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0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas...
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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ihr sie noch nie gesehen habt und nie wieder sehen werdet. Ich bringe euch das Feuer!«
    Im gleichen Moment erschien über seiner ausgestreckten Hand eine große Feuerkugel aus dem Nichts. Die Menge stieß ein kollektives Ohhhh! aus. Auch Nicole war überrascht, jedoch aus anderen Gründen. Das, was sie dort sah, war keine Illusion. Es war echte Magie!
    Der Mann auf der Bühne fuhr fort. »Und ich bringe euch den Wind!« Über seiner anderen Hand bildete sich ein komprimierter Wirbelsturm, der toste und wütete, aber keine Auswirkungen auf seine Umgebung hatte. »Folgt mir mit Bruder Adler durch die Prärie.«
    In diesem Moment führte er Feuer und Wirbelsturm zusammen und schickte sie mit einem fauchenden Zischen Richtung Publikum. Die Leute zuckten zusammen und duckten sich schutzsuchend. Der Flammenwind segelte über sie hinweg und verwandelte sich über ihren Köpfen in das Abbild eines Adlers aus Feuer, der einmal durch den Raum kreiste, einen gellenden Schrei ausstieß und dann verschwand. Wieder folgte Applaus, der wohl ebenso auf Begeisterung wie auf Erleichterung zurückzuführen war. Der Mann auf der Bühne vollführte ein paar schnelle Handbewegungen. »Geht mit mir auf die Jagd nach dem Großen Bison.«
    Ein Raunen ging durch den Saal, als eine komplette Bisonherde aus Licht und waberndem Rauch über das Publikum hinwegdonnerte, »Bewundert den mächtigen Bären, der durch die Wälder streift.«
    Ein gewaltiger Grizzly erschien, richtete sich auf seine Hinterbeine auf und brüllte furchterregend.
    »Und folgt den Pfaden des tapferen Pumas.«
    Einige Leute schrien auf, als plötzlich die Abbilder großer Raubkatzen knurrend und fauchend durch die Gänge zwischen den Sitzreihen streiften. Sie liefen Richtung Bühne, sprangen in einem Satz hinauf und auf den Mann zu, der die Arme ausbreitete. Die Pumas lösten sich in Rauch auf, kurz bevor sie ihn erreichten. Der Rauch sammelte sich über seinen ausgesteckten Handflächen und wurde zu zwei Kugeln.
    »Erlebt mit mir den Wechsel von Sonne und Mond. All das will ich euch zeigen, Freunde, wenn ihr mir euer Wohlwollen schenkt.« Sonne und Mond verschwanden, und der junge Mann verbeugte sich mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht. Er schien den Beifall, der daraufhin folgte, regelrecht aufzusaugen.
    Vielleicht gibt ihm das seine Macht, überlegte Nicole. Die Anerkennung der Menschen nährt ihn und ermöglicht ihm seine Magie.
    Eines konnte sie jedenfalls mit Sicherheit sagen. Das, was sie gerade gesehen hatte, waren weder Laser- noch Spiegeltricks. Die Wesen, die er erschuf, mochten Illusionen sein, aber dahinter steckte keine von Menschenhand geschaffene Technik.
    »Ist das nicht unglaublich?«, flüsterte Brad neben ihr. »Dieser Kerl ist wirklich unfassbar.«
    »Dieser Kerl ist derjenige, den ich mir irgendwie schnappen muss«, zischte Nicole zurück.
    »Was? Sie meinen, das da ist Kojote?«
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht, das haben Sie nicht erkannt.«
    »Nein, ich meine, ja, also, nein, ich dachte, er ist der Magier, der den Kojoten herbeizaubert, oder so was in der Art.«
    »Brad, haben Sie etwa schon wieder vergessen, was sie eben noch über Kojote recherchiert haben? Er kann seine Gestalt wandeln. Er ist der Trickster. Der Typ da oben blendet die Leute, spielt ihnen Streiche, nutzt Illusionen, um sie zu erschrecken oder zu erstaunen.«
    »Oh«, entfuhr es Brad. »Und wie kommen wir an ihn ran, um einen Teil seiner Macht zu erlangen?«
    »Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, Brad. ›Wir‹ machen gar nichts. Es ist ›meine‹ Aufgabe und damit auch mein Problem, mir etwas zu überlegen, wie ich…«
    »Für meinen nächsten Trick benötige ich die Unterstützung einer jungen Dame aus dem Publikum«, erschallte es von der Bühne.
    Nicoles Kopf schnellte herum. »Na, das war ja leichter, als ich dachte.«
    Noch bevor sie die Hand heben und ihre Bereitschaft signalisieren konnte, richtete sich der Blick des Tricksters direkt auf sie. »Wie wäre es mit Ihnen, meine Schöne?« Er grinste und seine Zähne Blitzen für einen kurzen Moment auf.
    Nicole hatte den Eindruck, dass sie ungewöhnlich scharf aussahen. »Sie bleiben, wo Sie sind«, raunte sie Brad zu. »Janets Leben hängt davon ab, dass das hier klappt.« Dann erhob sie sich, um Richtung Bühne zu gehen. Höflicher Applaus begleitete ihre Schritte. Nur gut, dass ich nicht unter Lampenfieber leide, schoss es ihr durch den Kopf. Sie stieg die paar Stufen zur Bühne hinauf und wurde von Jack
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