicole. Sie war ebenfalls ein wenig überrascht. Aber andererseits, was hatte sie denn erwartet. Immerhin war das hier Vegas. Und wo sonst sollte sich ein indianischer Gestaltwandlergott herumtreiben, wenn nicht in einer Zaubershow?
    Das Gebäude war ein Theater im alten Stil. Über einer Markise prangten schwarze Buchstaben auf einer beleuchteten Tafel und verkündeten die Hauptattraktion des Abends: Der unfassbare Jack Trick. Die Schlange an der Abendkasse war lang. Offenbar war die Show sehr beliebt.
    »Stellen Sie sich schon mal an und besorgen uns Karten. Am besten relativ unauffällige Plätze irgendwo am Rand, damit ich jederzeit auf stehen kann.«
    »Und was machen Sie?«, fragte Brad.
    »Ich werde mich mal ein bisschen umsehen. Zu wissen, wo die Hinterund Notausgänge sind, könnte hilfreich sein.«
    Damit verschwand sie und bog um die Ecke des Gebäudes. Je weiter sie sich vom Eingangsbereich entfernte, desto unglamouröser wurde der Anblick. Die Rückseite des Gebäudes wurde von einer dunklen Gasse gesäumt, die mit Abfall übersät war. Ein fürchterlicher Gestank schlug Nicole entgegen, und sie zog eine kleine Taschenlampe aus ihrem Gürtel, um sich genauer umsehen zu können. Sie leuchtete an den feuchten Wänden entlang und wunderte sich, woher das Wasser kam. Vorsichtig streckte sie eine Hand danach aus und berührte die glitschige Substanz, um gleich darauf erschrocken zurückzuzucken. Sie leuchtete mit der Taschenlampe auf ihre Finger und fand ihren Verdacht bestätigt. Es war kein Wasser, sondern Blut. Die ganze Wand war mit Blut beschmiert!
    Sie trat ein paar Schritte zurück und leuchtete über den Boden. Zwischen Müllsäcken, Dosen, Flaschen und sonstigem Unrat lagen kleine Haufen aus Knochen. Sie waren zu groß, um von einem Grillhähnchen oder Ähnlichem zu stammen, und Nicole beschlich das ungute Gefühl, das eine Laborprobe der Überreste eindeutig das Vorhandensein von menschlicher DNA ergeben würde. Sie sah erneut zu der blutverschmierten Wand und erkannte, dass es nicht einfach zufällig dort verteilt worden war. Das Blut bildete deutlich erkennbare Kreise und Muster. Nicole kannte ihre Bedeutung zwar nicht, war aber bereit, darauf zu wetten, dass sie einem magischen Zweck dienten. Vielleicht ein Schutzzauber, um Neugierige fernzuhalten. Sie biss die Zähne zusammen und streckte erneut eine Hand danach aus, hielt allerdings kurz vor der Wand inne. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich.
    Ja, von den blutigen Symbolen gingen ohne Zweifel magische Schwingungen aus. Es war etwas Dunkles und sehr, sehr Altes, das Nicole noch nie zuvor gespürt hatte. Sie fühlte Wildheit und Ungezähmtheit, eine Lust an der Jagd, die unter ihrer Haut kribbelte und einen plötzlichen Adrenalinschub durch ihren Körper rasen ließ. Sie keuchte erschrocken auf und taumelte rückwärts. Was war denn das? Diese seltsame Magie hätte sie fast überwältigt. Sie war wie ein mitreißender Strudel, dem man sich kaum entziehen konnte, so ursprünglich und roh und unberechenbar. Sie schloss erneut die Augen, atmete tief durch und konzentrierte sich darauf, ihn inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
    Plötzlich hatte sie das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden.
    Irgendjemand oder irgendetwas war hinter ihr. Eine Präsenz. Etwas Bedrohliches. Sie öffnete langsam die Augen und drehte sich vorsichtig um. Ein kurzes Rascheln, eine huschende Bewegung, zwei aufblitzende Lichtpunkte in der Dunkelheit. Und dann Stille. Nicole wartete mit angehaltenem Atem ab. Da war es wieder! Hinter einem Müllsack bewegte sich etwas. Sie nahm eine kampfbereite Haltung ein und wartete. Eine Schnauze erschien und schnüffelte vorsichtig in der Luft. Dann trippelte eine große braune Ratte hinter dem Müllsack hervor und huschte an der völlig verdutzen Nicole vorbei, um unter einem Haufen Zeitungspapier zu verschwinden. Nicole stieß ein erleichtertes Lachen aus. »Na, du hast mir ja vielleicht einen Schrecken eingejagt.« Sie schaute auf ihre Uhr und
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