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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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abgewaschen. Sie können also ins Schloss. Und ich darf dann sicher auch gehen.«
    »Natürlich.«
    »Und Sie werden mich nicht verfolgen und keine Rache an mir nehmen?«
    »Daran bin ich nicht interessiert, Verräterin. Du musst allerdings noch warten.«
    Mickaman schickte drei Skelettsoldaten los. Amabel erlebte bange Minuten, die sie auf den Knien verbringen musste. Nach etwa einer Viertelstunde kehrten zwei der Soldaten zurück. »Einen Kameraden haben wir verloren«, schnarrte ein Skelett im Neandertalerfell mit der Keule in der Hand. »Denn die magische Wand ist nicht an allen Stellen durchlässig. Doch es gibt genügend Stellen, an denen sie sich problemlos durchdringen lässt. Wir haben vier davon markiert.«
    Der Hexer nickte zufrieden. »Du hast die Wahrheit gesagt, Weib. Deswegen darfst du nun gehen. Und sogar jemanden mitnehmen.«
    Auf einen Wink schleiften zwei Skelette die völlig verstörte Imogen Duffield aus dem Zelt. Sie schluchzte, als sie Amabel so unverhofft vor sich sah.
    Die Skelette ließen sie los. Gleich darauf lag sie in Amabels Armen. Die drückte die von Weinkrämpfen Geschüttelte fest an sich, weil sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte.
    Mickaman zog sein Schwert. Mit unglaublicher Wucht rammte er es in Amabels Rücken. So stark, dass es an Imogens Rücken wieder austrat.
    Auf das Schwert gespießt sanken die beiden Frauen zu Boden. Sie gurgelten, röchelten, wollten sich befreien, starrten sich aus großen Augen an. Überall war plötzlich Blut.
    Der Hexer beobachtete den Todeskampf der beiden sichtlich amüsiert. »Nun ist der Weg frei! Ich sagte ja, dass die beiden gehen dürfen. In die Hölle nämlich.«
    Mickaman ließ sich aufs Pferd helfen. »Vorwärts nun, meine finsteren Recken!«, brüllte er. Und schon stob die wilde Jagd nach Coringham hinüber.
    Taran sah sie kommen. Er rannte in den Hof, während Mickaman von seinem Knochenpferd sprang. »Was willst du jetzt schon, Hexer? Die Zeit ist noch nicht ganz abgelaufen.«
    Der Angesprochene lachte leise. Es klang fast wie das Meckern einer Ziege. »Noch nicht abgelaufen, meint Ihr? Doch, sie ist abgelaufen. Und zwar Eure Zeit.«
    Einen kurzen Moment lang erschien ein irres Flackern in seinen Augen.
    »Beginnt mit dem Sturm!«, brüllte er plötzlich. Von Magie verstärkt rollte der Ruf über Berge und Täler und erreichte selbst den letzten seiner Skelettsoldaten.
    Taran schüttelte den Kopf. Mickamans Verhalten verunsicherte ihn. »Der spinnt«, sagte er wenig überzeugt. »Die werden alle von der magischen Glocke gefressen.« Trotzdem traute er der Sache nicht wirklich. Seine Hand legte sich auf den Kolben des Blasters.
    Ein machtvolles Gejohle erhob sich unter den Skelettsoldaten. Es hätte selbst dem Abgebrühtesten kalte Schauer über den Rücken gejagt. Erste Soldaten rannten los. Weitere schlossen sich an. In breiter Front stürmten sie auf die Glocke zu.
    Gleich, gleich werden sie zu Hunderten vernichtet!
    Ein erster Pulk erreichte die magische Barriere - und durchbrach sie, als ob es gar kein Hindernis gäbe!
    Taran brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es tatsächlich kein Hindernis mehr gab. Zumindest nicht überall. Denn weiter links standen vier Soldaten plötzlich in grellen Flammen und fielen unter grotesken Tänzen in sich zusammen. Also gab es lediglich Löcher in der magischen Glocke. Schlimm genug.
    »Was ist das?«, brüllte Taran. Er zog die Laserpistole und richtete ihn auf die anstürmenden Soldaten. Ein feiner, hellroter Strahl spannte sich zu der Kohorte römischer Legionäre hinüber, die selbst im Tod noch an alten Gewohnheiten hing und sich in der Formation der Schildkröte näherte, von einem Wall aus Schilden umgeben, der undurchdringlich um sie lag.
    Der Laserstrahl bohrte sich in einen Schild, durchschlug ihn, trat auf der Rückseite der Formation wieder aus und traf weitere Knochenkrieger, die hinter den Römern stürmten. Die Untoten, die mit dem Laserlicht in Berührung kamen, gingen sofort in helle Flammen auf. Wie schon ihre Kameraden verbrannten sie in Windeseile. Und das Feuer griff auf die am nächsten Laufenden über.
    Zwei Sekunden später schlugen grellweiße Flammen aus dem gesamten römischen Verband. Er löste sich umgehend auf. Hinter den Schilden, die zu Asche zerfielen, wurden zuckende Skelette sichtbar. Innerhalb von Sekundenbruchteilen vergingen sie ebenfalls.
    Der Angriff geriet für einen Moment ins Stocken. Taran gab Dauerfeuer und führte den Laserstrahl im
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