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0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas...
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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bei der er auf irgendeine Art, die er selbst nicht ganz verstand, kurzzeitig ums Leben gekommen war, hatte ihn seinen Sternenstein gekostet? Aber sie war doch auf einer mentalen Ebene geschehen! Körperlich hatte er das Casino nicht verlassen. Wie konnte dann…
    Der Indianer. Die Erkenntnis durchfuhr ihn so plötzlich, dass er zusammenzuckte. Es muss irgendwas mit dem Indianer zu tun haben. Dem mysteriösen Alten, der mich gerettet hat. Das ist die einzige Theorie, die mir nach aktuellem Wissensstand plausibel erscheint.
    Und wieder zermarterte er sich das Hirn. Angenommen, der Dhyarra wurde in dieser mentalen Ebene irgendwie festgehalten, als ich ihn nutzen wollte. Blieb dort irgendwie hängen.
    Kopfschütteln. Faktisch klang das durchaus nicht unvorstellbar, inhaltlich wie physikalisch barg es doch erhebliche Zweifel. Warum sollte der Indianer ihm - auf welche Weise auch immer - den Dhyarra stehlen?
    Vielleicht hat er ihn gar nicht gestohlen. Vielleicht wusste er selbst nicht, dass der Sternenstein in seiner eigenartigen Nicht-Sphäre verbleiben würde. Weil er… Weil er…
    Und weiter? Eine Theorie war gut und schön, aber nur, wenn sie zu Ende gedacht werden konnte. Diese hier scheiterte daran.
    Tut sie nicht, begriff der Meister des Übersinnlichen plötzlich. Ich denke nur falsch! Nicht der Indianer ist der Schlüssel. Sondern die Sphäre.
    Er atmete tief durch, sammelte seine Gedanken. Okay, angenommen, die Sphäre hat - unbeabsichtigt und ohne des Indianers Zutun - eine derartige Auswirkung auf den Dhyarra, hält ihn, wenn er einmal gezückt ist, einfach bei sich. Auch physisch. Dann könnte sie auf ihn wie ein Magnet wirken. Ihre Energie und die des Sternensteins könnten sich insofern ähneln, dass sie einander anziehen - und dann nicht mehr loslassen.
    Reichte das? Genügte eine solche Begründung - so unbewiesen sie auch noch war - einen körperlich in Las Vegas weilenden Sternenstein gänzlich in diese seltsame Nicht-Sphäre überwechseln zu lassen? Zamorra wusste es nicht. Was dieses Rätsel anging, wusste er gar nichts richtig.
    Nur in einer Sache war er sich sicher: Die Antworten, die er diesbezüglich suchte, würde er hier in der Wüste nicht finden. Es wurde dringend Zeit, dass er mit Nicole sprach.
     
    Kapitel 6: Der unfassbare Jack Trick
    Las Vegas
    Der alte Indianer stand noch genau dort, wo Nicole ihn verlassen hatte. Tatsächlich stand er sogar in genau der gleichen Pose dort. Er schien sich in den vergangenen Stunden weder vom Fleck bewegt noch gerührt zu haben. Sie ging zielstrebig auf ihn zu. Brad folgte ihr nervös und warf immer wieder ängstliche Blicke in Richtung des Casinos, in dem sich seine Frau befand. Er schien hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch hineinzustürmen und der Angst vor dem, was darin wartete und seine Janet gefangen hielt.
    Vielleicht hätte ich ihn doch besser in meinem Hotelzimmer eingesperrt, dachte Nicole. Wer weiß, was er sonst noch anstellt. Andererseits war es wohl ratsam, ihn erst mal nicht aus den Augen zu lassen. Und ihn von der Minibar fernzuhalten.
    »Hey, Sie!«, rief sie dem Indianer zu. Er drehte langsam seinen Kopf in ihre Richtung, und sie hätte schwören können, dass sich sein faltiges Gesicht zu einem genervten Ausdruck verzog. »Sie werden mir jetzt sagen, was Sie wissen.«
    »Ich weiß vieles, Mädchen«, brummte er. »Das Wissen der Alten ruht in mir.«
    »Schön für Sie. Dann wird es Ihnen ja sicher nichts ausmachen, mir ein bisschen von diesem Wissen abzugeben.« Sie zerrte Brad vor und schob ihn dem Indianer vor die Nase. »Dieser junge Mann hat erst vor wenigen Stunden die Liebe seines Lebens geheiratet. Doch anstatt seine Flitterwochen zu genießen, muss er jetzt um ihr Leben bangen. In diesem Casino, vor dem Sie jeden Tag stehen, ist etwas passiert. Die Frau dieses Mannes und ein paar andere Menschen sind darin gefangen, und ich will einen Weg finden, sie zu befreien. Zamorra - der, den Sie angeblich nicht kennen - hat versucht, herauszufinden, um was es sich handelt. Er ist bei dem Versuch gestorben, und plötzlich lebte er wieder. Daraufhin sagte er nur, er müsse zum Burning Man, und hat mich wegen weiterer Informationen zu Ihnen geschickt. Also wäre es wirklich nett, wenn Sie jetzt einfach mal mit der Sprache rausrücken könnten!« Nicole atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen. Sie hatte gemerkt, wie ein Augenlid des alten Mannes bei den Worten Burning Man leicht nach oben gezuckt war. Er wusste also etwas, und sie
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