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0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas...
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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eindeutig Sie zuständig.« Ihre Finger fuchtelten vor seinen Augen herum, als unterzöge sie ihn einem kurzen Sehtest. Dann griff sie wieder zum Funk. »Black Rock PD, hier Lively. Streichen Sie den Sanitäter. Hat sich erledigt.«
    »Verstanden, Lively. Black Rock over and out.«
    Die nächsten Minuten vergingen wie im Flug. Durch geschickt formulierte Fragen zog Zamorra der jungen Polizistin und ihrem jugendlichen Begleiter die Informationen aus der Nase, die er benötigte, sein mentales Puzzle zu vervollständigen. Allerdings ließ ihn das Bild, das sich allmählich herauskristallisierte, an seinem Verstand zweifeln.
    »Und Sie haben wirklich nichts gesehen?«, hakte er ungläubig nach, als Lively ihren Bericht beendet hatte. »Keinerlei Angreifer?«
    »Angreifer?« Die attraktive Frau sah ihn an, als mache sie sich Sorgen um seinen Geisteszustand. »Sir, es liegt mir fern, Ihnen oder irgendeinem anderen Festivalgast in die Parade zu fahren, aber das Einzige, was hier draußen war, sind Sie.« Dann warf sie dem Jungen einen Blick zu. »Oder, Lenny?«
    Der nickte. »Nur Sie, Sir. Wir unterhielten uns dort hinten, als Sie plötzlich etwas in der Wüste zu sehen glaubten und losrannten. Ich folgte Ihnen, doch als ich Sie erreichte, hatten Sie bereits diese… diese seltsame Show begonnen.«
    Zamorra begriff. Lenny musste die Energiekuppel meinen, die Merlins Stern erzeugt hatte, als der Geisterkojote angriff:
    Der Kojote, den außer mir niemand gesehen hat. Es beruhigte, zu wissen, dass das Amulett reagiert hatte. Grundlos war dies zweifelsfrei nicht geschehen. Also haben wir alle drei recht, folgerte der Professor. Ihr zwei, weil für euch tatsächlich nichts passiert ist. Und ich, weil ich die Wahrheit erlebte.
    Plötzlich stutzte er. »In die Parade fahren?«, fragte er Lively. »Verzeihen Sie, Officer, aber wie meinten Sie das?«
    Die schmalen Schultern unter dem Khakistoff zuckten. »Ich bin zwar erst zum ersten Mal hier im Einsatz, aber ich weiß, worum es den Teilnehmern dieser Veranstaltung geht: um Freiheit. Um die Chance, ihr Innerstes ausleben zu können - ohne von anderen eingeschränkt oder verurteilt zu werden. Und solange sie damit gegen keine Gesetze und Konventionen verstoßen, lassen wir sie auch alle gewähren. Dementsprechend dürfen natürlich auch Sie sich in Black Rock City entfalten, Sir.« Ihr Blick wurde härter. »Aber ich habe Ihre Feuerwerksshow gesehen. All die Blitze und Lichteffekte. Das Wüstengras hier um uns herum glimmt ja jetzt noch, und irre ich mich, oder hat das Spektakel, das Sie hier abgezogen haben, sogar Steine schmelzen lassen?«
    Zamorra sah sich um und kam nicht umhin, ihr zuzustimmen.
    »Eins verspreche ich Ihnen, Mister«, fuhr die Polizistin fort. »Persönliche Freiheit hin oder her: Sobald Sie anfangen, die allgemeine Sicherheit zu gefährden, hört der Spaß auf, verstanden? Und was mich betrifft, ist Ihre eigenartige Zaubershow eine Gefahr für die allgemeine Sicherheit. Klar haben Sie sie nur in der Wüste abgezogen, aber zum einen gefährden Sie dort sich selbst, und auch davor muss ich Sie schützen, und zum anderen garantiert mir niemand, dass das eben nicht die Generalprobe einer Darbietung war, die Sie bald innerhalb der Stadtgrenzen Black Rocks abzuhalten gedenken.« Sie war näher gekommen und sah dem halb staunenden, halb amüsierten Professor nun direkt ins Gesicht. »Sollte dem so sein, drücke ich kein Auge mehr zu. Sollte ich Sie auch nur noch ein einziges Mal hier bei einer unerlaubten Feuerwerksshow erwischen, wandern Sie direkt und ohne Umwege in den Bau. Verstanden? Dann sehen Sie dem Rest des Festivals hinter den Gittern eines Zellenfensters zu. Alles klar?«
    Ihr Tonfall und ihre Körperhaltung machten mehr als deutlich, dass sie nicht spaßte. Lively schien zu den guten Cops zu gehören, zu denen, die ihren Job absolut ernst nahmen.
    »Alles klar«, sagte Zamorra schlicht. Sollte sie ruhig glauben, er sei nichts weiter als ein etwas zu exzentrischer Selbstdarsteller. Davon gab es hier Hunderte. Und für das, was er zu erledigen hatte, war es nur von Vorteil, nicht weiter aufzufallen.
    Erst als Lively wieder von dannen schritt, begriff der Professor, dass das mit dem Nicht- auffallen vermutlich nicht funktionieren würde. Er sah es in dem Blick, den der junge Lenny ihm zuwarf.
    ***
    Zamorras Gedanken rasten.
    Das Rätsel mit dem Dhyarra ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Das… Das war doch unmöglich! Die Konfrontation mit dem Burning Man,
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